Bürgermeisterkandidat Nummer 3 wirft seinen Hut in den Ring

22. Dezember 2019

Das ist die erste faustdicke Überraschung zur Wahl eines neuen Bürgermeisters in Waren im kommenden Jahr: Nach Toralf Schnur (FDP) und Amtsinhaber Norbert Möller (SPD) wirft jetzt ein weiterer Kandidat seinen Hut in den Ring. Ein Kandidat, der bislang weder politisch aktiv war, noch in einer Partei agiert, der aber in Waren bekannt ist, wie der sprichwörtliche bunte Hund: Thomas Splitt, 52 Jahre alt, selbstständig, in Waren geboren, aufgewachsen und nach eigenen Angaben in die Stadt Waren verliebt.
Der Selbstständige hat sich nach reiflicher Überlegung entschlossen, im kommenden Jahr Warener Bürgermeister zu werden und will dann Probleme anpacken, die seiner Meinung nach in den vergangenen Jahren in Waren nicht gelungen oder gar nicht erst beachtet wurden.

„Ich bin parteilos und daher frei von Diktat und Einflussnahme übergeordneter Gremien. Ich will diese Stadt im Einklang mit den Einwohnern führen. Das ist mir ein Herzensbedürfnis“, so Thomas Splitt gegenüber „Wir sind Müritzer“. Vorbilder für ihn seier der neue Rostocker Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen und der Neubrandenburger Stadtchef Silvio Witt. Beide seien ohne Partei im Hintergrund angetreten, hätten mit der Politik zuvor kaum etwas am Hut gehabt und würden mit ihrer unkonventionellen Art mehr erreichen als Politiker, die nach der „Pfeiffe“ der Partei tanzen müssten.

Durch seine selbstständige Tätigkeit im Dienstleitsungsbereich habe der 52-Jährige täglich Kontakt auf Augenhöhe mit vielen Menschen, erfahre dadurch aus erster Hand, was den Bürgern unter den Nägeln brennt, was sie bewegt, was ihnen gefällt oder eben nicht.

„Maßnahmen, die schon lange auf den Wunschzetteln der Einwohner stehen, werde ich mit aller Kraft und Entschlossenheit angehen“, verspricht Thomas Splitt und hat auch einige Beispiele parat. So sollte es seiner Ansicht nach möglich sein, dass Warener Kinder ohne lange Fahrwege in einer dafür geeigneten Halle sehr früh schwimmen lernen können. Die Schulen der Mädchen und Jungen sollten modern sein und nicht marode.

Die Kurabgabe würde der gelernte Instandhaltungsmechaniker nutzen, damit nicht nur Urlauber, sondern auch einheimische Rentner und sozial schwächere Menschen kostenlos mit dem Bus fahren können.

Darüber hinaus meint der Kandidat, dass Waren dringend ein Parkhaus brauche, über das in der Stadt ja schon seit Jahren geredet werde. Und er meint: „Brauchen wir noch mehr Hotelanlagen oder windige Investoren, die uns an der Nase herumführen?“

Gerne erinnert sich Thomas Splitt an die Winter in seiner Kindheit, in denen es auch eine gespritzte Eisbahn auf dem Mühlenberg für sicheres Schlittschulaufen gab. „Warum soll so etwas bei uns nicht mehr möglich sein“, fragt er und kündigte an, auch das Ehrenamt mehr fördern und „belohnen“ zu wollen. Vor allem das der Feuerwehrleute.

Abschließend meint der 52-Jährige, der seine gesamte Familie und viele Freunde schon hinter sich weiß: „Ich bin ein Mann aus dem Volk. Ein Bürgermeister wird unterm Strich nicht nach seinem großen teuren Wagen oder nach der Auswahl seiner Garderobe gemessen. Es geht einzig und alleine um Offenheit sowie die Belange und Bedürfnisse der Einwohner. Denn jeder hat nicht nur eine Stimme, sondern auch Rechte.“

Auch ein Motto hat Thomas Splitt für seinen kommendne Wahlkampf bereits: „WIR sind Waren (Müritz)“.

