Bald wieder ganz freie Fahrt auf A19-Anschlussstelle bei Petersdorf

1. September 2020

Es gibt auch mal gute Nachrichten vom Bau: Die Autobahn 19 wird an der Mecklenburgischen Seenplatte ab Ende November um eine Großbaustelle ärmer sein. Wie Lutz Günther von der Fernstraßenplanungs- und baugesellschaft Deges (Berlin) gestern sagte, soll die zweite Petersdorfer Brücke bis dahin soweit fertig sein, dass der Verkehr dann endlich wieder über beiden Teilbrücken rollen kann – und zwar ohne wesentliche Geschwindigkeitsbeschränkungen, wie Verkehrsminister Christian Pegel (SPD) bestätigte. Nur wegen des Windes müsse man noch aufpassen.
Damit enden etwa fünf Jahre Bauzeit an den Petersdorfer Brücken.

Pegel schaute sich gestern zum wiederholten Male die komplizierte Brückenbaustelle an. Anfangs wurde unterhalb der Brücke der Korrosionsschutz begutachtet, danach ging es auf einer Metalltreppe nach oben. Hier konnten die Bauverantwortlichen über den Beton schlendern, während Bauarbeiter daneben Isolierpappe heiß verklebten. Unterhalb der Brücke arbeiteten Bauarbeiter an den seitlichen Begrenzungen, die aus Beton und Bewehrung bestehen. Ein Experte des Landesamtes prüfte einen breiten Metallstreifen, der quer über die Brücke verläuft. „Das ist der Brückenübergang auf das Festland“, erläuterte ein Fachmann dem Minister.

Der Übergang ist aus Metall, weil sich die Brückenkonstruktion über dem See gegenüber dem Brückenteil am Festland temperaturbedingt immer wieder verschiebt – bei hohen Temperaturen dehnt sich das Metallteil aus, bei Frost wird es kürzer. Oben auf der Fahrbahn soll demnächst spezieller Asphalt in etwa sieben Zentimeter Dicke aufgebracht werden. „Er hat einen höheren Bitumenanteil und ist so länger haltbar“, sagte ein Sprecher der Baufirma Bunte.

Insgesamt soll der Kostenrahmen, der zuletzt festgelegt worden war, auch reichen. Das Ministerium hatte 62 Millionen Euro für die gesamte umgebaute Anschlussstelle plus Brücke veranschlagt. Die größten Unwägbarkeiten hatte der Baugrund im Petersdorfer See verursacht. „Dort hatten wir einen Abschnitt mit 20 Metern Mudde, der gar nichts trug“, erläuterte Pegel. Somit mussten etliche Löcher für die großen Pfeiler bis zu 60 Meter tief gebohrt werden, also doppelt so tief wie im Moor bei Tribsees, wo ja auch eine neue Brücke der Autobahn 20 gebaut werden muss. Und mit einem Durchmesser von 1,8 Metern sind die Pfeiler im Petersdorfer See auch deutlich stärker als im Moor bei Tribsees, dort sind die Pfeiler – wie in der Regel üblich – nun etwa 1,2 Meter im Durchmesser stark.


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