Ausschussmitglieder gegen die Erhöhung der Hundesteuer

20. November 2020

Das hat im ersten Anlauf nicht geklappt: Die Stadt Waren will ab dem kommenden Jahr die Hundesteuer anheben. Doch die Mitglieder des Finanz- und Grundstücksausschusses haben etwas dagegen. Sie votierten in dieser Woche mehrheitlich gegen die Vorlage, lediglich die Bündnisgrüne Abgeordnete Jutta Gerkan stimmte dafür. „Für viele Ausschussmitglieder war die von der Stadtverwaltung angegebene Begründung keine“, sagte FDP-Mann Toralf Schnur gegenüber „Wir sind Müritzer“.

Das Argument, dass man in Waren im Vergleich zu anderen Städten in Mecklenburg-Vorpommern die günstigsten Hundesteuern habe, sei einfach keines. „Komisch finde ich, dass man hier für den zweiten und dritten Hund mehr Steuern zahlen soll als für den ersten. Ich muss doch für ein zweites oder drittes Auto auch nicht mehr zahlen“, sagte Toralf Schnur.

Die Verwaltung begründe die Staffelung damit, dass sich Leute, die es sich leisten könnten, mehrere Hunde zu halten, auch leisten können, mehr zu zahlen. Dass die Stadt allerdings von den Steuern auch etwas für Hunde oder deren Besitzer mache, bezweifeln die Politiker. Zwar gebe es hier und da Kästchen mit Kottüten, aber viel zu wenige für die Größe der Stadt, und vor allem müsse man schön mächtig Glück haben, wenn da wirklich Tüten drin sind.

Ob die geplante Erhöhung damit nun endgültig vom Tisch ist, darf bezweifelt werden.

Und so soll die Erhöhung aussehen:

Für den ersten Hund zahlen die Warener derzeit 37 Euro im Jahr, ab 1. Januar sollen es 48 Euro sein. Zum Vergleich: In Röbel und Penzlin kostet der 1. Hund 50 Euro, in Malchow 40 Euro, in Neustrelitz 46 Euro und in Neubrandenburg 96 Euro.

Für den zweiten Hund soll sich die Steuer in Waren von jetzt 60 Euro auf 72 Euro erhöhen (Röbel: 90 Euro, Penzlin: 90 Euro, Malchow: 80 Euro, Neustrelitz: 69 Euro, Neubrandenburg: 150 Euro).

Für den dritten und jeden weiteren Hund ist in Waren eine Erhöhung von 70 auf 84 Euro vorgesehen. (Röbel: 120 Euro, Penzlin: 120 Euro, Malchow: 200 Euro, Neustrelitz: 92 Euro, Neubrandenburg: 200 Euro).

Auch das Halten sogenannter gefährlicher Hunde wird stärker besteuert. Dieser Satz steigt den Planungen zufolge von 500 Euro im Jahr auf 600 Euro (Röbel: 150 Euro, Penzlin: 500 Euro, Malchow: 400 Euro, Neubrandenburg: 600 Euro.)

Die Stadt rechnet durch die Erhöhungen mit Mehreinnahmen von 10 500 Euro im Jahr, so dass an Hundesteuern dann ingesamt jährlich 52 400 Euro ins Stadtsäckl fließen.

Ausnahmen wird es auch nach der neuen Hundesteuersatzung geben, unter anderem für Hunde von blinden, hilflosen, gehörlosen und außergewöhnlich gehbehinderten Menschen, für Dienst- und Rettungshunde und für Hütehunde.


2 Antworten zu “Ausschussmitglieder gegen die Erhöhung der Hundesteuer”

  1. werner sagt:

    Ich verstehe da Herrn Schnur aber nicht.
    Er plädiert immer wieder die Finanzseite der Stadt auszubauen, also mehr Einnahmen zu generieren.

    Hier ist die Stadt Waren eindeutig unter dem Durchschnitt der umliegenden größeren Städte und trotzdem wird diese Erhöhung gleich wieder kritisiert und abgeschmettert.
    Ähnliches kann man auch bei der Gewerbesteuer sagen.

    Für mich ist sein Handeln leider immer weniger glaubwürdig.
    Wasser predigen, aber Wein trinken.
    Wo ist denn der Vorschlag der im Zuge der Schwimmhallendiskussion aufkam:

    Ein Begrüßungsgeld für Auszubildende, wenn sie sich in Waren mit dem Hauptwohnsitz anmelden.
    Die Berechnung sagte doch (von Herrn Schnur), dass dadurch der Stadt ein sehr großer Eurobetrag zu Gute kommt. (glaube 100.000 Euro / Jahr)
    Also einmaliges Begrüßungsgeld an die Auszubildenden, dafür aber mehr offizielle Einwohner und damit mehr Zuweisungen vom Bundesland und das über 3 Jahre.

  2. Totto sagt:

    Eine Katzensteuer wäre mal eine Maßnahme, selbe Höhe wie auch die Hundesteuer und bei unkastrierten Freigängern mal das 6 Fache, wovon ein Teil dann an den Tierschutz geht zwecks Kastration von verwilderten Katzen.
    Wobei, eine Wellensittich und Goldfischsteuer wäre auch noch eine Möglichkeit den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen.