Corona: Müritzer Tourismus-Unternehmer machen auf verzweifelte Lage aufmerksam

1. Mai 2020

Es war zweifellos eine der emotionalsten Protestaktionen, die Waren in den vergangenen Jahren erlebt hat: Der Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) hatte unter der Überschrift „Es ist fünf nach zwölf“ Hoteliers und Gastronomen der Müritz-Region aufgerufen, öffentlich auf ihre schwierige Situation aufmerksam zu machen. Und die Hoteliers und Gastronomen kamen in großer Zahl, sie redeten, ja sie weinten. Spätestens, als Kati Strasen, Chefin des Hotels und Restaurants „Kleines Meer“, an das Mikrofon trat und ihre Geschichte erzählte, wurde den rund 200 Zuschauern klar, wie ernst die Lage ist, wie verzweifelt die einzelnen Unternehmer sind.  Kati Strasen, bekannt als taffe Unternehmerin  mit viel Tatendrang, die so schnell nichts aus der Ruhe bringt, kämpfte mit dem „Kloß im Hals“, und den vielen Zuschauern ging es genauso.

Nach und nach berichteten Hoteliers und Gastronomen, wie sie die derzeitige Situation erleben und welche Angst sie haben, dass ihre Firmen die Corona-Krise eben nicht überleben.

Und niemand der Redner sparte mit Kritik. Kritik an der Bundesregierung und Kritik an der Landesregierung. Alle waren sich einig, dass sie in den ersten Wochen eingesehen hätten, dass man zum Schutz der Gesundheit auf die Bremse treten müsse, doch etliche Wochen und viele widersprüchliche Aussagen später sei dieses Verständnis verschwunden und in Verzweiflung sowie Wut umgeschlagen.

„Man lässt uns alleine. Es gibt nach wie vor keine Termine, wann wir wieder loslegen können, wir haben keine Perspektive“, so Sandra Kallisch-Puchelt vom Gutshof Woldzegarten, die auch als Regionalchefin des DEHOGA agiert. Die Soforthilfen, die inzwischen teilweise angekommen seien, würden hinten und vorne nicht reichen und schon gar nicht über seinen so langen Zeitraum.

Wie widersprüchlich die Politiker-Aussagen in den vergangenen Wochen waren, erzählte Katja Jedwillat, Inhaberin der „Goldenen Kugel“ und Chefin der Warener Hotelgemeinschaft. Sie erinnerte an die vielen Aussagen seit Beginn des Lockdowns, an die Einsichten für die Maßnahmen am Anfang und das heutige Kopfschütteln über Entscheidungen oder auch Nicht-Entscheidungen. Und über Politiker, die ihrer Meinung nach viele Branchen im Stich lassen.

„Frau Schwesig sagt, dass der Tourismus zur DNA Mecklenburg-Vorpommerns gehört und wir das Tourismusland Nummer 1 in Deutschland sind. Nach meiner Meinung dürfte Frau Schwesig solche Sätze gar nicht in den Mund nehmen“, sagte Katja Jedwillat und begründet diese harten Worte sofort.
So hätte die Warener Hotelgemeinschaft auf ihren offenen Brief an Schwesig vom 17. April (WsM berichtete) noch keine Antwort bekommen, auch der Brief von Warens Bürgermeister Norbert Möller in gleicher Sache ein paar Tage später sei noch nicht beantwortet worden. Null-Resonanz auch auf die Demo der Warener Hotelgemeinschaft vom 23. April vor der Staatskanzlei. „Nein, Frau Schwesig, Sie haben es sicher nicht verdient, sich mit dem Tourismusland Nummer 1 zu rühmen und in Ihrer DNA liegt der Tourismus auch sicher nicht, sonst würden sie ihn nicht mit Nichtachtung strafen“, erklärte Katja Jedwillat und erntete dafür sehr großen Beifall.

