Cybermobbing: Alarmzeichen frühzeitig ernst nehmen

5. Dezember 2020

In Deutschland haben 20 Prozent aller Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren bereits Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht. Das geht aus der SINUS-Jugendstudie 2020 hervor. Wer unter Cybermobbing leidet und Hilfe benötigt, kann sich an das bundesweite Online-Hilfsangebot krisenchat.de wenden. Hier ist eine Krisenberatung für Kinder und Jugendliche per SMS oder WhatsApp möglich.
„Cybermobbing findet oft für Eltern unsichtbar am PC oder auf dem Handy statt. Häufig sind plötzliche Verhaltensänderungen wie sozialer Rückzug ein erstes Zeichen. Auch Bauch- oder Kopfschmerzen können Hilferufe der Seele sein“, sagt Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin der Barmer. Ob beleidigende Mails oder peinliche Videos in den sozialen Medien, Cybermobbing könne den Betroffenen erheblichen gesundheitlichen Schaden zufügen.

Die BARMER wolle junge Menschen und ihre Eltern auf die Gefahren von Cybermobbing aufmerksam machen und zeigen, was sie dagegen unternehmen könnten. Sie kooperiere daher mit krisenchat.de, die Kindern und Jugendlichen kostenlose und anonyme Beratung in Notsituationen rund um die Uhr anbieten, ohne Anmeldung und Registrierung.

Geschulte ehrenamtliche Krisenberater aus Psychotherapie, Psychologie, Sozialpädagogik oder sozialer Arbeit antworteten in der Regel innerhalb einer Minute. „Bei Cybermobbing ist schnelle Hilfe erforderlich. Es beeinträchtigt den Alltag massiv und kann bei den Betroffenen zu Depressionen und Suchtverhalten führen“, sagt Marschall. Verletzende Kommentare im Netz seien heute fast an der Tagesordnung, weswegen viele Jugendliche Social Media außerhalb der privaten Gruppen nur noch passiv nutzten. Insbesondere Mädchen litten unter Cybermobbing, als Betroffene oder Zeugin, so Marschall.


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