Deutschlands „Bäume des Jahres“ bekommen in Penzlin ein „Zuhause“ – Paten gesucht

23. März 2021

Penzlins Bürgermeister Sven Flechner will die Kleinstadt mit Hilfe von naturinteressierten Bürgern wieder attraktiver machen – und damit auch den Tourismus weiter fördern. Der rund sieben Kilometer lange Rundwanderweg um den Stadtsee soll eine eigene Allee mit Deutschlands „Bäumen des Jahres“ erhalten, wie Flechner gestern sagte. Da diese Ehrung seit 1989 vergeben wird, kommen bisher schon 33 Bäume und Baumarten in Frage. In diesem Jahr hat Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) ja gerade die immergrüne Stechpalme als „Baum des Jahres 2021“ ausgerufen. Etwa 500 Euro – so schätzen die Initiatoren – sollen pro Spende in Frage kommen.
Dafür wird ein schon ordentlich stabiler Baum – Stammumfang etwa 20 Zentimeter – gepflanzt, erklärte Flechner, selbst Ur-Penzliner.

„Hier sind wir damals im Sportunterricht immer unsere 3000 Meter-Strecke gelaufen“, erinnerte sich der Bürgermeister als er das Projekt erklärte.

An der Stelle, wo die Allee entstehen soll, standen bisher Fichten. Diese sind allerdings den trockenen letzten Sommern und dem daraus entstandenen starken Borkenkäferbefall zum Opfer gefallen. Der Schlag am Westufer des Stadtsees, dort wo das Denkmal für die Gefallenen der Weltkriege steht und wo sich der Rasenplatz der Penzliner Fußballer befindet, musste gerodet werden.

Als Erster hat sich Flechner selbst schon eine Stieleiche ausgesucht, die er pflanzen lassen will. Ein Penzliner Bürger, der inzwischen in der Schweiz lebt will eine Robinie finanzieren. In die 500 Euro-Spende inbegriffen ist ein Findling, in den die jeweilige Baumart eingraviert werden soll. Dieser werde dann mit an jeden Baum gesetzt.

Die Kleinstadt bei Neubrandenburg, die inzwischen eine Fläche umfasst, die größer als Neubrandenburg ist, war um 1920 sogar Luftkurort und über Jahrzehnte ein beliebtes Urlaubsziel. Davon kündeten mehrere Hotels und Gaststätten sowie Cafés. Doch mit der zunehmenden Mobilität der Menschen ging der Tourismus in Penzlin lange Jahre eher zurück. Bis etwa 1994 gab es noch das Hotel am See, das frühere Ferienheim des Petrolchemischen Kombinates (PCK) Schwedt. Solange dort noch Urlauber kamen, war die Stadt etwas belebter.

Seit dessen Schließung Mitte der 1990er Jahre sanken die Urlauberzahlen. Erst durch einen neuen Campingplatz, der vor allem 2020 viele Gäste anzog, und mehrere Hotels in Ortsteilen wie Marihn und Alt Rehse wächst der Tourismus nun wieder. Auch die Einheimischen wollen gern um den Stadtsee laufen. Dem soll die neue Allee auch dienen. Die ersten Bäume will Flechner aber erst im Herbst pflanzen lassen. Die Frühjahre und Sommer waren zuletzt einfach zu trocken, wie es hieß.


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