Ihre Rede beendete die Chefin der Warener Hotelgemeinschaft mit einem Zitat von Benjamin Franklin, der da sagte: „Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.“

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18 Antworten zu “Corona: Müritzer Tourismus-Unternehmer machen auf verzweifelte Lage aufmerksam”

  1. endlich machen auch wir uns mal bemerkbar. die dehoga schreibt die „tollsten“ konzepte und unsere regierung interessiert es null. wir liegen am kummerower see offensichtlich am see der schlafenden-keiner artikuliert sich , keiner zeigt protest.
    seit märz haben auch wir keine einnahmen und ausser unseren 100 betten noch 30 pferde und 4 familien zu versorgen. Konzerne bekommen Milliarden und wir haben arbeitsverbot.unsere regierungen versagen schändlich – evtl sollten zukünftige tisch- oder bettreservierungen von diesen leuten nicht mehr angenommen werden.sie brauchen uns Gastronomen offensichtlich nicht.

    • Emil sagt:

      Wieder einer, der sich nicht richtig informiert.
      Welcher Konzern bekommt denn einfach mal so Milliarden geschenkt?
      Na, wissen sie es?
      Keiner bekommt Milliarden geschenkt – nur die gesamte Wirtschaft bekommt in Form dieser Hilfe ein paar Tausend pro Betrieb/Selbstständigen) – insgesamt sind das dann Milliarden.

      Die Lufthansa zum Beispiel bekommt 3 Dinge:
      Eine Geldsumme in Hohe von 5,5 Milliarden Euro, dafür will man aber 9 % Zinsen (pro Jahr).
      Die Bundesrepublik kauft 25,1 % der Aktien von der Lufthansa ab für 1,0 Milliarden Euro.
      Die KfW vergibt einen Kredit (3,5 Milliarden Euro) und die Bundesrepublik bürgt für diesen Kredit. Ein Kredit muss aber zurückgezahlt werden und zusätzlich noch die Zinsen (über die Zinshöhe entscheidet die KfW).
      Auch andere Konzerne bekommen nur KfW Kredite.

      Welcher Restaurantbetreiber und Hotelier möchte bitte einen Kredit mit 9 % Zinsen und welcher Hotelier wünscht sich das Land M-V als Gesellschafter mit 25,1 % der Gesellschaftsanteile?
      Wahrscheinlich kein einziger, denn dann muss man auch den Gewinn zu 25,1 % abgeben.

  2. reinhard sagt:

    Ja vieleicht begreifen es ja bald auch die Allgeneinheit und tun sich mal zusammen wie im November 89 es ist nicht 5 nach Zwölf sondern halb ein Uhr!!!!!

  3. Simon Simson sagt:

    Dass ich das noch erleben darf: eine Unternehmerdemonstration am 1. Mai. Erst cool und taff, vor allem, wenn es um Einnahmen und Ausgaben (Löhne) geht. Seht alle: ICH! Solange der Laden geht, werden sie bestaunt, auch für ihre Risikobereitschaft. Aber wehe, es läuft schief. Dann sollen die Politiker durchsetzen, dass die Steuerzahler, also vor allem ihre mehr oder weniger gut bezahlten Arbeitnehmer sie des eingegangenen unternehmerischen Risikos entbinden. Um dem Nachdruck zu verleihen, wird die Ministerpräsidentin für schuldig befunden. Haben die Herrschaften im Auge behalten, wie unvorhersehbar hart diese Krise die Politik trifft, insbesondere die Ministerpräsidenten? Dass sie im Dauerstress abwägen müssen, das Beste tun wollen aber nicht alles können? Haben sie bedacht, dass Frau Schwesig diesen Job trotz Krebstherapie macht? Sie mag nicht jedem sympathisch sein, sie mag beim derzeit extrem harten Tagesgeschäft nicht immer zum perfekten Zeitpunkt auf genau den richtigen Knopf gedrückt haben, aber muss man sie so hart anfassen, weil sie den Gastronomen nicht zur vollsten Zufriedenheit dienen kann? Ein bisschen Respekt wäre angebracht. Das Auftreten ausgerechnet am 1. Mai zeigt die Respektlosigkeit gegenüber denen, die diesen Feiertag eigentlich für sich haben sollen, den Lohnabhängigen. Aber die haben den Markt freigehalten, sind diszipliniert zuhause geblieben.

