Ende in Sicht? Prozess um tote Frau in Alt Rehse geht zu Ende

17. März 2020

Der Revisionsprozess um die tote Frau aus Alt Rehse, deren Leiche 2016 in der ehemaligen Gaststätte gefunden worden war, soll trotz der Coronavirus-Problematik abgeschlossen werden. Nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ hat das Landgericht Neubrandenburg noch fünf Verhandlungstermine in dem Verfahren gegen den 54-jährigen Axel-Ingo G. angesetzt. Nach dem bisherigen Verlauf des Prozesses, der hinter verschlossenen Türen läuft, sind die bisher letzten beiden Termine am 23. und 24. April geplant. „Eigentlich wollen alle Prozessbeteiligten, dass der Prozess nun auch zu einem Ende kommt“, erklärte einer der Juristen.

Der Revisionsprozess wegen Körperverletzung mit Todesfolge läuft bereits seit 13 Monaten. Dem 54-Jährigen wird vorgeworfen, seine 32-jährige Lebensgefährtin damals im Streit im Haus gefesselt und mit einer Peitsche misshandelt zu haben (WsM berichtete). Die Frau verdurstete und verhungerte, wie es Rechtsmediziner einschätzten. Der Mann erhielt im ersten Prozess fünf Jahre Haft, legte aber Revision ein und kam damit durch. Mehr als zwei Jahre saß er in Untersuchungshaft.

Nach Informationen von WsM sollen die aufwändigen Zeugenanhörungen weitgehend beendet sein. An den kommenden Prozesstagen sollen noch Unterlagen aus dem bisherigen Ermittlungsverfahren verlesen werden.

Die Plädoyers von Staatsanwaltschaft, den drei Verteidigern sowie der Nebenklage – einem Anwalt aus Rheinland-Pfalz, der die Familie des Opfers vertreten soll – werden noch hinter verschlossenen Türen gehalten, die Urteilsverkündung soll als letzter Termin dann wieder öffentlich sein.

Angesichts der Corona-Epidemie dürfte das Landgericht die Zahl der Besucher allerdings beschränken, um keine weiteren Corona-Fälle zu provozieren. Am Montag waren alle Beteiligten jedenfalls fast pünktlich und anscheinend nicht infiziert zur Verhandlung erschienen.


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