Busfahrer streiken vorerst nicht: Schlichtung soll Einigung bringen

4. März 2020

Die Schüler und anderen Bus-Fahrgäste an der Mecklenburgischen Seenplatte müssen vorerst zwar keine weiteren Streiks befürchten – aber das kann durchaus nochmal kommen. Wie die Verhandlungsführer der Gewerkschaft ver.di gestern mitteilte, haben sich beiden Seiten nun auf eine Schlichtung verständigt.
Damit konnte zwar auch in der 5. Verhandlungsrunde am Dienstag keine Einigung für die rund 1500 Bus- und Straßenbahnfahrer sowie anderen Beschäftigten der öffentlichen Nahverkehrsunternehmen erreicht werden. Aber das soll nun die Schlichtung durch Tilman Anuschek, dem Vorsitzenden Richter am Landesarbeitsgericht Rostock als Vorsitzenden der Schlichtungskommission, ändern. Während der Schlichtung besteht Friedenspflicht, so dass es „vorerst keine weiteren Arbeitskampfmaßnahmen“ gebe.

Ver.di fordert rund 2,06 Euro mehr pro Stunde und 100 Euro pro Monat als „Angleichung an Löhne im Westteil“. Das wäre nach Angaben von Kreisen und Kommunen aber nicht finanzierbar, weil es zwischen 15 und 20 Prozent mehr als jetzt bedeuten würde und damit auch die Fahrpreise stark steigen müssten. Ver.di wollte selbst keine Prozentzahl als Forderung nennen.

Die Arbeitgeber hatten zuletzt ein Plus von 70 Euro monatlich oder eine Einmalzahlung von 500 Euro bis zum 30. Juni angeboten, was rund 4,4 Prozent mehr bedeutet hätte. Das war der Gewerkschaft zu wenig. Das Verständnis für die Busfahrer in den Unternehmen, die von den Kommunen getragen werden, für die immer wieder sehr kurzfristig bekannt gegebenen Warnstreiks war in der Bevölkerung zuletzt sehr gesunken.


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