  4. Eckhard Kloth sagt:

    Ich wünsche den an der Aktion beteiligten Tourismus Unternehmern und ihren Mitarbeitern sehr, dass ihre Notlage bald ein Ende findet und sie nicht in den Ruin getrieben werden. In manchen Teilen hat die Landespolitik in Mecklenburg Vorpommern bedauerlicherweise versagt bzw. war schlichtweg überfordert. Es bleibt mir ein Rätsel, weshalb in einem Bundesland mit einer Bevölkerungsdichte von gerade einmal 69 Einwohnern/ km² (MV) die gleichen Regeln gelten wie in einem mit 526 Einwohnern/ km² (NRW), oder noch extremer weshalb in einer Stadt wie Waren mit 133 Einwohnern/ km² dieselben Verbote gelten wie in München mit 4.736 Einwohnern/ Km². Die Wahrscheinlichkeit, sich bei Wahrung einiger einfacher Grundregeln (Abstand, Händewaschen…) mit dem Corona Virus zu infizieren tendiert da in Waren eher gegen 0. Die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen wird mit jedem Tag fraglicher, der Nutzen ebenso. Dagegen wird der Schaden mit jedem Tag größer. Mögen die Tourismus Unternehmen nicht nur Gehör finden sondern bald wieder ihrer Arbeit nachgehen können – mein Wunsch für sie am 1. Mai, dem Tag der Arbeit!

  5. Ich mal wieder sagt:

    Naja vllt liegt es ja daran dass sich den Urlaub in unserem schönen Land mittlerweile ja nur noch die grossstädter leisten können und diese eben nicht einzureisen haben,da sie sich in ihren Städten ja nicht an einfachste Richtlinien halten können oder besser wollen?? Schlimm genug dass zweitwohnsitzbesitzer,camper und Jäger wieder einreisen dürfen.wer besitzt denn hier Jagden und Datschen??wieder diese beratungsresistenten Großstädter. Vielleicht sollte man es jetzt einmal aussitzen und nicht immer mehr druck generieren um dann in 4 Wochen alles wieder zuzumachen weil die Zahlen exponentiell in die Höhe schiessen…
    Und zum anderen könnte ich kotzen wenn ich höre dass die gastronomen ihr personal vorschieben um die öffnung zu erzwingen weil die mitarbeiter ja am hungertuch nagen.wessen schuld ist denn das??würden die Köche,Kellner und spüler im vorfeld anständig entlohnt für hunderte überstunden und runde rücken dann würde uns die kurzarbeit mit 60% KuG auch nicht so hart treffen.aber dafür hätte man als Gastronom ja nicht den fetten,jährlich neuen Benz oder BMW vor der Tür,nicht das ferienhaus im süden und man könnte auch nicht Riesenferienwohnungsgoldesel direkt ans Müritzufer bauen um sein Säckel weiter zu füllen auf dem Rücken seines ausgebeuteten und unterbezahlten Angestellten…wir brechen hier seit Jahrzehnten die Touri Rekorde,haben in all den Jahren sooo unendlich viel Geld in der Gastro verdient und sind jetzt nicht in der Lage ein einziges Jahr zu überstehen???
    Merkste Watt???

    Und ja ich weiss wovon ich rede,denn ich kenne mindestens 2/3 der heute „Protestierenden“,vllt besser als sie selber glauben,und ich habe mein gesamtes,bisheriges Leben in der Tretmühle der Gastro verbracht,hab alles ertragen und mitgemacht.
    Und deswegen muss ich auch wirklich lachen wenn ich höre dass die DEHOGA und die NGG sich auf die Seite der Gastronomen stellen….dort sollten sie immer sein,waren es nur niemals!!!gerade wenn es um die Gehälter der Ausgebeuteten geht!!!

    Bleibt zu hoffen dass die Pandemie hilft zu erkennen was und wer wirklich wichtig sein sollte und dass die Leute die die Gastro auf ihrem Rücken tragen endlich beachtet und fair bezahlt werden müssen.genau wie Kassierer,Pflegekräfte,Lieferfahrer und all die ohne die die Welt gerade stillstehen würde.

