Besondere Operettensaison endet mit Preis und Galaabend

19. Juli 2019

Wer in den nächsten Tagen noch besondere kulturelle „Highlights“ an der Seenplatte erleben will, hat diesmal in Neustrelitz gute Chancen – muss sich aber sputen. So wird am Schlosspark noch bis Samstag die Freiluft-Operette „Die Bajadere“ aufgeführt, die dem Theater jetzt erstmals eine besondere Ehrung eingebracht hat. Der Bayerische Rundfunk (BR-Klassik) hat der mutigen und verblüffenden Inszenierung den „Klassik-Frosch“ des Monats verliehen. Damit werden Stücke geehrt, die selten gespielt, aber besonders eingängig umgesetzt werden. Das ist – so der einhellige Tenor der Besucher – dem Team um Regisseurin Pascale-Sabine Chevroton glänzend gelungen.

In dem Stück verliebt sich ein indischer Prinz auf Europareise in eine gefeierte Opernsängerin in Paris. Diese spielt «Die Bajadere», lässt sich aber nur zum Schein auf das Spiel ein. Laut „BR-Klassik“ ist es in Neustrelitz gelungen, Pariser Flair mit viel Humor und einer herausragenden Bewegungsregie zu verbinden.

Dazu kommen zwei Besonderheiten: Zum einen die Schweizer Artistin Nina Burri, die mit schlangengleichen Bewegungen einen Hauch von Indien verbreitet und dafür Szenenapplaus erhält. Zudem wird zu den letzten Aufführungen der humorvollen und farbenfrohen Operette des Ungarn Emmerich Kálmán am Freitag und Samstag zudem Tochter Yvonne Kálmán erwartet. Die 82 Jahre alte Frau reise als Botschafterin der Musik ihres Vaters um die Welt, um Aufführungen der Werke anzusehen.

Wer lieber Melodien aus mehreren Operetten hört, ist an diesem Sonntag am Schlosspark richtig. Mit der Operettengala „Musik aus Tausendundeiner Nacht“ enden die Schlossgartenfestspiele, dabei wird auch die biegsame Artistin Nina Burri sein. Der Abend, als „Finale Grande“ angekündigt – soll zugleich die Verabschiedung des Intendanten Joachim Kümmritz sein. Der Schweriner gilt als einer der „Retter“ des Theaters und Orchesters vor der lange befürchteten Theaterreform.

Wer schon vorher in die Residenzstadt reist, hat die Chance, Arbeiten von einem der besten Bildhauer Deutschlands in der Schlosskirche an der Bühne zu sehen. Noch bis 28. Juli stellt dort der Künstler Volkmar Kühn aus. Seine Figuren mit den Titeln „Magierin“,“Prozession“, „Balance“ oder „Auf gleicher Ebene“ verbreiten eine besondere Atmosphäre und sind zugleich mit einem eigenen Hintersinn ausgestattet. Bisher sahen bereits rund 3000 Besucher die mehr als 30 Figuren, die zu 17 Arbeiten des Bildhauers gehören. Manche Gäste sind anschließend sogar in die Heimat des Künstlers in Thüringen gefahren, wo er in einem ehemaligen Kloster arbeitet, erklärte der Ausstellungsleiter.


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