Einschulung ohne Festprogramm, aber dennoch feierlich

13. Juni 2020

In diesem Jahr ist bekanntlich alles anders, und es wird wahrscheinlich auch noch eine ganze Zeit anders bleiben. So laufen auch die Einschulungen im August nicht so ab, wie gewohnt. Die strengen Vorschriften des Landes lassen da wenig Spielraum. Der Brief der Schulleiterin der Warener Käthe-Kollwitz-Schule, Marion Schuldt, hat einige Eltern der künftigen ABC-Schützen jetzt mächtig enttäuscht. Sie befürchten, dass ihre Kleinen weder feierlich eingeschult werden, noch ein bleibendes Erlebnis bekommen. Doch Marion Schuldt, bei der wir nachgefragt haben, beruhigt. „Es wird alles sehr feierlich, wenn auch auf eine andere Art und Weise. Unsere Lehrer werden dafür sorgen, dass die Kinder eine tolle Einschulung erleben“, so die Direktorin gegenüber „Wir sind Müritzer“.

In der Käthe-Kollwitz-Schule beginnt für 81 Mädchen und Jungen im August der Ernst des Lebens. Sie lernen in drei großen und einer kleinen, speziellen Klasse. Doch bekanntlich sind die räumlichen Voraussetzungen in der Einrichtungen alles andere als großzügig. Schon ohne Corona ist es im Haus sehr eng, durch den jetzt nötigen und vorgeschrieben Infektionsschutz stehen die Lehrer vor richtig großen Herausforderungen. Und das betrifft auch die Einschulung am 1. August.

Fest-Programm nicht möglich

Und so hat Marion Schuldt den Eltern mitgeteilt, dass die Einschulung in Gruppen erfolgt, dass zwei Personen, in der Regel die Eltern, ihr Kind zum Haupteingang begleiten und die Mädchen und Jungen dort in Empfang genommen sowie in ihre Klassenräume gebracht werden. Und während die ABC-Schützen ihre erste Unterrichtsstunde erleben, warten die Eltern auf dem Schulhof.

„Klar hätten wir uns das anders gewünscht, ich selbst habe es fast 30 Jahre anders erlebt. Wir wissen aber, wie wichtig dieser Tag für Eltern und Kinder ist, und so wird die erste Unterrichtsstunde eine ganz besondere, eine feierliche in einem geschmückten Klassenzimmer“, erklärte Marion Schuldt.

Ein Fest-Programm wie sonst könne es nicht geben. Aus verschiedenen Gründen. Zum einen konnten die Lehrer mit ihren Schülern gar keins einstudieren, weil die Schule ja bekanntlich lange ausgefallen ist. Und zum anderen ist das Singen und Spielen bestimmter Instrumente auf öffentlichen Veranstaltungen nach wie vor verboten. Auch Speisen und Getränke dürfen nicht ausgegeben werden.

Zwischendurch komplette Reinigung

Um einmal zu zeigen, welch‘ einen Aufwand die Schule betreiben muss, um überhaupt eine Einschulung durchführen zu dürfen, listet die Direktorin auf: Schon vor einigen Wochen hat die Schule ein Konzept zur Genehmigung ans Gesundheits- und Schulamt schicken müssen. Das wurde mit Auflagen genehmigt. Außerdem muss es einen Sitzplan geben, in dem schon jetzt eindeutig festgeschrieben ist, wo, welches Kind sitzt.

Da die Schule die Einschulung aufgrund der großen Kinderzahl in zwei Etappen durchführt, müssen nach der ersten Runde die Klassenräume, Flure und Sanitäranlagen gereinigt werden, ehe die Runde zwei beginnen darf. Ach ja, begegnen sollten sich beide Gruppen auch nicht unbedingt.

„Wir hatten auch überlegt, ob wir die Einschulung nach draußen verlegen. Doch das ist eine Schönwetter-Variante, bei Regen wäre die Einschulung dann komplett ins Wasser gefallen“, erzählt Marion Schuldt.

Und: „Ich bin mir ganz sicher, dass unsere neuen Schüler einen tollen Tag erleben, der ihnen lange in Erinnerung bleibt. Wir werden jedenfalls alles dafür tun.“


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