Nach einem entsprechenden Beschluss der Stadtvertreter, wählen die Warener am 13. September 2020 einen neuen Bürgermeister. Erhält an diesem Tag keiner der Kandidaten die erforderliche Mehrheit, gibt es am 27. September eine Stichwahl. Die siebenjährige Amtszeit von Norbert Möller endet am 31. Dezember 2020.


15 Antworten zu “Bürgermeisterkandidat Nummer 3 wirft seinen Hut in den Ring”

  1. Marina Jörss sagt:

    Das ist ja mal eine positive Überraschung .
    Ich denke dass Herr Splitt, große Chancen hat, die Wahl zu gewinnen. Denn Waren braucht Veränderungen aber keinen Herrn Schnur !!

  2. Olaf Kanies sagt:

    Es wird auch mal Zeit das ein frischer Wind weht! Das dieser ganze Parteiensumpf abgelöst wird!

  3. Peter Sohr sagt:

    Ein ambitioniertes Ziel und viele Pläne die man in ähnlichen Umfang bei anderen Parteien auch schon gelesen hat. Beim Ziel Bürgermeister zu werden sollte es aber nicht nur einzig und alleine um Offenheit sowie um die Belange und Bedürfnisse der Einwohner gehen. Es geht auch um die finanzielle Machbarkeit und um Vorgaben, die eingehalten werden müssen. Seine Vorstellungen spiegeln auf alle Fälle die ausgesprochenen Bedürfnisse Vieler wieder. Ob sie machbar werden ist immer in erster Linie von der Dicke des Portemonnaies und der großen Politik abhängig. Alles eben aber auch im Einklang mit dem Haushalt der Stadt. Gerade im Bezug der Schulsanierungen mit den Vorgaben der Inklusionsbedingungen wurden Hürden geschaffen, die kaum höher sein könnten. Da ist persönlicher Ermessenspielraum und Engagement eher nicht so gefragt.
    Dennoch finde ich es gut wenn ein zusätzlicher Kandidat den Hut in den Ring wirft. So ist die Auswahl größer und der „Kunde“ hat die Wahl.

    • Karl sagt:

      Vollkommen richtig.
      Ich kann mich auch hinstellen und meine Ziele und Wünsche aufsagen, aber ob sie finanziell und politisch abgesichert sind, ist eine ganz andere Frage.
      In welchen Punkten unterscheidet sich der neue Kandidat denn wirklich von den anderen?
      Eine eigene Warener Schwimmhalle oder eine in der Nähe klingt toll, aber muss auch bezahlt werden. Ebenso das mit den maroden Schulen.
      Vielleicht sollte er sich mal den Finanzhaushalt der Stadt der letzten Jahre anschauen.
      Große Spielräume sind da nicht. Wenn dann noch ein wirtschaftlicher Abschwung in den Jahren seiner Amtszeit kommt, dann werden auch die Einnahmen der Stadt weniger und noch weniger Vorhaben können umgesetzt werden.
      Die Stadt benötigt (leider) unbedingt mehr Einnahmen. Im Vergleich zu westdeutschen Städten haben wir sehr geringe Pro-Kopf-Einnahmen.
      Also mehr Gewerbe und Industrie ansiedeln – wie, weiß ich auch nicht, aber ich will auch kein Bürgermeister werden.

  4. Schulz sagt:

    Erstmal gut das es nun noch ein Kandidat gibt für die Bürgermeisterwahl !
    Es hört sich auch gut an was dieser neue Kandidat für Ideen hat.
    Wenn es soweit sein sollte das er der neue Bürgermeister wird der Stadt Waren, hoffentlich setzt er dann auch diese Versprechungen in der Tat um.
    Denn jetzigen Bürgermeister wurde vieles falsch angepackt / nichts zustande gekommen..
    Wünsche Ihn & natürlich auch den anderen Kandidat Herr Schnur teu, teu!!

