Corona-Veränderungen im Müritz-Klinikum für werdende Mütter

19. Oktober 2020

Die Corona-Pandemie hat in den vergangenen Monaten auch zu einigen Veränderungen im MediClin Müritz-Klinikum geführt. Veränderungen, die nach wie vor Bestand haben und die bei einigen Patienten oder künftigen Patienten auf Skepsis stoßen. So sind bei „Wir sind Müritzer“ unter anderem Briefe von jungen Müttern sowie werdenden Müttern eingegangen, die sich Sorgen machen, weil die Frauen, die gerade entbunden haben, mit ihren Babys nicht mehr auf der Gynäkologie neben dem Kreissaal untergebracht werden, sondern zwei Etagen tiefer auf der Kinderstation. Die werdenden Muttis befürchten, dass sie dort eher in Kontakt mit anderen Krankheiten kommen können und es auch nur wenige Zimmer mir Sanitäranlagen gebe. „Wir sind Müritzer“ hat im Müritz-Klinikum nachgefragt und von Sprecherin Jenny Thoma eine ausführliche Antwort erhalten:

„Auf Grund der Corona Pandemie haben sich im Müritz-Klinikum auch die organisatorischen Abläufe stark verändert. Patienten, die mit Atemwegsbeschwerden, Husten und Fieber in die Notaufnahme kommen, werden als Corona Verdachtspatienten behandelt und müssen unter strengen Hygienemaßnahmen isoliert werden. Diese Maßnahmen dienen dem Schutz aller Patienten und deren Angehöriger und sind für das Klinikum mit einem sehr hohen Personal- und Arbeitsaufwand verbunden.

Wir betrachten jede Gruppe von Patienten als besonders schützenswert. Erst, wenn negative SARS-CoV-2 Befunde dieser Patienten aus dem Labor in Schwerin nach circa 30 Stunden vorliegen, werden die Isolationsmaßahmen aufgehoben. Die Patienten werden dann auf die Normalstationen verlegt. Dieses Vorgehen wird bereits seit Monaten so vom Gesetzgeber und der Gesellschaft gefordert und ist mit den zuständigen Behörden vor Ort entsprechend abgestimmt.

„Keine wirtschaftlichen Aspekte“

Unsere Screening- und Verdachtsstation, die es so vorher nicht gab, muss mit Pflegepersonal und Ärzten betrieben werden. Wir stehen vor mehreren großen Herausforderungen gleichzeitig: neue Strukturen und Abläufe durch die Corona-Pandemie, die kontinuierliche Herausforderung qualifiziertes Pflegepersonal zu finden und fehlendes Pflegepersonal auf einigen Stationen. Das bringt uns dazu, auch Veränderungen innerhalb unserer Abteilungen vornehmen zu müssen, um weiterhin unserem Auftrag und Wunsch nach einer qualitativ guten Patientenversorgung nachzukommen. Wir haben uns bemüht, eine Fachabteilungszuordnung weitestgehend beizubehalten.

Ein Teilbereich der Geburtshilfe und die Kinder- und Jugendmedizin wurden von uns, im Rahmen vieler und langer Überlegungen zusammen mit den Chefärzten und der Pflege, als die Bereiche identifiziert, in denen wir durch eine Zusammenlegung sehr gut Synergien nutzen können. Nur so ist es uns möglich, aktuell das Pflegepersonal aufzubringen, um alle Fachbereiche UND die Corona Verdachtsstation betreiben zu können. Bei diesen Überlegungen und Entscheidungen spielten keinerlei wirtschaftliche Aspekte eine Rolle. Die Entscheidung basiert auf medizinischen und pflegerischen Argumenten. Durch diese Maßnahme spart das Klinikum weder Geld, noch verdient es mehr. Es geht lediglich um eine bestmögliche Verteilung des Personals und Versorgung für alle Patienten.

