Corona-Regeln: Mehr als 70 Anzeigen an der Müritz

3. Februar 2021

Die verschärften Corona-Regeln im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte gelten ab heute bekanntlich nicht mehr. Auch für die Polizei dürfte es deshalb ein bisschen ruhiger werden. Denn in den vergangenen Wochen sind bei den Beamten auch an der Müritz zahlreiche Anzeigen eingegangen, in denen Verstöße gegen die Corona-Regeln gemeldet wurden. Mehr als 70 dieser Anzeigen gab es alleine in den Regionen Waren und Röbel – nicht alle wegen der Ausgangsbeschränkungen, sondern auch, weil hier und da Partys gefeiert wurden oder sich Menschen an der Müritz aufhielten, die hier nicht sein durften. Das bestätigte die Neubrandenburger Polizeisprecherin Diana Mehlberg auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“.

Die Anzeigen kamen aber nicht nur von „Fremden“, hier und da haben die Beamten die Verstöße auch während ihrer Streifentätigkeit festgestellt. Denn bei den abendlichen menschenleeren Straßen sind Passanten oder auch mehrere Leute in einem Auto natürlich aufgefallen. Für den einen oder anderen, der ohne triftigen Grund unterwegs war oder wegen unzulässigen Lärms Hausbesuch bekam, hat die Ordnungswidrigkeit aber noch ein weiteres Nachspiel. Denn bei den Kontrollen fanden die Beamten zufällig auch gleich Drogen.

Zu den Verstößen zählten aber häufig Treffen mehrerer Personen, die auch nach wie vor nicht möglich sind. So feierten beispielsweise an einer Malchower Garage vier Personen, an der Groß Keller Drift waren es sieben, am Röbeler Strandbad drei, an der Badestelle Feisneck fünf, im Warener Birkenweg begossen fünf Leute den Geburtstag eines Teilnehmers, und auch im Foyer der Sparkassenfiliale in Malchow mussten die Polizisten eingreifen, weil dort fünf Jugendliche Bier tranken und Passanten anpöbelten.

Nicht immer haben die Anzeigen aber auch zu Bestrafungen geführt. „Wir gehen allen Hinweisen nach, oft hatte aber alles seine Richtigkeit, beispielsweise dann, wenn es sich um mehrere Personen aus einem Haushalt gehandelt hat“, so Diana Mehlberg.

Immer häufiger Beleidigungen gegen Polizisten

Bei den Einreisekontrollen zeigte sich die überwiegende Zahl der gestoppten Fahrer verständnisvoll. Die meisten hatten auch eine triftigen Grund, um in den Landkreis zu kommen. Aber es gab auch hier Verstöße, unter anderem, weil ein Berliner nur mal seinen Freund in Rechlin besuchen wollte. Ein anderer wollte den Grund seiner Einreise nicht nennen und muss nun auch zahlen. Genauso wie eine Berliner Familie, die in ihrer Ferienwohnung in Rechlin am Renovieren war.

Und auch wenn die Polizisten immer mit Augenmaß vorgehen, werden sie doch immer häufiger beleidigt, da einige Zeitgenossen offenbar vergessen, dass die Beamten nur das ausführen, ja ausführen müssen, was von Politikern festgelegt wurde. Eine Frau, die in einem Warener Supermarkt bereits Hausverbot hatte, sich aber wieder weigerte, eine Maske zu tragen und auch nicht gehen wollte, fand beispielsweise nur unschöne Worte für die Polizisten, die zur Durchsetzung des Hausrechtes von den Verkäuferinnen gerufen wurden.

Keine Anzeigen haben die Gesetzeshüter geschrieben, wenn sie bei ihren Fußstreifen durch die Innenstädte Leute angetroffen haben, die keine Masken trugen oder sie nicht richtig auf hatten. „Hier geben wir freundliche Hinweise, die auch immer gleich verstanden werden“, erklärte die Polizeisprecherin.

Da es nach wie vor zahlreiche Corona-Auflagen gibt, trudeln sicher auch in den nächsten Tagen und Wochen wieder Anzeigen bei der Polizei ein, denn größere Treffen und Partys sind nach wie vor untersagt, Masken müssen weiterhin getragen werden.


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