Denn Gewalt ist auch unter uns

27. November 2014

Es passiert gleich nebenan, beim Handwerker genauso wie beim Lehrer, im Plattenbau ebenso wie in der schmucken Villa: Gewalt in der Familie ist mitten unter uns, obwohl auch heute kaum jemand darüber reden mag. Das Gleichstellungsforum Müritz redet nicht nur ‚drüber, sondern macht seit Jahren durch einen Lichtermarsch durch die Stadt auf dieses Problem aufmerksam.

L1Und dass das auch wirklich nötig ist, beweisen die Zahlen: In diesem Jahr meldeten sich allein in Waren fast 80 von Gewalt betroffene Menschen, nicht selten sind Kinder die Leidtragenden oder müssen die Gewalt zumindest mit ansehen. Auch Warens Polizeichef Wulf Nehls weiß wie wichtig es ist, auf die täglich präsente Gewalt aufmerksam zu machen. Viel zu oft, so bestätigte er gegenüber „Wir sind Müritzer“, müssten seine Leute loseilen, weil Menschen Opfer von Gewalt geworden seien.

L4Als wollte er demonstrieren, dass gerade von seiner „Sorte“ sehr häufig Gewalt ausgeht, legte sich ein Mann – vermutlich aus der rechten Szene – vor dem Lichtermarsch mit der Polizei an. Doch die versteht da zum Glück keinen Spaß und nahm ihn in Gewahrsam. Seine Kumpels mussten der Aktion ebenfalls fern bleiben.

In der Marienkirche brannten dann unzählige Teelichter – jedes als Symbol für ein Opfer von Gewalt.

Schade, dass nur rund 30 Frauen und Männer mit den Lichtern durch die Stadt zogen, schade, dass sich nicht einmal eine Handvoll Stadtvertreter sehen ließ.

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