Bundespräsident arbeitet drei Tage von Neustrelitz aus

30. September 2022

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verlegt seinen Amtssitz für drei Tage nach Mecklenburg-Vorpommern. Vom 11. bis 13. Oktober wird das Staatsoberhaupt seine Amtsgeschäfte von der Residenzstadt Neustrelitz aus führen. Es ist seine vierte „Ortszeit Deutschland“ seit Beginn seiner zweiten Amtszeit. Der Bundespräsident verlässt Berlin und das Schloss Bellevue, er fährt raus ins Land, um mit Bürgern zu reden: über aktuelle Herausforderungen, Wünsche, Sorgen und unsere Demokratie – offen und interessiert, kontrovers und respektvoll.

Die Stadt Neustrelitz mit ihren rund 20.000 Einwohnern liegt im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte und ist ein Beispiel dafür, wie Menschen gesellschaftliche und wirtschaftliche Umbrüche bewältigt haben. In den vergangenen 30 Jahren hat sich das Leben hier grundlegend geändert, begründet vor allem durch einen harten wirtschaftlichen Strukturwandel und begleitet vom Abzug der rund 25.000 hier stationierten sowjetischen Soldaten. Heute prägen Kultur und Tourismus die Stadt; neue Unternehmen und öffentliche Institutionen wie die Bundespolizei oder das Forschungszentrum für Luft- und Raumfahrt haben sich angesiedelt.

Bei der „Ortszeit Neustrelitz“ wird sich der Bundespräsident viel Zeit nehmen für Begegnungen und Gespräche. Er möchte sich einen tieferen Eindruck verschaffen, wie die Menschen angesichts des andauernden Krieges gegen die Ukraine, dramatisch steigender Preise sowie nach mehr als zwei Jahren Pandemie auf ihren Alltag und unser Land blicken. Geplant ist beispielsweise eine „Kaffeetafel kontrovers“, bei der Bundespräsident Steinmeier mit Bürgern unter anderem über Protestkultur und die hohen Lebenshaltungskosten diskutiert. Vorgesehen ist darüber hinaus ein Mittelstandsgespräch zu Energiesicherheit und erneuerbaren Energien.

Zudem wird Bundespräsident Steinmeier unter dem Motto „Zeigt mir Euer Neustrelitz!“ mit Jugendlichen einen Spaziergang durch die Stadt unternehmen und mit ihnen darüber sprechen, was sie vor Ort bewegt. Vorgesehen ist auch ein Besuch im Kulturquartier der Stadt.

Zu den Amtsgeschäften, die der Bundespräsident während der „Ortszeit Neustrelitz“ erledigt, gehört erstmals der Besuch eines offiziellen Gastes. Er empfängt den slowenischen Staatspräsidenten Borut Pahor mit militärischen Ehren auf dem Marktplatz der Stadt. Anschließend werden sich beide Präsidenten über den Ausbau der erneuerbaren Energien informieren; sie besuchen das Neustrelitzer Biomasse-Heizkraftwerk und das Landeszentrum für erneuerbare Energien.

Neustrelitz ist nach Altenburg in Thüringen, Quedlinburg in Sachsen-Anhalt sowie Rottweil in Baden-Württemberg die vierte Station der „Ortszeit Deutschland“. Der Bundespräsident hat sich bewusst vor allem Orte in den neuen Bundesländern ausgesucht. Die oftmals noch strukturschwachen Gebiete sind besonders von den Energiepreissteigerungen infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine betroffen. Die Menschen stehen zudem manchen politischen Entscheidungen kritischer gegenüber.

Der Bundespräsident bringt Zeit mit, ist ansprechbar, und sucht spontane Begegnungen. Er möchte erfahren, was den Menschen Mut und Hoffnung macht und was sie skeptisch gegenüber unserer Demokratie und ihren Institutionen werden lässt. Er will Eindrücke davon gewinnen, was die Menschen vor Ort umtreibt und auch motiviert, Verantwortung zu übernehmen und was dies wiederum für politische Entscheidungsträger bedeuten kann.

@Bundesregierung/Steffen Kugler


2 Antworten zu “Bundespräsident arbeitet drei Tage von Neustrelitz aus”

  1. Andreas sagt:

    Der Quacksalber, Zitat:“Ja, wie leben im besten Deutschland das es jemals gab“ kann mir persönlich gestohlen bleiben. War nie mein Bundespräsident und es niemals sein.
    Danke für nichts.

  2. Ingolf sagt:

    Man kann es sehen, wie man es will. Das, was der Bundespräsident hier macht, sehe ich persönlich als ein sehr gutes Signal. Die Stimmung ist leider allgemein nicht wirklich gut. Auch unsere Politiker sind keine Wunderheiler. Vielleicht sollten wir alle solche kleinen Zeichen in einer großen unsicheren Zeit setzen, statt aufeinander loszugehen. Das wird sicherlich keine weltweiten Kriege eindämmen, wohl aber unsere alltäglichen „Grabenkämpfe“…