Die „Amis“ sind da – und rollen durch MV zum Manöver

21. Februar 2020

Nun sind die „Amis“ wirklich da – und die politisch kontrovers diskutierte Nato-Großübung „Defender Europe 2020“ hat eigentlich schon begonnen. Während die ersten US-Truppen in den Häfen in Belgien und Holland schon angelandet sind, hat die Bundeswehr jetzt auch die Pläne für Mecklenburg-Vorpommern vorgestellt. Um es kurz zu machen: An der Müritz soll man keine US-Truppen sehen – wenn sie sich an die vorgegebenen Verkehrsrouten über die Autobahnen halten.
Außerdem sollen die rund 1700 Nato-Soldaten, die den Nordosten aus Bremerhaven über Westmecklenburg Richtung Polen und Baltikum einmal durchqueren, nur nachts fahren, wie ein Bundeswehrsprecher jetzt in Torgelow sagte.

Dort hat der erste Vortrupp unter Leitung von Oberleutnant Matthew Sukenik schon mal die „Vier-Mann-Stuben“ inspiziert, die sonst wohl acht Leute Platz bieten wie ein Schild an der Tür verrät. Der US-Oberleutnant hat zudem eine „Zwei-Mann-Bude“.

Sukenik und seine Soldaten haben die ersten US-Tankwagen und Jeeps auf den vorgesehen Parkflächen abgestellt und schauen sich gerade an, wie die Truppen am günstigsten von der Autobahn 20 bei Pasewalk nach Torgelow – etwa 20 Kilometer – und wieder zurück kommen. Ziel der seit 25 Jahre größten „Verlegeübung“ der Nato ist es, zu testen, wie schnell und wie einsatzbereit die Soldaten sind, falls es zu einer Bedrohung in Osteuropa kommt. Vor allem Polen, Litauen, Estland und Lettland sind seit der Krim-Aneignung durch Putins Russland-Regierung sehr argwöhnisch. Und die Verhandlungen um die Beendigung der gewaltsamen Auseinandersetzungen in der Ostukraine sind auch nicht gerade beruhigend.

So weht in Torgelow neben der deutschen schon die US-Flagge und eine georgische Fahne. Georgier werden hier schon länger ausgebildet und nehmen auch an der Übung mit insgesamt 37 000 Soldaten teil. Davon sollen allein 20 000 US-Soldaten von Nordamerika über den Ozean und europäische Häfen nach Osteuropa kommen. Ihre Verpflegung haben die „US-Boys“ dabei. Nur Tanken und tagsüber schlafen sollen sie in den Kasernen. Der „Zug nach Osten“ soll von 26. Februar bis 6. März dauern.

Die gesamte Übung geht bis Juni 2020, so dass es durchaus nochmal zu einer „Verlegung“ kommen kann. Aber dann haben Torgelow (350 Plätze) und die Kaserne in Hagenow (180 Plätze) schon ihre Erfahrungen mit dem „Amis“ gesammelt. Scharf geschossen werden soll in MV nicht, auch Gefechtsfahrzeuge sollen nicht über die Straßen rollen.


4 Antworten zu “Die „Amis“ sind da – und rollen durch MV zum Manöver”

  1. raini sagt:

    Hallo Leute, unglaublich was hier anläuft. Was hat Deutschland und europäische Länder in der Nato zu suchen. Wir stecken Russland die Zunge aus. Was soll das. Was tut die deutsche Regierung. Nichts. Umwelt spielt auch Rolle und friedliche Nachbarschaft sieht anders aus. Alles nur weil Deutschland Absatzmärkte braucht? Hat die SPD oder CDU eine Meinung?

  2. Jürgen sagt:

    Die Nato muss Krieg spielen weil genug Steuergelder von den Malochern da ist.Es ist ein Grund mehr dieses Parteienklientel nicht mehr zu wählen.Die deutsche Regierung sollte aufpassen wenn der Ami aus dem Baltikum wieder abzieht,nicht das die Nordstreamtrasse schnell mal gekappt wird ,genug Technik haben sie ja mit????????

  3. Simon Simson sagt:

    Ich finde, das ist besser, als wenn Putins Truppen plötzlich hier sind. Ich kenne sowas noch. Die stellen wohl kaum Schüsseln vorsichtshalber unter Getriebe wegen evtl. Öllecks. Ohne die Amerikaner, der Rüpel Trump hin oder her, hätte es keine freie BRD (Rechtsstaat, freie Wahlen, bürgerliche Freiheiten) gegeben, von der Wiedervereinigung ganz zu schweigen. Scheint in mancher Großhirnrinde nicht abgespeichert zu sein oder es sind die, die einem eingemauerten Mangelstaat unter Egon Krenz als Ort der Heimeligkeit nachtrauern. Was die Schüsseln unter den Differenzialen betrifft: Vergessen, wie die Hinterlassenschaften der sowjetischen Armee aussahen? Die, die Gebiete kleinklein von Giften und Munition dekotaminieren meckern hier nicht rum. Mit dem gefährlichen Job werden noch Leute beschäftigt sein, wenn die Nörgler (und ich) längst unter der Erde sind.

  4. Balou sagt:

    Mit unserer Bundeswehr würde ich mich nicht mal mit einen Russischen Veteranenheim anlegen.