Ehrenamtliche Tierschützer fordern Kastrationspflicht für Katzen

8. September 2020

Die Initiative „Müritzer für Tiere“ schlägt eine Kastrationspflicht für Katzen in Waren vor und hofft, dass sich sowohl der amtierende Bürgermeister als auch die Kandidaten für die bevorstehende Wahl mit diesem wichtigen Thema auseinander setzen. Die Zahl der wild lebenden Samtpfoten, die sich stark vermehren, sei unvermindert hoch. „Die Katzenmütter liegen mit ihren vielen Katzenbabys unter Büschen, in Straßengräben, in Gartenanlagen. Sie vegetieren dahin, sterben elend, wenn Mensch sich nicht zufällig kümmert. Doch dieses Elend verursacht keine Katze, sondern der Mensch, der sein Tier nicht kastrieren, aber frei laufen lässt. Das Klagen über Katzen, die auch Vögel fangen, kann oft nicht laut genug sein. Die Pflicht zur Kastration der Freigänger wäre endlich der Anfang, um viele Tiere zu schützen. Und das kann jede Kommune – wenn sie denn will“, meinen die ehrenamtlichen Tierschützer und haben Beispiele aus den vergangenen vier Monaten parat.

In Waren-West entdecken Tierfreunde zwei Katzenbabys in einem Lichtschacht. Die Entdecker suchen Hilfe bei ‚Müritzer für Tiere‘. Die Babys kommen in die Pflegestelle und werden nach zwölf Wochen von der Familie, die sie gefunden hat, adoptiert. Sie sind geimpft, gesund und die Vermittlung bedingt die spätere Kastration. Das wird von den Tierschützern auch kontrolliert.

Kurz danach wieder ein Anruf aus Waren-West. An gleicher Stelle ist eine zirka zweijährige Katze mit drei Jungen, die höchstens drei Wochen alt sind. Um sie alle zu sichern und weitere Geburten zu verhindern, braucht es Erfahrung. Also: Eine Tierfreundin füttert die Mutter. Eine Wildtierkamera zeigt den Ort der durch die Mutter gesicherten Babys. Es ist ein Schuppen. Die Kitten werden in einer großen Box gesichert. Vor diese Box wird eine Lebendfalle für Katzen mit leckerem Futter gestellt. Die Katze geht in die Falle, da sie zu ihren Babys will. Das Fangen ist gelungen. Für diese kleine Katzenfamilie. Sie bleibt zwölf Wochen in der Pflegestelle. Die Jungen werden in menschliche Obhut vermittelt. Bei der Mutter muss man sehen, wie zahm sie wird oder wie wild sie bleibt. Sie wird kastriert vermittelt oder kommt an einen sicheren, guten Lebensort für Katzen.

Gerettet wurden außerdem: Eine Familie mit sieben Babys in Retzow, eine Familie mit neun Babys in Liepen, drei Katzen mit elf Babys in Groß Dratow. Vermittelt wurden davon 23 Katzenbabys und zwei Muttertiere. Vermittlungshilfe gab es für neun Kätzchen. Und, und, und. Es ist nur ein kleiner Einblick in einen kurzen Zeitraum. Da gibt es außerdem noch gerettete Vögel oder einen angebundenen Dackel, die nicht vermisst werden.

„Das Tierschutzgesetz wurde 2008 mit dem Paragraph 13b ergänzt. Dieser macht es möglich, dass Städte und Gemeinden eigenständig Verordnungen erlassen können, die die Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht von Hauskatzen mit Freigang regeln. Diese werden in den Bundesländern sehr unterschiedlich umgesetzt. Deutschlandweit machen es zirka 800 Städte und Gemeinden. In Mecklenburg Vorpommern passiert das nur im Landkreis Rostock und dem Amt Schwaan“, berichten die Tierschützer.

Für die Mecklenburgische Seenplatte gebe es seit einem Jahr eine Petition mit 3000 Unterschriften. Vor einem Jahr haben auch Tierschützer – Müritzer für Tiere war dabei – in Neubrandenburg mit Politikern des Landkreises darüber sprechen wollen. „Doch sie gingen ohne Interesse an uns vorbei und lehnten in ihrer Sitzung die Umsetzung des Paragraphen ab. Mit dem Ergebnis, dass sich Katzen weiterhin rund um die Uhr vermehren“, zeigen sich die Helfer enttäuscht. Und sie wissen nicht, wie sie das steigende Katzenelend noch beherrschen sollen. Es fehle an Platz für die Unterbringung und natürlich an Geld.

„Müritzer für Tiere“ sagt den Politikern der Region: „Fangt endlich an, denn ein spürbarer Erfolg braucht seine Zeit. Fragt Eure Kollegen in MV, wie sie es gemacht haben. Das kann doch nicht so schwer sein.“
www.mueritzer-fuer-tiere.de
facebook.com/mueritzer.fuer.tiere


Eine Antwort zu “Ehrenamtliche Tierschützer fordern Kastrationspflicht für Katzen”

  1. Schulz sagt:

    Ja, das stimmt, fangt endlich an hier Politiker auch für die Kastration einzustehen & die Sache anzugehen.
    Ohne uns ehrenamtliche Tierschützer würden diese armen Tiere ( Katzen) elend zugrunde gehen.
    Auch in anderen Tierschutzfällen..
    Diese Zurück Haltung von unseren Landes – Politiker zeigen doch das sie den Tierschutz gar nicht Interessiert!!
    Weiter so ,, Müritzer für Tiere“!!