Der Sprung aus der Sprayer-Szene zum anerkannten Maler-Talent

17. September 2017

Malerei-Liebhaber haben an der Seenplatte einen neuen Anlaufpunkt. Wer etwas weniger kunstbewandert ist, kann sich bei „Good news“ trotzdem gedanklich ausprobieren.

Die zeitgenössische Neubrandenburger Kunstsammlung bietet jetzt einem Mann Raum, der aus der heimischen Sprayer-Szene kommt – dem Maler Sebastian Menzke. Der 38-Jährige sagt von sich: „Ich bewundere die alten Meister.“

Wer allerdings vor Menzkes manchmal recht großen Arbeiten steht, kommt nicht sofort auf Rembrandt oder van Gogh. Der Betrachter darf und sollte sich seine Gedanken machen. «Ich schaue immer, wo kann ich was aufbrechen», lautet Menzkes Motto. Damit trägt er auch der Bilderflut Rechnung, die den Menschen täglich erreicht und was er wie davon abspeichert.

„Seine Bilder sind immer eine Mischung von Körper und Form“, findet Kunsthistorikerin Elke Pretzel. Sie und andere Kunstexperten halten Menzke für eines der größten Malertalente seiner Generation.

Mit farbreichen Arbeiten wie „again“ (noch einmal), „falls (fällt)“ oder „hieronymus“ – in Anlehnung an den Maler Hieronymus Bosch – versetzt Menzke die Gäste in Staunen, Zusammenhänge mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen inklusive. Wer die eigenen Gedanken Menzkes dazu hören will, kann sich am 4. Oktober ab 17.00 Uhr zu einem Künstlergespräch mit dem Ex-Sprayer treffen, der inzwischen Glaser gelernt und Design studiert hat.

Infos: http://www.kunstsammlung-neubrandenburg.de/ausstellung/aktuell/

Die Kunstsammlung ist von Mittwoch bis Sonntag geöffnet, meist zwischen 10.00 und 17.00 Uhr, donnerstags auch bis 19.00 Uhr


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