Gemütliche Zimmer, liebevolle Betreuung

Die Station 2 der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin beherbergt aktuell auch die Wöchnerinnen mit ihren Neugeborenen. Hier können wir in jeder Schicht eine ausreichende Zahl von Kinderkrankenschwestern vorhalten. Hinzu kommen die baulichen Gegebenheiten und die Ausstattungen der Räumlichkeiten, die man bei jeder Entscheidung zu berücksichtigen hat. Die Schwangeren und gynäkologischen Patienten werden weiterhin auf der Station 6 der Frauenklinik versorgt und betreut – auf dieser Ebene befindet sich auch der Kreißsaal.

Die Zimmer, in denen die Muttis mit ihren Babys untergebracht sind, verfügen über eine eigene Nasszelle. In nur ganz seltenen Fällen kommt es mal vor, dass so viele Wöchnerinnen gleichzeitig in der Klinik sind, dass ausnahmsweise ein Zimmer ohne eigene Nasszelle vergeben wird. Dies ist aber nicht die Regel. Die Zimmer sind sehr gut ausgestattet und gemütlich eingerichtet. Die Kinderkrankenschwestern kümmern sich liebevoll um die Muttis und die Babys. Die Gynäkologen kommen zur Nachbetreuung und zur ärztlichen Visite der Mütter direkt auf die Station.

Die Sicherheit der Neugeborenen liegt uns sehr am Herzen. Mit anderen Kindern auf der Station haben weder die Wöchnerinnen, noch die Säuglinge ungewollten Kontakt. Die versorgenden Pflegekräfte halten alle hygienischen Maßnahmen ein, so dass zu keinem Zeitpunkt jemand Sorgen haben muss, weil Säuglinge und andere Kinder sich auf der gleichen Station befinden.

Mutter-Kind-Zentren sind ein gängiges Modell in vielen Krankenhäusern. Der Vorteil ist unter anderem, dass kranke Neugeborene nicht von ihren Müttern getrennt werden. Wir denken, dass wir hier eine gute Lösung finden konnten, die es uns ermöglicht, die Herausforderungen vor denen wir auch noch in den nächsten Monaten stehen werden, gut zu überbrücken. Das Klinikum strebt diese Zusammenlegung auf der Station 2 nicht als dauerhafte Lösung an.“

„Wir sind Müritzer“ bedankt sich im Namen der Leser bei Jenny Thoma, Projektleitung Marketing & Krankenhausentwicklung, für diese umfassende Auskunft.


Eine Antwort zu “Corona-Veränderungen im Müritz-Klinikum für werdende Mütter”

  1. Christin Ondrusch sagt:

    Also, ich habe am 4.9 entbunden und um ein Zimmer mit eigener Nasszelle mussten wir kämpfen. Die Einrichtung des Zimmers ließ auch zu wünschen übrig. Hätten wir nicht unsere eigenen Sachen fürs Baby mitgenommen, hätten wir ganz schön alt ausgesehen. Es sei denn man möchte sein Baby auf eine kalte Lederauflage legen und ihm verwaschene kaputte Sachen anziehen. Die so tollen Schwestern, die sich nicht mal darum kümmern ob ein Baby genug Nahrung zu sich nimmt und es am Ende schon so schwach war das es nicht einmal wachgeworden ist um zu essen, na ich weiß ja nicht was daran toll ist. Dann am Tag vor der Entlassung wurde Druck gemacht, dass das Baby unbedingt trinken muss sonst wird es nicht entlassen. Und von dem Essen für die Mutter ganz zu schweigen. Viermal das gleiche Frühstück, nur mit Käse und Weißbrot. Am letzten Tag nicht mal einen Kaffee oder Tee, sondern nur eine schmutzige Tasse auf dem Tablett. Ich würde gerne ein Foto reinstellen aber das geht hier nicht. Zum Mittag dann Blumenkohl für stillende Mütter, super!!! Dann musste ich doch noch umziehen, in ein Zimmer ohne Nasszelle, wo das Kinderbett als Wickeltisch umfunktioniert wurde. Dort gab es dann gar keine Baby Sachen mehr. Sich als Wöchnerin mit drei Frauen eine Toilette teilen, also ich weiß nicht was daran so schön sein soll, wie die Klinik es hier im Artikel beschreibt!!! Es sollte sich wirklich einiges ändern.