Drückjagdsaison beginnt – Minister informiert über Jagdstrecken

3. November 2019

Heute ist Hubertustag. An diesem Tag gedenken Jäger in ganz Deutschland und in Teilen Europas ihres Schutzheiligen Sankt Hubertus, Pfalzgraf von Burgund. Er wird als Begründer einer nachhaltigen und waidgerechten Jagd angesehen, an dem sich Jäger ein Beispiel nehmen sollen.
Diesen traditionellen Tag nimmt Landwirtschaftsminister Till Backhaus zum Anlass, um Autofahrer zu besonderer Aufmerksamkeit und Vorsicht auf den Straßen aufzurufen. Denn im Zusammenhang mit den Drückjagden, die im Allgemeinen ab Oktober in den einzelnen Revieren stattfinden, ist das Schalenwild verstärkt in Bewegung.

In Mecklenburg-Vorpommern wurden im vergangenen Jagdjahr (01.04.2018 – 31.03.2019) insgesamt 156.164 Stück Schalenwild erlegt. „Das sind etwa 3.300 Stücken weniger als im Vorjahreszeitraum. Dennoch liegt dieses Streckenergebnis im Verhältnis zum Durschnitt der letzten 10 Jahre auf sehr hohem Niveau“, bewertete Backhaus die Zahlen.

Am häufigsten erlegt werden hierzulande Wildschweine und Rehe. Bei den Wildschweinen waren es im vergangenen Jagdjahr fast 73.200 Stück. 2017/2018 waren es sogar fast 86.000 Stück. Dieses hohe Streckenergebnis steht im Zusammenhang mit der ASP-Prävention, zu der die Landesregierung ausdrücklich aufgefordert und finanziell unterstützt hat. Das letzte Rekordergebnis wurde nach zwei milden Wintern im Jagdjahr 2009/10 erreicht. Damals wurden fast 76.000 Wildschweine geschossen.

Auch Rehwild wird eifrig bejagt. Im vergangenen Jagdjahr 2018/2019 waren es mit 60.660 Stück rund 7.000 Stück mehr als im Vorjahr. Beim Damwild steigen die Abschusszahlen seit fünf Jahren kontinuierlich an. Das letzte Streckenergebnis beläuft sich auf 13.900 Stück; das sind rund 1.700 Stück mehr als im vergangenen Jagdjahr.

Beim Rotwild wurden im abgelaufenen Jagdjahr 8.200 Stück erlegt. Dieser Wert liegt über dem Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre (7.242 Stück). Es zeigt sich in den vergangenen sechs Jahren eine deutliche Streckenzunahme.

„Die Abschusszahlen beim Wild haben bundesweit zugenommen, da die Wildbestände insgesamt größer geworden sind“, erklärte Backhaus. Durch das gute Nahrungsangebot an Eicheln und Bucheckern gehen die Tiere mit einem guten Ernährungszustand in die kalte Jahreszeit. Die besonders milden Winter der vergangenen Jahre hätten zudem dafür gesorgt, dass die Sterblichkeit der Jungtiere deutlich abgenommen hat und einfach mehr Tiere überleben.

Die hohen Wildbestände wirken sich jedoch negativ auf die natürliche Verjüngung der Baumarten und der Bodenvegetation aus. „In Zeiten des Klimawandels müssen die Jäger gemeinsam höhere Abschusszahlen beim Schalenwild erreichen, um die natürliche Waldverjüngung besser zu schützen und um klimaangepasste Wälder zu erreichen“, so Backhaus weiter.

Beim Raubwild wirkten sich die Krankheitsverläufe von Räude, Staupe und Parvovirose in den Jahren von 2009 bis 2012 deutlich aus. 2011/12 war das Jagdjahr mit den geringsten Strecken beim Fuchs, Waschbär und Marderhund. Im Jagdjahr 2018/19 wurden mit ca.17.600 Füchsen, 6.900 Marderhunden und 15.800 Waschbären wieder deutlich höhere Strecken als in den vergangenen Jahren erzielt.


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