Ein kleiner Blick in Warens neue Nesselberg-Wohnungen

2. Juni 2019

Eigentlich nennt man sie „geförderte Wohnungen“, doch im Alltag ist das Wort „Sozialwohnungen“ gebräuchlicher. Waren hat 28 neue Sozialwohnungen. Gebaut von der Wohnungsbaugesellschaft Waren (WOGEWA) in bester Lage am Nesselberg. Die ersten Mieter sind vor wenigen Tagen eingezogen, weitere tapezieren gerade und richten ein. Doch was heißt eigentlich Sozialwohnungen? „Wir sind Müritzer“ hat sich mit dem Geschäftsführer der WOGEWA, Martin Wiechers, sowie der Technischen Leiterin Birgit Jeske vor Ort verabredet und einen Blick in den Neubau geworfen.
Soviel vorab: Wer „sozial“ mit billig gleichsetzt, liegt total falsch.

Die WOGEWA gehörte zu den ersten im Land Mecklenburg-Vorpommern, die das neue Wohnungsbau-Förderprogramm „angezapft“ haben, um in Waren Wohnungen zu bauen, deren Miete deutlich unter dem üblichen Satz liegt. Entstanden sind am Fuße des Nesselberges 28 Wohnungen mit einer Größe von 50 und 75 Quadratmetern, bis auf sechs sind bereits alle vermietet.
Die 2- und 3-Raum-Wohnungen sind barrierefrei und kosten zunächst 5,50 Miete pro Quadratmeter. Einziehen darf, wer bei der Stadt einen so genannten Wohnberechtigungsschein bekommt. Dafür darf das Einkommen einen gewissen Satz nicht überschreiten.

„Laut einer Untersuchung erfüllen in Mecklenburg-Vorpommern 41 Prozent der Einwohner die Bedingungen für den Wohnberechtigungsschein“, so Martin Wiechers.

Im Bademantel runter zur Müritz

Von außen unterscheidet sich das neue Haus nicht von anderen Neubauten – im Gegenteil, die Architektur wirkt durch Farbakzente frisch, die kleinen Laubengänge, die zu den Wohnungseingangstüren führen, lockern die Backstein-Fassade angenehm auf. Die beiden Treppenhäuser sind nicht nur hell und mit hochwertigen Materialien gestaltet, sondern auch sehr großzügig. Es gibt zwei Fahrstühle und auch zwei Treppenaufgänge. Darüber hinaus gehört zu den Wohnungen jeweils ein Kellerraum.

Sabine Müller war eine der ersten, die in das neue Haus gezogen sind. Die 57-Jährige hat bislang in der Carl-Struck-Straße gewohnt, fand ihre Bleibe auf dem Papenberg aber zu laut. In ihrer 2-Raum-Wohnung am Nesselberg fühlt sie sich schon wie zu Hause. Kein Wunder, denn die Warenerin hat die Zimmer sehr ansprechend eingerichtet – die Farbe Weiß dominiert. „Ich habe meine Entscheidung nicht bereut. Es ist sehr schön hier, und auch die Unterstützung durch den Vermieter war toll“, so Sabine Müller.

Ein Treppenhaus weiter treffen wir auf Erika und Kurt Barczynski. Gemeinsam mit Freunden sind sie gerade dabei, ihre neue 3-Raum-Wohnung gemütlich einzurichten. Voller Vorfreude. Morgen soll es soweit sein – die erste Nacht in der neuen Wohnung. „Besser hätten wir es nicht treffen können. Wir wohnen sozusagen im Grünen, sind ganz dicht an der Müritz, so dass ich sogar im Bademantel rüber gehen könnte, haben aber auch Einkaufsmöglichkeiten und Ärzte in der Nähe“, schwärmt Kurt Barczynski. Er und seine Frau haben bislang in der Gerhart-Hauptmann-Allee gewohnt.

Zur Ausstattung der Sozialwohnungen gehören neben einem hochwertigen Bodenbelag auch eine Fußbodenheizung, eine separate Handtuchheizung, eine besonders große Dusche ´, Sprechanlage und natürlich der Service, den die WOGEWA als zuverlässiger Ansprechpartner bietet. Diese Vorteile weiß auch Familie Barczynski zu schätzen: „Nie wieder private Vermieter“, verkünden sie überzeugt.

Bedarf für weitere Sozialwohnungen

Alles in allem hat die WOGEWA in den Neubau 4,2 Millionen Euro investiert, 1,3 Millionen davon steuerte das Land bei. Die Bauzeit hat sich um gut zehn Monate verlängerte. „Wir hatten einige Probleme vor dem Beginn und auch während der Bauphase“, erzählt Birgit Jeske. Dennoch zeigt sie sich mit den einheimischen Firmen sehr zufrieden.

Geschäftsführer Martin Wiechers würde in Waren gerne weitere Sozialwohnungen bauen. Aber zum einen fehlt es dafür derzeit an geeigneten Grundstücken und zum anderen hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig vor wenigen Tagen erklärt, dass sie von der jetzigen Förderpraxis mit Zuschüssen für den Wohnungsbau abrücken möchte. „Angedacht sind günstige Darlehen. Aber das hilft uns wenig, denn die bekommen wir momentan auch so“, kommentiert der WOGEWA-Chef. Bedarf für mehr derartige Wohnung ist seiner Meinung nach aber auf jeden Fall da.

Wer sich für eine der noch freien Wohnungen interessiert, sollte sich ganz schnell an die WOGEWA wenden.

Foto oben: WOGEWA-Chef Martin Wiechers und die Technische Leiterin Birgit Jeske sprechen die restlichen Arbeiten an der Außenanlage auf dem Nesselberg ab.

Foto unten: Kurt Barczynski (rechts) und sein Helfer Hartmut beim Einrichten der neuen Wohnung.


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