    Bleibt gesund und macht die Augen auf!!
    Es ist längst nicht 5 nach 12!!!

    • Emil sagt:

      Vollste Zustimmung!
      Es ist aber kein BMW oder Benz, sondern ein Audi SQ5
      Ich weiß auch von einigen Betreibern (auch vor Ort gewesen), die haben ordentliche Gewinne gemacht die letzten Jahre und sie privat angelegt.
      Da kann man und muss man jetzt halt ran.
      Leid tun mir eher die neuen im Geschäft, die noch keine Rücklagen aufgebaut haben und sogar dieses Jahr starten wollten und alles schon gebaut und gekauft haben.

  6. Mitarbeiter sagt:

    Man kann dieses Gejammer nicht mehr hören…………..Ich bin selbst Angestellter in einem Hotel und möchte im Namen vieler Mitarbeiter ein paar Worte dazu sagen:
    Was für Ausgaben, liebe Inhaber, Geschäftsführer usw. habt ihr denn? Die Mitarbeiter sind entweder in der Arbeitslosigkeit oder in Kurzarbeit…zahlt IHR diese Gelder? Die Hotels bleiben geschlossen, d.h. weniger Energiekosten, weniger Wasserkosten, kein Wareneinkauf, keine Wäschereikosten……auch wenn ihr Vorauskasse machen müsst bei Energie und Wasser , am Jahresende habt ihr doch eine Rückzahlung!

    Euch reichen die Soforthilfen nicht? HALLLOOO es gibt noch mehrere Berufsgruppen, die unterstützt werden …jedoch sind diese dankbar für die Hilfen und schreien nicht!!! Oder sind hier schon mal Reinigungskräfte, Fahrschulen, Schneidereien, Optiker, Friseure und und und….auf die Straße gerannt?

    Frau Schwesig wird angegriffen, weil sie zu wenig zahlt, weil sie keine Termine nennt……was erwartet ihr denn? Es wird so dargestellt, als würde die Regierung Spaß daran haben Betriebe zu schließen……….Froh sollten wir sein, dass durch Maßnahmen die Ansteckungszahlen so gering sind, dass wenige Menschen infolge Corona verstorben sind. Froh sollten wie sein, dass derzeit keine Urlauber zu uns dürfen und möglicherweise das Virus ins Land schleppen. Habt ihr Betroffene leiden sehen? Befragt die Ärzte, Pflegekräfte…jeder Einzelne wird euch sage, es ist zu früh für die Einreise der Urlauber!

    Was liebe Chefs macht ihr für UNSERE Sicherheit, wir stehen in 1. Reihe dem Gast gegenüber…wie soll ein Kellner servieren bei 1,5 m Abstand, wie kassieren? Wie sollen die Mitarbeiter in der Küche arbeiten ohne sich selbst zu gefährden? Abstand in kleineren Küchen? Mundschutz beim täglichen Kochen? WIR können nicht garantieren, das Tröpfchen nicht übertragen werden auf Kollegen, auf Gäste, auf Lieferanten…also bitte, welche Maßnahmen trefft IHR denn als Unternehmer, um die Sicherheit eurer Mitarbeiter zu garantieren?
    Sollte Frau Schwesig und ihr Kabinett auf Druck die Gastronomie vorzeitig öffnen und es kommt zu Infektionen, tragt IHR dann die Verantwortung?

    Klares NEIN von Mitarbeiter!!! Lasst die Gastronomie zu, solange bis mehr Sicherheit herrscht!!

    Für uns alle ist die Zeit sehr schwer! Aber liebe Gastronomen, hört auf zu jammern und seid dankbar für die Hilfen, die man euch gegeben hat, hört auf mit dem Egoismus und seid solidarisch….

    Gesundheit ist das höchste GUT – nicht die Flasche Wein oder ein Cocktail in einem Restaurant.

