Die Polizei warnt vor angeblich lukrativen Jobangeboten

21. April 2020

Gerade zu Zeiten von Corona erscheinen lukrative Jobangebote im Internet für Tätigkeiten im Homeoffice für viele sehr attraktiv. Wer möchte nicht für 10 Stunden in der Woche über 2.000 Euro verdienen? Betrüger veröffentlichen derzeit vermehrt als angebliche Firmen Inserate für Jobangebote im Internet.

Die Inserate wirken zunächst seriös. Allerdings werden von den Bewerbern kaum Voraussetzungen oder Vorkenntnisse erwartet. Es wird suggeriert, dass unabhängig von Schulbildung oder bisherigem beruflichen Werdegang ausschließlich Wert auf das Engagement der Bewerber gelegt wird. Das Motto lautet: „Bei uns bekommt jeder eine zweite Chance.“

Angeboten wird eine Tätigkeit, die bequem von Zuhause aus bewältigt werden kann. Hierzu muss man nur wenige Stunden im Monat arbeiten und soll dafür ungewöhnlich viel Gehalt erhalten. Das klingt doch interessant, oder? Dass die Betrüger es jedoch ausschließlich auf das Abfischen der Daten abgesehen haben, um damit Betrugshandlungen zu begehen, wird im Inserat verschwiegen. Denn wenn die Täter das Interesse der ahnungslosen Bewerber erlangt haben, soll der Bewerber sämtliche Personalien, Bankdaten und zum Teil auch seine Sozialversicherungsnummer für den angeblichen Arbeitsvertrag übersenden. Ausdrücklich werden auch ein Foto des Personalausweises sowie ein Selfie des Bewerbers mit seinem Ausweis in der Hand verlangt, angeblich um sich zu verifizieren.

Grundstein für Geldwäsche

Mit diesen Datensätzen können Betrüger im Darknet viel Geld verdienen, direkt online Bankkonten auf den Namen der Betrogenen eröffnen, diverse Online-Bestellungen auf  tätigen, Accounts auf sämtlichen Webseiten erstellen, Verkäufe tätigen oder tun und lassen etc.

„Ein Beispiel ist, dass dieses Jobangebot beinhaltet, dass Sie das neu eingerichtete Onlinebanking einer innovativen Internetbank testen sollen, indem Sie ein neues Bankkonto erstellen und anschließend das Programm bewerten sollen. Ihnen wird vorher gesagt, dass diese „Test-Konten“ natürlich am Ende des
Testverfahrens gelöscht werden. Letztlich ist nun allerdings der Grundstein für Geldwäsche gelegt! Die Täter können ihr illegal erlangtes Geld Dank dem von
Ihnen eröffneten Konto rein waschen. Am Ende der polizeilichen Ermittlungen stehen Sie als Kontoinhaber und somit Beschuldigter im Strafverfahren, da Ihnen
eine Tätigkeit als Finanzagent unterstellt wird“, so die Polizei.

Teurer Waren werden nicht bezahlt

Hier noch ein weiteres Beispiel: Das gut bezahlte Jobangebot, das Ihr Interesse geweckt hat, beinhaltet, dass Sie Pakete empfangen, in einem PC-System registrieren und anschließend ungeöffnet weiterversenden sollen. Klingt ganz einfach, wenn man dafür auch noch 2.000 Euro im Monat erhält?! Was nicht erwähnt wird: Die Täter rekrutieren Sie als „Paketagent“. Die Betrüger bestellen teure Waren online auf Ihren Namen und lassen die Ware an Sie verschicken. Sie quittieren dem Postboten, dass Sie das Paket entgegen genommen haben und leiten es ungeöffnet weiter ins Ausland, so wie es Ihnen die Firma vorgab. Jedoch bezahlt niemand die teure Ware. Demnach erhalten Sie eines Tages Mahnungen und im Zweifel auch Inkassoschreiben und Schufa-Einträge, wissen jedoch gar nicht wofür. Alle Indizien richten sich jedoch gegen Sie als Betrüger.

Eine 31-jährige Deutsche aus Burg Stargard ist bereits Opfer dieser Betrugsmasche geworden. Sie ist auf ein Jobangebot im Internet eingegangen und hat dafür ihre vollständigen persönlichen Daten an den vermeintlichen neuen Arbeitgeber gesendet. Mit den Daten wurde dann ein Konto eröffnet. Die 31-Jährige hat davon erfahren, als sie von dem Geldinstitut eine Aufforderung bekommen hat, ausstehende Geldbeträge zu überweisen. Dann wurde ihr bewusst, dass sie Opfer einer Betrugsstraftat geworden ist und erstattete Strafanzeige bei der Polizei.

„Prüfen Sie also bei jedem Jobangebot genau, was wirklich dahinter steckt. Lassen Sie sich nicht von Geld blenden, denn in keinem Fall wird Ihnen letztlich von
den Tätern Geld für Ihre Tätigkeiten ausgezahlt.“, warnt die Polizei.


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