Die B96 als Alternative nach Berlin – Wenn nicht gebaut wird

16. Februar 2016

Für Autofahrer, die aus der Müritzregion nach Berlin wollen, bleibt die Bundesstraße 96 ohne Baustelle durchaus eine Alternative. Auf einen besseren Ausbau von Neustrelitz über Fürstenberg bis Oranienburg muss man aber noch ein paar Jahre warten, wie Vertreter der Industrie- und Handelskammern Neubrandenburg und Potsdam jetzt mitgeteilt haben.

B96neuGrund sind die langen Planungszeiten und zahlreiche Bürgerinitiativen, die die Vorbereitungen immer wieder hinauszögern. Die von Neustrelitz noch rund 85 Kilometer lange Strecke ist vor allem für Bewohner im östlichen Teil der Müritzregion attraktiv und eine Alternative, falls die Autobahn 19 mal wieder durch Unfälle verstopft oder in Ferienzeiten zu stark befahren ist.

Die nächsten Großvorhaben sind die Umfahrungen von Nassenheide, Teschendorf und Löwenberg in Brandenburg. Das rund 100 Millionen Euro teure Projekt umfasst knapp 18 Kilometer. Dafür endet jetzt das Planfeststellungsverfahren und – wenn niemand klagt – könnte ab 2019 gebaut werden, schätzt Manfred Wäscher von der IHK Potsdam ein.

Deutlich schlechter sieht es in Fürstenberg, dem Nadelöhr schlechthin, aus. Hier habe für die westliche Ortsumgehung, für die 30 bis 40 Millionen Euro veranschlagt werden, noch nicht einmal das Planfeststellungsverfahren begonnen. „Hier kann man nur schätzen und danach ist frühestens 2023 Baubeginn“, meinte Wäscher. Erst danach soll die Umfahrung für Gransee folgen.

Auf der B96 fahren bis zu 12 000 Fahrzeuge täglich, das würde Fachleuten zufolge sogar einen vierspurigen Ausbau ermöglichen. Davon hat man sich aber zu Gunsten eines möglichst schnelleren und teilweise dreispurigen Ausbaus bereits verabschiedet.

Wer die B96 mal wieder ausprobieren will, sollte sich aber beeilen: Weil in Fürstenberg eine Brücke dringend saniert werden muss, wird die B96 dort vom 17. Mai bis 27. Juni voll gesperrt sein. Die Umleitung soll über Wustrow und Rheinsberg nach Gransee führen.


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