Bürgermeister äußert sich zum Tempo-Beschluss der Stadtvertreter

3. September 2020

Warens Bürgermeister Norbert Möller äußert sich noch einmal zum gestrigen Beschluss der Stadtvertretung, in der ihm empfohlen wird, Tempo 30 auf der B 192 in Waren nicht durchzusetzen, sondern die jetzige Temporegelung beizubehalten (WsM berichtete).“Damit gibt es nunmehr eine noch nicht dagewesene Situation in unserer Stadt. Der Bürgermeister hat als zuständige Verkehrsbehörde abzuwägen und letztendlich eine Entscheidung zu treffen zwischen der ablehnenden Empfehlung der Stadtvertretung zur Tempo-30-Regelung und der Entscheidung des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr M-V, Tempo 30 ganztätig zum Schutz der Wohnbevölkerung vor Lärm umzusetzen. Das ist eine weitreichende und verantwortungsvolle Entscheidung“, so Norbert Möller.

Abzuwägen ist:

  • Welche Bereiche der B 192 sind besonders betroffen? Kann man gegebenenfalls die Tempo-30- Abschnitte weiter eingrenzen?
  • Wie kann in einem vertretbaren Aufwand die Ampelschaltung für diese mögliche neue Verkehrsregelung angepasst werden?
  • Ist eine „grüne Welle“ auf der B 192 unter Ausweisung einer Tempo 30/50/30 Regelung auf der B 192 überhaupt vertretbar möglich?
  • Bringt diese Temporegelung in der Praxis tatsächlich die errechnete Lärmreduzierung?
  • Der Gesundheitsschutz für die Anwohner an der B 192.
  • Die zu erwartenden möglichen Klagen von Anwohnern an der B 192 und der dadurch entstehende Schaden für die Stadt.
  • Die Bedenken unserer Rettungskräfte (Feuerwehr, DRK)
  • Die Auswirkungen auf den anderen innerstädtischen Straßenverkehr
  • Die allgemeine öffentliche Meinung in unserer Bevölkerung zu Tempo 30 auf der B 192, die der Bürgermeister als ablehnend wahrnimmt.

Diese und weitere Aspekte werde der Bürgermeister nunmehr so zeitnah wie möglich mit den zuständigen Behörden auf Landeseite beraten und dann eine Entscheidung treffen. Hierbei gehe es ausschließlich um eine Sachentscheidung und nicht um eine politische Entscheidung. „Deshalb werde ich mir auch die erforderliche und angemessene Zeit zur Entscheidung hierfür nehmen“, so Möller.


8 Antworten zu “Bürgermeister äußert sich zum Tempo-Beschluss der Stadtvertreter”

  1. Maimann sagt:

    Wenn ich das richtig verstehe , heißt das wenn Herr Holz oder Herr Schnur Bürgermeister wird gibt es kein Tempo 30 km/h . Und es bleibt 50 km/h. Wenn Herr Möller Bürgermeister bleibt kann es passieren das es Tempo 30 km/h bleibt . Weil er ja jetzt erst mal nachdenken muss ob die Entscheidung richtig war die er getroffen
    hatte alles auf 30 km/h herab zusetzen. ???? Bitte machen Sie alle mal den Test und fahren Sie die gesamte Strecke mit nicht mehr als 30 Km/h. Und entscheiden Sie selber… Gruß Edger

  2. Eckhard Kloth sagt:

    Ein nicht dummer Schachzug der CDU Fraktion, um Norbert Möller vor sich herzutreiben. Und die Reaktionen sind bizarr: FDP Mann Schnur greift zum über 4 Jahrzehnte alten, schon damals unzeitgemäßen ADAC Slogan „freie Fahrt für freie Bürger“ (damals vom ADAC los getreten gegen eine Tempolimit, bei 16.000 Verkehrstoten im Jahr. Heute im Programm der AFD zu finden), SPD Landtagsabgeordnete kneift feige und der Bürgermeister will uns vor der Wahl nicht an seiner Meinung teilhaben lassen. Das ist alles nicht sehr lustig und trägt nicht zum Vertrauen in demokratische Entscheidungen bei. Aber immerhin lernen wir daraus, dass man auch bei einer Bürgermeisterwahl in einer 21.000 Einwohner Gemeinde taktische Spielchen treiben kann. Da ist es fast nebensächlich, ob es um 30 oder 50 km/h geht. Ein herrliches Politik-Theater, provinziell aber ganz in der Tradition der „großen“ Politik. Glückwunsch und weiter so!

  3. Ingo sagt:

    „Ist eine „grüne Welle“ auf der B 192 unter Ausweisung einer Tempo 30/50/30 Regelung auf der B 192 überhaupt vertretbar möglich?“

    HAHAHA das ist ja jetzt bei 50 schon nicht möglich. Man steht doch auf der B192 an jeder Ampel.
    Da sollte man mal was machen. Ich behaupte mal, das mein Auto beim anfahren lauter ist als mit 50 im hohen Gang.

  4. Robert sagt:

    Der Bürgermeister ist die zuständige Verkehrsbehörde?
    Was Demokratie angeht, ist mir noch einiges unklar.

  5. Regina Cleemann sagt:

    Das ist nicht das erste Spielchen, das getrieben wird. Man denke an die so genannte Wahlmanipulation .Man wollte vor der Öffentlichkeit einem Kandidaten eine Falle stellen. Was für ein Zeugnis stellen die CDU-Kandidaten ihrer Partei aus in Bezug auf fairen Umgang miteinander.
    Das wirft ein ganz besonderes Licht auf die kommende Umgangskultur in der Stadtpolitik unter der Leitung des entsprechenden Bürgermeisters.

  6. Micha sagt:

    Oh man , wieviel Stunden haben die Stadtvertreter über Jahre , über dieses Thema debattiert ???? Wieviel Gutachten wurden in Auftrag gegeben ??? Und was hat das alles gekostet ??? Wer das bezahlt ist ja wohl klar ! Es ist und bleibt eine Hauptstraße da sind 50 kmh absolut okay nicht mehr und auch nicht weniger . Eine Ortsumgehung ,wäre dass sinnvollste gewesen und das schon vor Jahren ,so das sich der Durchgangsverkehr wesentlich verringert. Und 50 fährt man eh nicht durchgängig weil es keine grüne Welle gibt ! Wie soll das bei 30 gehen ? Und wer glaubt das es von Herrn Möller vor der Wahl noch ein klares Nein oder Ja geben wird ??? Der könnte eventuell lange warten .

  7. Klaus sagt:

    Ich finde ja das die Autos nicht das Problem sind. Der Lärm kommt nachts von der Bahn die ungebremst hier durch fährt und mir den Schlaf raubt. Warum kümmert sich nicht da drum mal wer. Der bekommt auch meine Stimme.

  8. Heike sagt:

    Tempo 30 wird nicht dazu beitragen, den Lärmpegel zu reduzieren und erstrecht nicht, den Verkehr flüssiger laufen zu lassen. Ein ständiges Halten und Anfahren wird den Lärmpegel eher erhöhen. Eine so sinnlose Idee.