Der „Wachmann“ aus Leizen: Gewissenhafter Angestellter bewahrt Rentnerin vor 41 000-Euro-Verlust

16. November 2016

Die Polizei kann anscheinend nicht oft genug vor Trickbetrügern warnen. Das zeigt ein Fall, in dem jetzt ein besonders dienstbeflissener Mann von der Post aus Leizen bei Röbel zum Geldretter wurde. Die Geschichte klingt exakt so, wie in den Warnungen.

BriefkastenSo hatte eine 76-Jährige Frau aus Dargun Anfang November plötzlich Anrufe von einer „Anwältin“. Die Rentnerin habe bei einem Gewinnspiel gewonnen und bekomme das Geld, wenn sie 4800 Euro an eine belgische Adresse schickt. Falls sie das nicht tue, würde die Polizei sich darum kümmern, drohte die falsche Juristin. Die Dargunerin schickte lieber das Geld per Päckchen, was auch in Belgien ankam.

Damit nicht genug: Die „Anwältin“ rief erneut an, sagte – ja, das Geld sei angekommen, aber nun seien weitere 41 000 Euro nötig. Sonst könnte das Finanzamt bei der Rentnerin vorbeischauen. Die ältere Frau ließ sich darauf ein, verpackte das Geld wieder in ein Paket und gab es auf die Reise. Doch da kam der gewissenhafte Postmann ins Spiel.

Eine Vorschrift besagt angesichts der Terrorgefahr in Europa, dass Pakete nach Belgien eine Aufschrift über den Inhalt haben müssen, wie eine Polizeisprecherin erläuterte. Das fehlte dem Päckchen mit den 41 000 Euro. Der Postmitarbeiter aus Leizen wollte sich telefonisch bei der Frau vergewissern. Zum Glück war zu der Zeit gerade der Sohn der Frau bei ihr zu Hause und am Telefon, der Schwindel flog auf.

Wie dreist die Trickbetrüger trotzdem sind, zeigte sich danach: Es folgten noch mehrere Drohanrufe von angeblichen Mitarbeitern des Bundeskriminalamtes und der Telekom, die weitere Zahlungen zum Ziel hatten. Die Polizei wies nochmals darauf hin, am Telefon keinerlei Auskünfte über eigene Geldvermögen zu machen.


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