Hoher Schaden: Betrüger legen Bankkunden per E-Mail herein

17. Oktober 2021

Die Bankgeschäfte per Computer erledigen – das wird angesichts von Strafzinsen für Erspartes immer populärer. Das haben leider auch Kriminelle im Blick. Sie müssen nicht mehr Menschen am Geldautomaten abpassen und sie berauben. Nein, das geht per E-Mail eleganter, wie die Polizei jetzt an der Müritz und in ganz Mecklenburg-Vorpommern gewarnt hat. Anlass sind eine Reihe von Fällen, die in der Region Vorpommern-Rügen bekannt wurden. In bisher noch sieben Fällen haben Unbekannte  mehr als 80 000 Euro erbeutet.
In diesen Fällen von Kunden der Sparkassen und Raiffeisenbanken zwischen Ribnitz-Damgarten und Stralsund nahm alles mit einer E-Mail seinen Anfang. Und hier schon die WARNUNG: Laut Polizei verschicken Banken grundsätzlich KEINE  E-Mails, in denen Kunden aufgefordert werden, ihre Kontodaten einzugeben.

So war es in den Fällen aber. In den Mails wurde erklärt, dass das „TAN-Verfahren“ – also das der Transaktionsnummer – abläuft. Oder die Kunden sollten unbedingt ihre Zugangsdaten überprüfen und personalisieren. Die Mail enthielt auch gleich einen praktischen LINK. Wurde dieser angeklickt, landete der Kunde auf einer Seite, die aussah, wie die der Hausbank.

Dort gaben die Kunden ihre Zugangsdaten ein, wie immer. In einigen Fällen, so eine Polizeisprecherin, fand zusätzlich ein Telefonat mit einem angeblichen Bankmitarbeiter statt. Die Kunden hatten eine Sicherheits-PIN erhalten, die der Betrüger am Hörer nannte. Dieser erklärte nochmal alles. Um die Kunden in Sicherheit zu wiegen, erschien auf deren Telefondisplay sogar die Durchwahlnummer der eigentlichen Bankberaterin. Später stellte sich heraus, dass die echte Beraterin  im Urlaub war.

Um das Ganze abzurunden, erhielten einige Geschädigten noch eine angebliche Bank-SMS. Dort sollten sie sich erneut zu ihrem Onlinebanking registrieren.

Direkt im Anschluss an die Registrierungen über versendete Links und andere Wege wurden teils gleich mehrere Abbuchungen von den Konten der Geschädigten veranlasst, wie sich später herausstellte Das Geld landete im Ausland. Die echten Kunden konnten nichts mehr tun. Einige merkten das aber erst später.

In sechs Fällen waren es Beträge zwischen 750 und 10 000 Euro, in einem Fall gleich dreimal 15 000 Euro, die abgebucht wurden. Eine Frau verlor also 45 000 Euro.

Grundsätzlich sollten Bankkunden NIE einen in einer unaufgefordert zugesandten E-Mail enthaltenen Link anklicken oder beigefügte Dateianhänge öffnen, warnte die Polizei. Das Erschreckende sei in diesen Fällen, dass das Ganze-, anders als bei Enkeltricks oder Schockanrufen – kein Problem von überforderten Senioren sei. Die betrogenen Bankkunden waren in der Altersgruppe von 41 Jahren bis knapp über 60.


Eine Antwort zu “Hoher Schaden: Betrüger legen Bankkunden per E-Mail herein”

  1. Petra sagt:

    Wie kann es sein, daß Bankseiten einfach so verlinkt werden. Bei meiner Bank kann man Teile der Website einfach so kopieren, also Jeder kann das weiter verwenden. Hoffe auch nur, daß nicht nur die Kontokunden auf dem Schaden sitzen bleiben…