Backstuben-Kunden helfen Begegnungsstätte „Lichtblick“
Waren. Ein weiterer Hoffnungsstrahl für die Warener Begegnungsstätte „Lichtblick“: Die Leiterin der Einrichtung, Birgit Gadau, konnte in dieser Woche einen dicken Scheck in Empfang nehmen. Und der kam von der Mecklenburger Backstuben GmbH, besser gesagt, von den Kunden des Traditionsbäckers. Denn das Warener Unternehmen startete zum 750. Geburtstag der Stadt Waren gleich drei außergewöhnliche Aktionen und sammelte damit für die Begegnungsstätte.
„Zum einen haben wir während der Festwoche einen 750 Zentimeter langen Backstuben-Laib verkauft. Zum anderen einen Tag später einen riesigen Buttermilchkuchen, der als Zahl 750 auf den Tisch kam “, erklärt Backstuben-Geschäftsführerin Kathrin Rossa . Außerdem spendierte das Familienunternehmen zwei Wochen lang pro verkauftem Backstuben-Laib zweimal 7,5 Cent. Und so standen für die Begegnungsstätte „Lichtblick“ letztendlich 900,67 Euro auf dem Scheck.
Geld, das die Einrichtung, in der sich täglich bis zu 40 sozial schwache Menschen unterschiedlichen Alters treffen, bitter nötig hat. Schon zweimal war sie in den vergangenen Jahren von der Schließung bedroht. Zuletzt im April dieses Jahres, als Birgit Gadau ihren „Schützlingen“ das Aus verkünden musste, weil der Landkreis seinen Zuschuss gestrichen hat. Eine Nachricht, die bei den Besuchern der Stätte regelrecht für Verzweiflung gesorgt hat.
„Eine tolle Gemeinschaft“
Doch durch die großzügige Spende eines Gönners ist die Zukunft des „Lichtblick“ für zwei Jahre gesichert. Was dann kommt steht allerdings noch in den Sternen. Um so glücklicher war Birgit Gadau, als der Anruf aus den Mecklenburger Backstuben kam und sie die Nachricht von der Spende erhielt. „Ich habe gleich Luftsprünge gemacht. Wir kommen jetzt zwar zwei Jahre über die Runden, müssen aber an allen Ecken und Enden sparen. So brauchen wir eigentlich dringend neue Stühle. Unsere alten sind schon fast 20 Jahre alt, wurden mehrfach repariert und sind nicht mehr zumutbar. Vielleicht kaufen wir von diesem Geld endlich neue“, erzählt die engagierte Leiterin, die nicht müde wird, das öffentliche Bild ihrer Begegnungsstätte ins rechte Licht zu rücken. „Viele haben wirklich falsche Vorstellungen von unseren Leuten, dabei sind wir eine tolle Gemeinschaft, in der einer für den anderen einsteht. Für die meisten ist unsere Einrichtung die einzige Möglichkeit für soziale Kontakte. Ohne uns würden sie in der völligen Isolation versinken“, berichtet Birgit Gadau, die natürlich hofft, dass es auch nach diesen zwei Jahren weiter geht. Ein Lichtblick mehr gibt es seit dieser Woche jedenfalls.
Zum Bild: Freudestrahlend nahm die Leiterin des „Lichtblick“, Birgit Gadau (Mitte), in dieser Woche den großen Scheck von Backstuben-Geschäftsführerin Kathrin Rossa (rechts) und Marketingassistentin Katrin Frisch entgegen.