Elternräte appellieren an Warens Stadtvertreter

16. März 2019

Die Elternräte der Grundschule „Käthe Kollwitz“, Regionalen Schule Waren West sowie des Hortzentrums Waren West und des Kita Elternrates haben sich in dieser Woche getroffen, um gemeinsame Aktionen für ein gutes Schulentwicklungskonzept der Stadt Waren und hier explizit den Ortsteil Waren West abzustimmen. Sie appellieren an die Stadtvertreter, im Sinne der Kinder zu entscheiden und an die Eltern, sich aktiv mit einzubringen.

„Die aktuelle Diskussion in den Ausschüssen der Stadtvertreter vor dem Hintergrund zur Entscheidung zum Nachtragshaushalt zeigte deutlichen Handlungsbedarf seitens der Elternschaft. Offenbar sieht sich ein Großteil der Stadtvertreter nicht in der Lage, die Entwicklung der rückständigen Schulen in Waren West mit Elan und Weitblick anzugehen . Im Gegenteil – der vorgebrachte Vorschlag des Bürgermeisters – nach einem langen Prozess, der nicht erst gestern begonnen hat – wird zerpflückt, zerredet und im Grunde genommen werden die Schulen als finanzielle Belastung angesehen“, heißt es von den Elternräten.

Und weiter: „Die Elternräte fordern von den Stadtvertretern Mut und Weitblick in der Entscheidung über die Schulen in Waren West. Sie fordern ganz konkret sogar mehr als im Vorschlag der Stadtverwaltung – sie fordern den Neubau der Grundschule Käthe Kollwitz und den Neubau der Regionalen Schule Waren West. Beide Schulen sind fast 50 Jahre alt und nach heutigen gesetzlichen Standards sind die Räume beider Schulen viel zu klein.

Die Regionale Schule Waren West beschult seit nunmehr zehn Jahren Schüler in den Räumen des Gymnasiums, weil die Räumlichkeiten an der eigenen Schule nicht ausreichen. Ausnahmegenehmigungen für Brandschutz sind bereits seit längerem ausgelaufen. Inklusion ist an beiden Schulen bereits seit längerem gelebte Praxis, bedarf aber weiterer Umbauten. Der Digitalpakt muss auch an diesen Schulen greifen, das geht nur mit vernünftigen Rahmenbedingungen.

Mit den genannten Punkten und weiteren ungenannten sind Schüler und Lehrer der genannten Schulen benachteiligt und gefährdet.

Ein weiterer nicht zu unterschätzender Punkt ist die Frage der Entwicklung des gesamten Ortsteils/Wohngebietes Waren West. Was bedeutet es, zukünftig auf längere Sicht für das Wohngebiet, wenn die Eltern von ca. 900 Kindern sich für eine Schule entscheiden müssen und dann feststellen, dass die vorhandenen Schulen überhaupt keine ordentlichen Raumbedingungen und Sanierungsstau haben? Dann erfolgt sicher die eine oder andere Entscheidung für alternative Schulen oder Schulen in anderen Städten. Der Stadtteil blutet aus. Ist das etwas, das die Stadtvertreter wollen?

Stadtvertreter wurden gewählt, um sich allumfassend um alle Bürger ihrer Stadt zu kümmern. Diese Bürger sind auch Kinder und Lehrer, Eltern und junge Leute, die möglicherweise Waren den Rücken kehren auch aufgrund der fehlenden positiven Signale zu Schulentwicklung in Waren West.
Deshalb nehmen wir unsere Verantwortung als Vertreter der Eltern von Schul- und Kita-Kindern in Waren West wahr und fordern die Warener Stadtvertreter auf, viel Geld gut zu investieren in die Schulen in Waren West und Schulen in unserer Stadt nicht als Belastung, sondern als Bereicherung und Standortvorteil anzusehen. Dann wird Waren eine lebenswerte Stadt auch für junge Familien und Kinder sein.

Die Elternräte fordern außerdem alle Eltern auf, aktiv anwesend zu sein bei den nächsten entscheidenden Terminen am 19. Und 20.03. (Stadtentwicklungsausschuss, Finanzausschuss). Eltern sollten ihre Erwartungen an die Politik klar formulieren in sozialen Medien, Zeitungen und Diskussionsrunden. Die nächsten Wochen und die dann von der Politik getroffenen Entscheidungen werden die Schullandschaft in Waren nächsten 15-25 Jahre prägen. Mögen es die richtigen Entscheidungen sein!“


Eine Antwort zu “Elternräte appellieren an Warens Stadtvertreter”

  1. PeterL sagt:

    „Dann erfolgt sicher die eine oder andere Entscheidung für alternative Schulen oder Schulen in anderen Städten“

    Ja, klar.
    Ich als in Waren lebender Vater schicke meine Kinder dann lieber nach Röbel oder Malchow, nur weil es hier und da nicht ganz passt in der Regionalschule Waren/West.
    Mal vom organisatorischen und zeitlichen Aufwand (Herumfahrerei) ist das für die Kinder auch eine ganz tolle Sache, wenn ihre Klassenkameraden 20 Kilometer entfernt wohnen.

    Und gerade weil die nächsten Entscheidungen die Schullandschaft in Waren die nächsten 15-25 Jahre prägen (wahrscheinlich sogar 20-40 Jahre), sollte man nichts Hals über Kopf entscheiden und gut abwägen.