  7. rmk sagt:

    Unsere Politik redet immer von der zweiten Welle – Sie haben Recht !.
    Erst die Coronawelle und dann die Pleitewelle . Die Pleitewelle haben wir unserer Politik zu verdanken .

  8. Micha sagt:

    Eins ist doch klar die Politik hat vor Corona kein Gehör für sein Volk gehabt , warum soll das jetzt anders sein ! Die haben doch mehr Angst als Vaterlandsliebe. Das Virus wird uns noch lange begleiten ,mal mehr oder weniger nur die Zeit hat niemand mehr der Verbindlichkeiten hat von guten Worten ,Luft und Liebe kann man nicht Leben. Wenn keiner mehr Geld hat gibt es einen 360 Grad Hammer in allen Wirtschaftlichen Bereichen. Unsere älteren und chronisch Kranken müssen wir schützen keine Frage aber man muss jetzt langsam die Leinen lösen mit Einschränkungen, aber das werden wir Leute schon verstehen . Deutsche Politiker , haben bis heute nicht freiwillig auf einen Teil ihrer Diäten verzichtet , nein sie reden nur . Österreich macht es vor unter Herrn Kurz Daumen hoch . Ein Herr Möller steht in erster Reihe und wusste nicht mal das er einen Nachtragshaushalt einreichen muss um seine 1 Millionen Wirtschaftshilfe verteilen zu können . Würde sagen Wirtschaftlich unfähig ,Kopf einziehen ja nicht auffallen und hoffen die Wiederwahl als BM klappt wieder . Da ist seine Anwesenheit, doch eher ein schlechter Versuch der Präsenz…. Daumen runter !

  9. Melanie sagt:

    Danke „Ich mal wieder“ und „Mitarbeiter“! Viele Menschen hier haben Angst, dass den Forderungen der Hotelbesitzer nachgegeben wird, Angst um ihr Leben bzw. das Leben von Angehörigen. Ich gehöre dazu. Wie leben in einem Bundesland mit vielen älteren Menschen und sollten uns freuen, dass unsere Fallzahlen sich niedrig halten, und hoffen, dass das so bleibt. Wird der Tourismus belebt, wird sich das schlagartig ändern. Könntet ihr damit leben, das Sterben von Menschen mitverursacht zu haben? Was ist mit euren Familien, euren Mitarbeitern und deren Familien? Geld ist wichtiger als deren Gesundheit? Was ist hier los?!

  10. Wie bereits erwähnt,in all den Jahren und Jahrzehnten vor Corona wurden jedes Jahr neue touristische Rekorde in MV aufgestellt,Bayern blieb als ehemals beliebtestes Inlandsziel weit hinter MV zurück…und der Rubel rollte schubkarrenweise in unser Land und die Taschen der Gastronomen.
    Spare in der Zeit dann hast du in der Not,hat Oma schon gesagt.aber gespart wurde nur an den Gehältern der buckelknechte die dadurch jetzt in der Not schon wieder am unteren Ende der nahrungskette stehen.
    Vllt sollte jeder „hobbykritiker“mal überlegen wie er sich verhalten würde wenn er schwesig oder glawe wäre und die Verantwortung, vorrangig für die Menschen,für alle vom Baby bis zum Rentner,in MV trügen. Sie würden sich sehr genau überlegen ob man Menschenleben gefährdet und Verbote kippt nur um einigen Gänglern und Besserwissern den Hintern zu pudern. Schlimm genug dass Wirtschaft über Menschenleben stehen soll und die Politik das mitspielt und autohäuser und möbelhäuser öffnet nur weil diese industrie in ihren Bundesländern extrem vertreten ist.
    Von daher bin ich froh dass MV bis jetzt noch den Arsch in der Hose hatte gesundheitliche über wirtschaftlichen Belange zu stellen.

    Ob jetzt Herr Möller das Mass aller politischen Dinge in Waren bzw MV sein sollte sei mal dahingestellt,schliesslich ist er im öffentlichen Dienst und bekommt trotz allem sein Gehalt und gilt ja nun auch nicht gerade als am Bewohner seiner Stadt interessiert…aber das würde jetzt zu weit führen.