  5. Liz sagt:

    Ich kenne Herrn Splitt nicht – wohne aber auch noch nicht so lange in Waren.
    Hoffentlich gibt es vor der Wahl noch genug Gelegenheit, die Kanditaten kennenzulernen. Möglichst persönlich bei Veranstaltungen und anregenden Diskussionen.
    Werbung im Briefkasten kommt nur zum Altpapier.

  6. Claudia sagt:

    Waren braucht unbedingt eine Schwimmhalle und kein Parkhaus. Wie sollen denn ältere Personen nach Röbel oder Göhren Lebbin kommen die keine Fahrerlaubnis haben. Mit den Bus ist klar aber die fahren ja nicht nach Wunsch so wie man es hätte. Also muss eine Schwimmhalle her füt jederman.

    • Hans sagt:

      Regelmäßige Busverbindungen gibt es zumindest nach Röbel.
      Man könnte ja ein Kombiticket anbieten:
      Hinfahrt + Rückfahrt + Eintrittspreis = Gesamtpreis kleiner als Einzelkarten zusammen
      Eine Schwimmhalle in Waren würde auch nur in den schlechten Monaten offen sein, nicht im Sommer.
      Unterhaltskosten sind sehr hoch (einfach mal andere Städte anschauen mit reinen Schwimmhallen) und der Kreis der Nutzer wäre auch nicht so groß wie immer behauptet wird.
      Denn die Schwimmhalle würde ja auch Eintritt kosten – Eintritt umsonst wäre für die Stadt einfach nicht stemmbar.
      Der Eintritt in Klink war schon nicht so niedrig, dass man sehr oft hingefahren ist oder eben nur die, die Schwimmen als Hobby oder Sport gesehen haben.
      Viele meiner Bekannten sind nur einmal im Jahr hin und haben sich das Schwimmen dann für den Sommer aufgespart. Nur einer, der macht aber auch immer beim Müritzschwimmen mit, ist regelmäßig in Klink in die Schwimmhalle gegangen.
      Komischerweise lernen auch jetzt die Kinder schon schwimmen – ganz ohne Schwimmhalle in Waren. Es geht nämlich auch anders.
      Ich als nicht regelmäßiger Nutzer einer zukünftigen Schwimmhalle will, dass Steuergelder (von denen die Stadt nicht viel hat) sinnvoll eingesetzt werden und unnötige Ausgaben (Zuschuss zum jährlichen Unterhalt einer Schwimmhalle) verhindert werden.

      Im Bauamt fehlen Mitarbeiter um Bauanträge zu genehmigen, das Jugendzentrum Joo muss in den Ferien schließen, weil kein Geld für weitere Mitarbeiter vorhanden ist.
      DAS sind die Probleme, nicht eine fehlende Schwimmhalle.

      • Simo sagt:

        Kleine Anmerkung: die Schwimmhalle in Klink hatte einen so niedrigen Eintrittspreis, dass ich jede Gelegenheit genutzt habe, dort etwas für meine Gesundheit zu tun.
        Nein, ich bin nicht reich oder so, aber für eine Schwimmhalle in der man vernünftig seine Bahnen ziehen kann (ausreichende Größe, weniger ein „Spaßbad“, unorthodoxe Öffnungszeiten) würde ich liebend gern einen wesentlich höheren Eintrittspreis hinlegen. Es müsste nur eben eine da sein.

    • Ich sagt:

      Also sorry, aber die Busse fahren jede Stunde nach Röbel. Da wird ja wohl auch ein Bus für die Rentner dabei sein.

