Ein „total verrücktes Spiel“ auf dem Waldsportplatz
So etwas hatten selbst die alteingesessenen Fußballfans noch nicht erlebt. Auf dem „Waldsportplatz“ bot ihnen der MSV am Sonnabend ein Fußballspektakel mit allerhöchstem Unterhaltungswert. Und einem guten Ende für den MSV.
Die Erwartungshaltung nach dem Auswärtssieg war hoch und nun sollte natürlich auch im Heimspiel gegen die VSG Altglienicke der dringend benötigte „Dreier“ eingefahren werden, um im Abstiegskampf weiteren Boden gutzumachen.
Die Anfangsphase des Spiels gehörte jedoch den Gästen. Sie spielten einfach den besseren Ball. Paul–Friedrich Kornfeld im MSV–Gehäuse musste bereits in der 7. Minute sein ganzes Können aufbieten, um den MSV im Spiel zu halten.
Doch bereits mit dem ersten richtigen Angriff erzielte der MSV das 1:0 (11.). Nach einer scharf vors Tor geschlagenen Flanke wirkten Abwehr und Torwart zu zögerlich. Romeo spritzte dazwischen und erzielte per Kopfball den Führungstreffer. Im Anschluss entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel.
„Korni“ verhinderte mit einer erneuten Glanzparade (21.) den Gegentreffer. Der MSV machte es besser. Georg Schumski setzte sich über die rechte Seite durch, spielte gleich drei Gegner aus und legte den Ball fast von der Grundlinie quer vors Tor. Da stand Nikolaos Makridis und vollendete aus Nahdistanz zum 2:0 (35.).
Kurz vor der Halbzeitpause handelten sich die Gäste noch eine rote Karte ein. Das Spiel schien gelaufen zu sein. Doch was dann geschah, ist schwer zu erklären. Nach dem Seitenwechsel wirkte der MSV gehemmt, ließ den Gegner trotz Unterzahl schalten und walten. Konter wurden nur sporadisch gefahren und überhastet vergeben. Mit zunehmender Spieldauer verlor der MSV immer mehr die Linie.
In der 65. Minute kamen die Gäste zum 2:1 Anschlusstreffer. Ein Freistoßball vors MSV–Tor konnte nicht konsequent geklärt werden und aus Nahdistanz verkürzten die Berliner. Der MSV war völlig von der Rolle. Man mag es kaum glauben, aber die VSG Altglienicke kam sogar noch zum Ausgleich. Wieder war es eine Standardsituation. Nach einem Freistoß konnte der kleinste VSG–Spieler zum 2:2 (73.) einköpfen. Unglaublich.
Aber nun schien der MSV endlich wieder aufzuwachen, doch die Zeit lief gegen den MSV. Einen Konter, von Nikolaos Makridis abgeschlossen, konnte Berlins Keeper gerade noch entschärfen. Der MSV erhöhte den Druck weiter, aber die Zeit lief. Und dann endlich doch noch das erlösende 3:2 (90.). Wieder war es Nikolaos Makridis, der goldrichtig stand und den Ball aus Nahdistanz über die Linie brachte. Mit einer großen Energieleistung setzte Abel Gebor noch einen drauf. Er tankte sich über die linke Seite durch, spielte die halbe Abwehr, inklusive Torwart, aus und schob zum 4:2 (90. +1) Endstand ein. Ein wichtiger Sieg für den MSV.
Trainer Christopher Stoll setzte folgende Spieler ein:
Paul–Friedrich Kornfeld, Essama Etogo, Patrick Häntschke, Dimitrios Konstantinou, Kevin Blumenthal, Argzim Redzovic, Georg Schumski, Romeo Muadi Ngonge, Alexander Fogel, Nikolaos Makridis, Abel Dekar Gebor, Gordon Grotkopp, Stanislaw Puschkaruk, Robert Quaschning