    Wir sollten froh sein dass wir nicht überbevölkert sind wie andere Bundesländer und dadurch Gottseidank geringe Fall-und Todeszahlen haben. Und das sollen wir mit Füssen treten um einigen unbelehrbaren Grossstädtern Zugang zu gewähren??Die Menschen die in Berlin Liegewiesen bevölkern und in NRW ganze Wohnblocks infizieren weil sie sich über jede Quarantäneregel hinwegsetzen…vllt mal über den mecklenburgischen Tellerrand hinaussehen?!
    Schaut euch die halbgaren Öffnungskonzepte der DEHOGA doch mal an,Max 50% Auslastung,Fahrstühle einzeln benutzen, beim Check in nur 1 Gast an der Rezi alle anderen vor der Tür,Fernbedienungen in Plastiktüten(wollten wir die nicht verteufeln?),essen im Hotelrestaurant mit mindestabstand(dann gibt’s Frühstück bis 17uhr damit jeder was bekommt),Buffetverbot-stattdessen Service direkt am Tisch(der arme Kellner),Mundschutzpflicht im Hotelrestaurant,Spa/Wellness nur eingeschränkt,Kinderbetreuung ausgeschlossen usw usw… und das ist dann Urlaub???
    Wer ist wieder der in den Arsch gekniffene -der kleine,unterbezahlte,dauerdesinfizierende Mitarbeiter…

    Ich hoffe der gesunde Menschenverstand und realistische Risikobewertung siegt über wirtschaftliches und politisches Kalkül.

  11. Karin sagt:

    An schon wieder ich, ich kann Ihnen in allen Dingen nur beipflichten. Ich komme ganicht darüber hinweg das es auch die Politik für wichtiger hält die Wirtschaft anlaufen zulassen und dann kommt erst die Gesundheit der Bevölkerung. Ich denke damit erledigt sich eventuell das eine oder andere Problem. Das wohnungsproblem zum beispiel oder die rentenkassen füllen sich wieder. U.s.w.

    • Und wieder ich sagt:

      Bis jetzt tut sie es ja nicht.und ich hoffe dass Frau Schwesig nicht den Blick fürs Wesentliche verliert und sich nicht von denen beeinflussen lässt die ihr gerade auf den Füssen stehen, sondern weiterhin die Gesundheit der Bevölkerung als höchstes Gut bewahrt.
      Aber ich fürchte es wird nur noch eine Frage weniger Tage sein bis der Druck zu gross und die Vorsicht den Kürzeren ziehen wird.
      Leider ist ja schon die Einflussnahme der Gastronomen in der Stadt gross genug dass der BM seine Felle davonschwimmen sieht und sich mal wieder in Sachen einmischt von denen er keine Ahnung hat. Aber das ist ja auch nicht das erste Mal dass er sich dahingehend offenbart.
      Und die Landesmutter hat leider sicher nicht mehr die Kraft sich dauerhaft dagegen zur Wehr zu setzen.
      Aber die die jetzt am lautesten nach Öffnungen an ganzer Front schreien sind ja bekanntermassen auch die grössten Jammerer wenn das Kind dann in einigen Wochen in den Brunnen gefallen ist (siehe deutlich gestiegene infektionsraten bspw in Italien)und wieder alles geschlossen werden muss nur weil sich dem druck gebeugt wurde statt jetzt noch wenige Wochen abzuwarten was z.B.die Remdisivier-Erprobung für Chancen birgt und in kleinen Schritten weiter zu machen.

      Und ganz ehrlich,gegen bspw Spanien,geht es uns doch noch gut.dort dürfen alle nach 6 Wochen täglich für 1 Std im Umkreis von 1 km von zuhause vor die Tür. Solche Massnahmen hatten wir nicht im Ansatz und trotzdem sind wir immernoch unzufrieden und schreien nach weiteren Lockerungen.
      Und auf Balearen und Kanaren ist der wirtschaftliche Anteil des Tourismus am BIP um ein Vielfaches höher als hier bei uns,das „KuG“ für die Mitarbeiter nicht annähernd so „hoch“wie bei uns und trotzdem kotzt sich niemand aus,dichtet und jammert öffentlich wie schlecht sich alle behandelt fühlen…und Sanchez,Torres usw haben ihren Weg und den gegen sie ohne dass jeder von aussen Einfluss nehmen könnte oder dürfte.Richtig so!!

