Bald neuer Träger für Klinker Kita?

7. Mai 2014

Unruhe bei den Mitarbeitern der beliebten Kindertagesstätte „Klinker Knirpse“ und bei den Eltern der Mädchen und Jungen, die dort betreut werden: Die Gemeindevertreter diskutieren seit einigen Monaten darüber, ob die Kita weiterhin in Trägerschaft der Gemeinde bleiben oder an einen freien Träger gehen soll.

Am morgigen Donnerstag steht dieses Thema auf der Tagesordnung der letzten Gemeindevertretersitzung vor der Kommunalwahl. Nach Informationen von WsM liegen der Gemeinde inzwischen drei Angebote von freien Trägern vor, und zwar von der AWO, vom DRK und vom Jugend- und Sozialwerk (JuS), das in Waren einige Kitas betreibt.

Die Eltern der Kinder sind vor wenigen Tagen durch die Elternvertretung über den möglichen Trägerschaftswechsel informiert worden, teilweise fielen sie aus allen Wolken. „Man kann ja über alles reden, aber dass wir als Eltern so spät und zwar erst kurz vor einem Beschluss informiert werden, ist sehr unfair“, so ein Vater gegenüber WsM.

Bürgermeister Ulrichs Hohls bestätigte gestern auf Nachfrage, dass es diese Gespräche seit Monaten gibt, wollte allerdings nicht ins Detail gehen. „Die Elternvertretung weiß seit August 2013 Bescheid. Wir müssen uns als Gemeinde einfach klar darüber werden, ob wir uns weiterhin eine Kita leisten können und wollen oder mit einem Träger zusammenarbeiten möchten. Auf keinen Fall werde die Existenz der Einrichtung in Frage gestellt, noch soll sich an der Qualität der Kita etwas ändern“, so Ulrich Hohls. Auch wies er darauf hin, dass Klink eine der wenigen Gemeinden im Land sei, die noch eine eigene Kita betreibe.

Auslöser für die jetzige Debatte soll nach WSM-Recherchen die Bezahlung der Erzieherinnen sein. Die werden offenbar nicht nach Tarif bezahlt und haben auch seit Jahren keine Gehaltserhöhung erhalten.

Interessierte haben die Möglichkeit, die Diskussion am morgigen Donnerstag während der Gemeindevertretersitzung zu verfolgen.


6 Antworten zu “Bald neuer Träger für Klinker Kita?”

  1. Norbert Conrad sagt:

    Ohne Not verkauft man kein Tafelsilber.

  2. Gut formuliert, Norbert!

  3. Norman Pralow sagt:

    „Die Elternvertretung weiß seit August 2013 Bescheid [….]“

    Sind die Kinder der Gemeinde lediglich ein „weiß Bescheid“ wert oder wäre das nicht ein Thema für eine Einwohnerversammlung/Elternversammlung gewesen?
    Hierbei geht es schließlich auch um die Attraktivität der Gemeinde für junge Leute.

    „[…]Wir müssen uns als Gemeinde einfach klar darüber werden, ob wir uns weiterhin eine Kita leisten können und wollen oder mit einem Träger zusammenarbeiten möchten.[…]“

    Sich eine Kita nicht leisten können, ist sicherlich eine ernstzunehmendes Argument.

    Aber sollte sich ein Mitglied der Gemeindevertretung oder gar der Bürgermeister selbst nicht sicher sein, eine Kita leisten zu WOLLEN – böte das schon einen Anlass zur Verwunderung, insbesondere in einem Land wie Mecklenburg, indem der demografische Wandel in vielen vergleichbaren Gemeinden bereits seine Spuren hinterlassen hat.

    Daher kann ich Herrn Conrad nur zustimmen, dass man sein Tafelsilber ohne Not nicht verkauft.

  4. Norman Pralow sagt:

    Nach den kontroversen Diskussionen der letzten Tagen möchte auf diesem Wege allen Beteiligten danken, dass am Ende sehr proffessionell und mit viel gegenseitigem Verständnis auf der gestrigen Gemeindevertreter-Sitzung ein gutes weiteres Miteinander erreicht wurde:

    1. Dank an die Gemeindevertretung und Herrn Hohls als Bürgermeister:

  5. Norman Pralow sagt:

    1. Dank an die Gemeindevertretung und Herrn Hohls als Bürgermeister, die den anwesenden Bürgern doch noch die Möglichkeit gegeben haben sich zu diesem Thema auf der gestrigen Sitzung zu äußern.
    Wir wissen das zu schätzen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Geschäftsordnung diese Möglichkeit nicht zwingend vorsieht und dass der resultierende Beschluss den Punkt von der Tagesordnung zu nehmen allen Beteiligten die Möglichkeit gibt, vorhandene Missverständnisse nun in Ruhe auszuräumen und das Thema fundiert und ausführlich mit allen Beteiligten zu diskutieren um einen größt-möglichen Konsens zu erreichen.

    2. Dank an die Elternvertretung, die vertreten durch Herrn Evers, die „kritischen“ Punkte auf Gemeindevertretung hervorragend rübergebracht hat.

    3. Dank an alle Bürger die so zahlreich auf dieser Sitzung erschienen sind und damit gezeigt haben, wie wichtig dieses Thema für die gesamte Gemeinde ist.

  6. Corina und Lars Richter sagt:

    Wir, die Eltern von Marla Richter, bedanken uns bei allen, die in der gestrigen Gemeindevertreter- Sitzung in Einigkeit bekundet haben, für die behütete und qualifizierte Entwicklung unserer „Klinker Knirpse“ selbst verantwortlich zu bleiben, konsequent auch dann, wenn es um Kosten geht.

    Lars und Corina Richter