  7. oscar sagt:

    Vom singenden Hausmeister zum Bürgermeister, welche Entwicklung. Aber die Liebe zur Stadt reicht da wohl nicht aus. Sicherlich ist in den letzten Jahren und Monaten, auch durch das Zutun des jetzigen Bürgermeisters, vieles in der Stadt schief gelaufen und hat dem Ansehen der Stadt teilweise geschadet. Letztes Beispiel der „Möchtegerninvestor“ Schmidt.
    Es wird auch Zeit, dass frischer Wind in die Amtstsuben der Entscheider in dem Rathaus weht. Und jetzt das Aber: Denn ohne Kenntnisse des Verwaltungsrechts, der kommunalen Bestimmungen und Gesetze und nicht zuletzt der Doppik bleibt das alles ein Experiment, was mit vielen Unbekannten versehen ist. Und, letztendlich bestimmen die machbaren Dinge in der Stadt die finanziellen Mittel und erforderliche Mehrheiten in der Stadvertretung. Aber es ist noch Zeit, und Herr Splitt kann sich noch diverses Wissen z.B. in der Verwaltungsfachschule Güstrow aneignen.

  8. Simon Simson sagt:

    Würde ich Kandidat werden wollen, um mich danach als Verwaltungschef abzuplacken und abendliche Sitzungen auszuhalten, würde ich Schwimmhalle mit Tauchturm, sowie ein sechsstöckiges Parkhaus versprechen und dazu, dass Waren (im Prinzip) keine Flüchtlinge über irgendeine Obergrenze hinaus aufnimmt, eine weiträumige Umgehungsstraße gebaut wird, die weder um noch über den Tiefwarensee führt und billigere Spritpreise. Ich würde mich schwer für einen richtigen Weihnachtsmarkt, eine Müritzsail, ein Müritz- und zwei Schützenfeste einsetzen, bei denen das Spektakel natürlich an die Wünsche aller Besucher angepasst wird, eine richtige Diskothek, bei der zu jeder Zeit die Musik für jeden Geschmack gespielt wird und ein Klo im Zentrum. Da findet sich jeder wieder und die Borke wäre geritzt. Berufserfahrung hätte ich anzubieten. Wer einen Haushalt aus Mindestrente in Hohen Wangelin führen kann, ist für den Posten so qualifiziert, wie ein Hausmeister, ein Lehrer und ein eloquenter Selbstständiger in Sachen alles.

  9. Steffen sagt:

    Meinen Respekt und Anerkennung an Hr. Splitt. Ich hoffe, dass sich noch mehr Bürger aus Waren zu einer Kandidatur entscheiden.

  10. East West sagt:

    Ist doch Scheißegal wer Bürgermeister wird. Kein normaler Mensch,hat noch vertrauen in die Politik oder Politiker . Und das wird sich auch in den nächsten Jahren ,nicht mehr ändern. Da wurde zuviel,seitens der Politik an Vertrauen kaputt gemacht. Von daher ist es doch egal ,wen man wählt. Am besten keinen. Und man lässt nur die Bürger entscheiden über städtische Angelegenheiten.

    • Simon Simson sagt:

      East West,

      natürlich haben Politiker, Bürgermeister ihren Job nicht so gemacht, wie er gedacht ist, z.B. weil sie sich gern mal in die eigene Tasche wirtschaften. oder weil sie idiotische Entscheidungen treffen, Projekte durchdrücken, für die sie, aus welchem Grund auch immer, ein Faible haben. Wenn das andere so wie Sie sehen, vorausgesetzt, Sie sind bereit sich zu engagieren, können Sie einen eigenen Kandidaten aufstellen; einen, dem Sie vertrauen oder selbst in den Ring steigen. Findet dieser Anwärter dann eine Mehrheit, können wir alle ihn wählen und hätten vielleicht endlich einen wirklichen Superverwaltungschef. Der Weg mag unbequemer sein, als seinen Frust in den Computer zu hacken. Aber selbst wenn sie ihn nicht gehen, bleibt immer noch, das kleinere Übel anzukreuzen und dem neuen oder alten BM dann auf die Finger zu sehen. Gehen Sie nicht wählen, tun es die meisten anderen trotzdem. Dann bitte ich Sie, wie alle, die ihr demokratisches Recht nicht wahrnehmen, nicht am Ergebnis herumzumäkeln.