      Bleibt alle gesund.

  12. rmk sagt:

    AN Karin …
    Was denken Sie wer bei soviel Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit die Rentenkassen füllt !!!

    • Peggy Wendt sagt:

      Es ging um frei werdenden Wohnraum und nicht mehr benötigte Rentenzahlungen, wenn eine 2. Corona-Welle möglicherweise alles bisher dagewesene in den Schatten stellt.

    • Anna sagt:

      Die Rentenkasse wurde schon vor Corona mit Steuermitteln aufgefüllt.
      Deutschland hat schon vor Corona 2 Billionen Euro Schulden gehabt, die sowieso niemand mehr zurückzahlen kann.
      Dann sind es jetzt nach Corona eben 3 Billionen Euro Schulden. Dafür geht es nach Corona aber wieder wie vorher weiter und wir haben kein kaputt geschossenes Gesundheitssystem mit weggestorbenen Ärzten und Pflegern und einen Zusammenbruch der Gesellschaft.

      Wenn reihenweise Menschen mit Atemwegsbeschwerden in die Krankenhäuser kommen und beatmet werden müssen, dann MUSS eine Triage vorgenommen werden.
      Es wird also ausgewählt, wer an das Beatmungsgerät kommen darf und wer wieder nach Hause fahren muss und höchstwahrscheinlich stirbt.
      Glauben denn alle, dass das keine Spuren bei der 40 jährigen Krankenschwester oder Ärztin hinterlässt.
      Die wird nach der 2. Woche vielleicht nicht mehr zum Dienst kommen und auf jeden Fall jahrelang psychische Spätfolgen davontragen.
      Aber auch nach Corona haben wir weiterhin einen Fachkräftemangel in Kliniken, das würde sich also noch verschärfen.

  13. Michael sagt:

    … eines Vorab, jeder kann in einer Demokratie seine Meinung kund tun – ob mit oder ohne Stühle rücken!

    Die Argumente beider Seiten sind hier genannt…
    und auch auf die Diskussion zur Notwendigkeit der Massnahmen möchte ich hier nicht eingehen.

    Ich habe da aber eine Frage, die mir vielleicht mal jemand von der DEHOGA beantworten kann.
    Verstehe ich das richtig, dass VOR der Öffnung der Schulen für alle Klassen und VOR der Öffnung von KiTa & Horten (Notbetreuung ist hier jetzt nicht gemeint) – hier die Öffnung für den Tourismus gefordert wird?

    Diese Einrichtungen haben auch keinen verbindlichen Zeitplan mit dem sie planen können.
    Nur um euch mal die Dimmensionen klar zu machen, wenn wir da je KIND / SCHÜLER ein Stuhl auf den Markt stellen wollen, könnt ihr gleich noch die Lange Straße und den Schweriner Damm voll stellen – wenn ihr wieder korrekt die Abstandsregeln einhaltet (fand ich wirklich gut).
    Der Bürgermeister hilft dann hier hoffentlich auch wieder mit.

    In der Theorie ist das gesellschaftlich & moralisch – doch mindestens sehr fragwürdig?
    In der Praxis bedeutet dies aber auch, dass da ein Großteil der Arbeitskräfte die dann die Touristen verwöhnen sollen – ihre Kinder garnicht untergebracht bekommen. Wer soll diese Arbeit leisten?

    Wäre da mal jemand so nett, und beantwortet mir diese Frage?
    Danke!

    Zum Schluss noch meine persönliche Meinung zu den Öffnungsdiskussionen:
    Erst die Gesundheit, dann die sozialen Einrichtungen, dann die Wirtschaft / Tourismus – eine andere Reihenfolge ist schlicht asozial.

    Bleibt gesund!