Bahn will Warens Tunnel ab morgen „aufhübschen“

11. Oktober 2020

Er ist dreckig, ungepflegt und stinkt: Der Warener Bahnhofstunnel ist alles andere als ein Aushängeschild für die Kurstadt und noch dazu ein Hindernis für Menschen mit Handicap. Zumindest das Aussehen soll sich jetzt endlich ändern. Morgen beginnt die Deutsche Bahn mit den Instandsetzungsarbeiten am Tunnel, die schon bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein sollen. Der behindertengerechte Ausbau, den die Stadt leisten muss, lässt aber weiter auf sich warten. Nach mehrfachen Terminankündigungen hat Bürgermeister Norbert Möller zuletzt den 1. März 2021 als Datum für den Baustart genannt.

Doch zuerst macht sich die Bahn an die Arbeit. Sie will den unansehnlichen Tunnel optisch aufwerten, wie es in einer Mitteilung heißt. Die Oberflächen sollen geglättet und mit neuer Farbe versehen werden. Zum Schutz vor Graffiti werden Bords angebracht.

Während der Bauarbeiten, die am morgigen Montag beginnen, bleibt der Tunnel zugänglich, Passanten sollen mindestens 1,80 Meter Breite zur Verfügung stehen. „Wir bemühen uns, die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten“, so eine Bahnsprecherin. Dennoch müsse mit Lärm und Staub gerechnet werden.

Den größten Teil der Arbeiten will die Bahn bis Ende des Jahres fertig haben, nur einige Restarbeiten müssten noch in den ersten Wochen des Jahres 2021 erledigt werden.

Dann soll’s wie gesagt mit dem barrierefreien Umbau los gehen. Nach den jetzigen Plänen soll in Richtung Teterower Straße ein Aufzug gebaut werden und in Richtung Bahnhof eine Rampenanlage. Kostenpunkt: Etwa 4,4 Millionen Euro. Einen Zuschuss von 2,2 Millionen gab’s dafür bereits vor zwei Jahren vom Land.

In diesem Zusammenhang kommt auch auf die Stadtwerke viel Arbeit zu: Eine große Gastrasse muss umverlegt werden.


2 Antworten zu “Bahn will Warens Tunnel ab morgen „aufhübschen“”

  1. Brummi Lenker sagt:

    Warum ist es nicht möglich das System vom Fahrstuhl in Sellin auf Rügen zu übernehmen ?

  2. Elimar sagt:

    Die Bahn wäre mit ihrem Anteil fertig, wäre die Stadt mit ihrem in die Puschen gekommen. Sicher war es wieder mal ein Finanzierungsthema in den heiligen Hallen Zum Amtsbrink, das die Deutsche Bahn und ihren Auftragnehmer, die STRABAG ausbremste. Den Tunnel aufhübschen, wie schön. Inwieweit Kunststoffpaneele dafür tauglich sind, wird sich später zeigen. Möglicherweise haften zwar keine Graffiti auf deren Oberflächen, dafür wirken die Wände mit Schrauben übersät, ziemlich unruhig. Der Hohlraum darunter hat den Nachteil, dass sich dahinter Dreck sammelt, der die Notdurft derer, die es nicht zur nächsten Toilette schaffen, aufnimmt und der schwer gründlich beseitigt werden kann. Für unsere Nasen wird es so eher nicht angenehmer. Andererseits bleiben zunehmende Schäden, z.B. Ausblühungen, die mangels Abdichtung der Seitenwände in der Bauphase, weiter fortschreiten, durch die Blenden unsichtbar. Ich stellte bei der „frühzeitigen Bürgerbeteiligung“ infrage, dass eine zuverlässige Barrierefreiheit durch eine Rampe auch auf der Südseite nicht möglich sei. Eine Antwort bekam ich nie. Zweifellos wäre zwischen Straße und Bahn Platz, wenn man die Bucht für die Busse leicht verändert und einen Fahrleitungsmast versetzt. Warum die Stadt weiter an der mieserablen Lösung Aufzug festhält, kann ich nicht nachvollziehen. Eines ist klar: Die ist billiger. Der wird, wie jeder bei der Bahn, sehr langsam fahren, viel kaputt sein und man wird in irgendeinem Servicecenter am anderen Ende der Welt anrufen und auf Antwort warten müssen, damit man ihn benutzen kann oder falls man in dem Kasten eingesperrt ist. Die Wege unserer Damen und Herren sind unergründlich.