Bürgermeister erfährt erst durch Medien von Werksschließung

14. August 2020

Mit Verwunderung und Bedauern hat Warens Bürgermeister Norbert Möller auf die beabsichtigte Schließung der Friedrichs Feinkost GmbH in Waren reagiert. Erfahren habe er davon erst durch Medienberichte.

„Besonders bedauerlich ist, dass es neben der Tatsache das mehr als 100 Mitarbeiter des Unternehmens hier in unserer Stadt ihren Arbeitsplatz verlieren, dass das Unternehmen die Stadt nicht frühzeitiger im Vorfeld darüber informiert hat.
Die Schließung eines Unternehmens ist immer etwas Negatives für eine Stadt. Es bringt Veränderungen für die Wirtschaft und insbesondere weitreichende Veränderungen für die Mitarbeiter mit sich. Über solche weitreichenden Veränderungen sollte die betroffene Stadt so rechtzeitig wie möglich informiert werden und darf es nicht, bei allem Respekt vor den Medien, aus den Medien erfahren“, so Norbert Möller in einer Erklärung.

Ihm sei bewusst, dass diese Umstrukturierung auch für das Unternehmen keine einfache Entscheidung darstelle und dass die Stadt grundsätzlich auch daran leider nichts ändern könne. Nur wäre es gerade wegen der Mitarbeiter, die zum größten Teil auch Bürger der Stadt sind und von dieser geplanten Schließung direkt betroffen seien, mehr als angebracht gewesen, rechtzeitiger informiert zu werden.

„Nachdem der Bürgermeister nunmehr heute auch eine schriftliche Mitteilung vom Unternehmen zu diesen neuen Entwicklungen erhalten hat und das Unternehmen ihm ein Gespräch zur Darstellung dieses erforderlichen Unternehmensschrittes angeboten hat, wird er in der kommenden Woche ein Gespräch mit Vertretern des Unternehmens führen“, so die Pressestelle der Stadt.


3 Antworten zu “Bürgermeister erfährt erst durch Medien von Werksschließung”

  1. Schulz sagt:

    Komisch, das ein Bürgermeister wie ein Herr Möller erst aus Medien erfahren musste das das Fisch – Werk Fridrichs in Waren schließt..
    Als Bürgermeister kann man nicht alles wissen, aber bei einer solchen Sache schon..

  2. Eckhard Kloth sagt:

    Ein weiteres Trauerspiel von Seiten des Bürgermeisters. Schon das Narrenspiel mit dem vorgeblichen Tauchturminvestor Schmidt war kaum zu ertragen. Und nun: der Bürgermeister beschwert sich, aus der Presse von der Werksschließung. Ja, wer pflegt denn Kontakte zum Management von Firmen, die recht große Bedeutung für die Stadt haben? Und dann diese pflaumenweiche Argumentation von „keine einfache Entscheidung“ haben! Gräßlich. Natürlich ist die Entscheidung für den Kapitalisten einfach! Von einem SPD Bürgermeister erwarte ich klare Kante: hier wird wegen Lohndumping vielen Leuten die Arbeit weggenommen, Familien noch mehr als von Corona in Probleme gestürzt und so weiter – aber der Bürgermeister hat Verständnis. Nein, er hätte dem Managment klar sagen müssen, welch eine Sauerei es ist, erst 700.000€ Fördermittel abzugreifen, die Leute auszubeuten und dann wie Heuschrecken weiter zu ziehen. Das ist schon schlimm genug aber dann auch noch das Geeiere unserens Stadtoberhauptes? Schade, eine Chance verspielt, vor der Wahl mal Format zu zeigen.

  3. Mario sagt:

    Eines mal vorweg: wenn das betroffene Unternehmen dem Bürgermeister nicht über diesen Sachverhalt informiert, kann man ihm die Unwissenheit nicht zur Last legen. Fürs hellsehen wird er nun mal nicht bezahlt.
    Was mich aber unheimlich stört, ist die Aussage „Ihm sei bewusst, dass diese Umstrukturierung auch für das Unternehmen keine einfache Entscheidung darstelle und dass die Stadt grundsätzlich auch daran leider nichts ändern könne“. Sorry, aber diesen weichgespülten Satz hätte es von dem Vorgänger nicht gegeben. Auch traue ich es keinem der anderen zur Wahl stehenden Kandidaten zu. Und da schließe ich mich Herrn Kloth an: hier muss der Bürgermeister klare Kante zeigen! Und das erinnert mich leider an so viele Momente in den letzten sieben Jahren. Ich bin es persönlich jedenfalls ziemlich leid, auf eine Besserung zu warten.