Blühende Landschaften: Für mehr Artenvielfalt an den Straßen

28. Mai 2020

Mit Blühwiesen werden zurzeit rund 40 Hektar Nebenflächen an Mecklenburg-Vorpommerns Autobahnen und der B 96  ökologisch aufgewertet. „Ziel ist, die Artenvielfalt entlang der Verkehrswege zu erhalten oder zu vergrößern. Mit solchen Maßnahmen kann die Biodiversität im Bereich des so genannten Straßenbegleitgrüns erheblich verbessert werden. Wir wollen damit einen Beitrag leisten, um dem Artenrückgang zum Beispiel bei Bienen, Hummeln und anderen Insekten entgegenzuwirken“, begründet Christian Pegel, als Minister unter anderem zuständig für Verkehr, Infrastruktur und Klimaschutz, die Maßnahme.

Für das Anlegen und die Pflege der Blühflächen entstehen Kosten in Höhe von rund 170.000 Euro. Für die Aussaat werden zertifizierte Saatgut-Mischungen aus 40 Gräser-, Kräuter- und Blumenarten für ein breites Spektrum an Standortverhältnissen eingesetzt. Nach drei Jahren Entwicklungspflege durch das beauftragte Unternehmen Forst-und Gartenbau Jens Liefländer werden die Autobahn GmbH des Bundes und – im Falle der Wiese an der B 96 – das Straßenbauamt Stralsund die  weitere Pflege übernehmen.

Die Blühwiesen müssen im Gegensatz zur konventionellen Rasenpflege des Straßengrüns nur einmal pro Jahr gemäht werden. Dies kostet insgesamt 50.000 Euro pro Jahr.

Standorte

A 20 – an den Anschlussstellen Grimmen West und Zurow sowie am Rastplatz Mölenbarg Nord

A 14 – an den Anschlussstellen Jesendorf, Schwerin Ost, Schwerin Nord, Pinnow/Groß Warnow, Ludwigslust, Grabow sowie am Autobahnkreuz Wismar und den Rastplätzen Pröbberower See und Ludwigsluster Kanal

A 19 – an den Anschlussstellen Linstow und Güstrow, Rostock Süd, Rostock Ost, Kessin sowie zwischen den Anschlussstellen Rostock Nord und Überseehafen und am Rastplatz Kessin in Richtung Rostock

B 96 – an der Anschlussstelle Abtshagen


4 Antworten zu “Blühende Landschaften: Für mehr Artenvielfalt an den Straßen”

  1. Thorsten sagt:

    Eine prima Marketingaktion für die Landwirte und Bayer, Umweltengagement für jedermann sichtbar!

    Die Insekten enden ein paar Meter weiter an den Frontscheiben der Fahrzeuge. Warum kann man diese Blühstreifen nicht dort anlegen, wo Pflanzen und Tiere ihre Ruhe haben?

    Weil’s dort keiner sehen würde! Ich nenne es mal Greenwashing.

    Die Saatmischung gibt’s zusammen mit Roundup, letzteres als „Top-Produkt“ hervorgehoben, von Bayer:

    http://beecare.bayer.com/lp-bee-now-de/bluehstreifen-sichern-das-nahrungsangebot-fuer-bienen
    https://www.agrar.bayer.de/Produkte/Pflanzenschutzmittel/Herbizide/Top%20Produkte

    Leute, macht die Augen auf!

    • Stricker sagt:

      Genau das find ich auch. Totaler Blödsinn die Wiesen an den Autobahnen zu machen. Die die Klatschen ein paar Meter weiter an die Windschutzscheiben der Autos. Totaler Quatsch.

  2. Regimekritiker sagt:

    Jawohl, klotzen und nicht kleckern. Da muss man mal kreativ sein und Geld in die Hand nehmen, um der Welt was Gutes zu tun. Hier wird mit viel Aufwand eine „Schlemmeroase“ für die Insekten, zwischen Autobahn vorn und, durch jahrelange „Optimierung“ geschädigte Agrarflächen, für Insekten und andere Tiere nicht mehr als Lebensraum zu gebrauchen, hinten, geschaffen. Dafür werden nicht einfach zusammengefegte Samen vom Heuboden verwendet, wie man das früher gemacht hat, oder die Fläche sich einfach für eine Zeit selbst überlassen, damit sich die Natur den Raum zurück holt. Nein, dafür muss es schon zertifiziertes Saatgut aus „edelsten Zutaten“ (Samen) sein, vielleicht sogar noch mit Patenten versehen, damit es richtig teuer wird. Hoffentlich wissen die Insekten diesen Aufwand zu schätzen. Ein weiterer „positiver Effekt“ ist, dass der Anbieter der Saat zum zweiten Mal, an der selbst verursachten Situation, verdient. Erst Gewinne durch Pestizide u.A. und jetzt durch die Saat. Tolles Geschäftsmodell. Warum fällt mir da jetzt spontan der Sketch mit der Persil-Werbung von Otto Waalkes und die Geschichte von den Herstellern von MP3-Playern, die zu Hörschäden geführt haben, die dann auch Hörgeräte anboten haben, ein? Nicht zuletzt gilt Dank den Politikern, die sich nicht zu schade sind, sich eine braune Halskrause (aktuelle Beispiele Frau Klöckner, Herr Scheuer)) zuzuziehen, um die bedürftigen Konzerne mit Aufträgen zu versorgen und damit dazu beitragen, dass diese nicht in wirtschaftliche Schieflage geraten. Schön, dass durch die Pflegemaßnahmen weitere Arbeitskräfte gebunden werden. Hauptsache, es wird viel Dramatik erzeugt. Schöne Pfingsten.

  3. raini sagt:

    Warum nutzt man nicht einfach die ungenutzten Flächen der Gemeinden und Städte. Da werden regelmässig die Flächen mit viel Lärm viel zu kurz „abgeschlagen“. An einer Autobahn solche Flächen zu installieren ist doch Schwachsinn