Bibber-Wetter: Kranichsaison beginnt verhalten

11. Oktober 2017

Wo bleiben die Kraniche? Mitglieder der Warener Fachgruppe Ornithologie des NABU, Mitarbeiter des Nationalparkamtes Müritz und weitere engagierte Ehrenamtliche zählen auch in diesem Jahr wieder die rastenden Kraniche im Müritz-Nationalpark. Doch die Zahlen sind zurzeit vergleichsweise niedrig. „Den Rederangsee, einen traditionellen Schlafplatz der Kraniche im Osten des Nationalparks, überfliegen abends nur etwa 700 Tiere“, erklärt Nora Künkler, Dezernentin des Nationalparkamts Müritz. Diese landen allerdings nicht dort. Die starken Niederschläge der letzten Tage haben den Wasserstand des Sees erhöht. Die Kraniche weichen auf andere Schlafplätze am Ostufer der Müritz aus.

Eigentlich sollten zu dieser Jahreszeit wesentlich mehr Kraniche den Weg in das Schutzgebiet finden. Zwischen dem 14. und 22. Oktober rechnen die Experten mit einem Maximum des Zuggeschehens. Dann sammeln sich heimische Tiere und Durchzügler in Mecklenburg-Vorpommern, bevor sie ihre Reise in die Winterquartiere antreten.

Doch das schlechte Wetter der letzten Tage führte dazu, dass die Vögel des Glücks an der Ostsee bleiben. „Einige nordische und osteuropäische Kraniche haben es bis dahin geschafft. Nun müssen sie erst einmal Kraft tanken“, so Künkler weiter. Laut „Kranichschutz Deutschland“ halten sich etwa 20.000 Kraniche zurzeit an der Darß-Zingster-Boddenkette und auf Rügen auf.

Besucher haben mit dem Kranichticket die Möglichkeit das Naturschauspiel im Müritz-Nationalpark zu erleben. Tickets können in der Nationalpark-Information in Federow beim Nationalpark-Service erworben werden. Zum Schutz der scheuen Kraniche ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Für die nächsten Tage wird besseres Wetter erwartet. „Wer den abendlichen Einflug der majestätischen Tiere erleben möchte, sollte für das kommende Wochenende ein Kranichticket erwerben. Die Vögel werden das gute Wetter nutzen um ihren Weg in die Winterquartiere fortzusetzten,“ empfiehlt Nora Künkler.

Foto: Naturfotografie Roman Vitt.

Foto im Text: N. Künkler, Nationalparkamt Müritz


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