Ergreifender „Unterricht“ im Kampf gegen Disko-Unfälle

10. Mai 2016

„Unser Sohn hat sein Leben weggeworfen und unser Leben zerstört“. Eine Mutter, die vor einigen Jahren ihren Sohn bei einem so genannten Disko-Unfall verloren hat, erzählt heute Nachmittag vor rund 120 Mädchen und Jungen aus der Beruflichen Schule Waren und aus dem privaten Internatsgymnasium Schloss Torgelow über ihren Jungen, seinen Autounfall, seinen Tod und das Leben danach. Die Frau aus der Region Mecklenburgische Seenplatte unterstützt beim Projekt „Crash Kurs MV“ und will so mithelfen, junge Fahranfänger vor den Gefahren im Straßenverkehr zu warnen.

KreuzeMit dabei sind heute zudem mehrere „Retter“, wie ein Notarzt, ein Feuerwehrmann, ein Seelsorger, ein Polizist und ein Rettungssanitäter. „Dieser besondere Unterricht wird für die Schüler nicht einfach. Die Erfahrung zeigt, dass viele Tränen fließen und manch einer auch ‚raus gehen muss“, sagte Polizeihauptkommissar Torsten Dowe, der das Projekt im Bereich des Polizeipräsidiums Neubrandenburg von Anfang an leitet. Von Anfang an heißt seit 2013. Damals startete die Polizei „Crash Kurs MV“, um den vielen schrecklichen Disko-Unfällen entgegenzuwirken.

Mit Erfolg, denn die Zahl der bei Autounfällen getöteten jungen Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahre ist in den vergangenen Jahren zum Glück deutlich zurückgegangen. Kamen im Jahr 2009 noch 33 Jugendliche bei Unfällen ums Leben, waren es im vergangenen Jahr 10.
„Dieser Rückgang ist das Ergebnis von vielen verschiedenen Maßnahmen, das Projekt ‚Crash Kurs MV‘ ist eine davon“, so Torsten Dowe, der pro Jahr sechs Veranstaltungen im Bereich des Polizeipräsidiums durchführt. In diesem Jahr neben Waren beispielsweise noch in Neustrelitz, Malchin und Velgast.

 


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