Erster Wunsch nach dem klaren Wahlsieg: Wieder ruhig schlafen

4. September 2016

So richtig realisiert hat sie es nach eigenen Angaben noch nicht, aber die erst 26 Jahre alte Nadine Julitz aus Waren wird künftig für die SPD Politik im Schweriner Landtag machen. Sie holte das Direktmandat mit 30,2 Prozent sehr deutlich. Auf Platz zwei der AfD-Kandidat Dr. Hartwig Kurth mit 23,2 Prozent und erst auf Rang drei der CDU-Mann Thomas Diener, der auf 21,1 Prozent kommt.

NadineAm morgigen Dienstag geht’s für Nadine Julitz das erste Mal nach Schwerin zur gemeinsamen Fraktionssitzung mit den bisherigen Abgeordneten. Was dann allerdings auf sie zukommt, weiß sie nicht so genau.
„Ich habe das vordem alles gar nicht so doll an mich herankommen lassen, um auch eine zu große Enttäuschung zu vermeiden, falls es nicht klappt“, sagte die Sozialdemokratin gegenüber „Wir sind Müritzer“.
Sie feiert derzeit gemeinsam mit rund 60 Verwandten und Freunden in Warenshof und kommt aus dem Händeschütteln und Telefonieren verständlicherweise gar nicht mehr heraus. Mit in der Runde auch Warens Ex-Bürgermeister Günter Rhein, der Nadine Julitz unterstützt hat, Bürgermeister Norbert Möller und der bisherige Landtagsabgeordnete Rudolf Borchert.

Und auch wenn sie natürlich auf einen Sieg gehofft hat, der deutliche Abstand überrascht die junge Politikerin dann schon. Dennoch fällt ein erster Wunsch heute Abend ziemlich bescheiden aus: „Endlich mal wieder ruhig schlafen, die letzten Nächte waren sehr unruhig und kurz“ gibt die 26-Jährige zu und verrät, dass sie wegen der Schlaflosigkeit heute schon in Allerherrgottsfrühe das Bad geputzt hat, um sich abzulenken.

DienerGroße Enttäuschung dagegen bei Thomas Diener. Der CDU-Mann hat sich regelrecht in den Wahlkampf gestürzt, eilte von Termin zu Termin und wird dennoch nicht ins Schweriner Schloss ziehen. „Das gesamte Ergebnis der CDU bei dieser Landtagswahl ist historisch niederschmetternd. Da muss man gar nicht ‚rumeiern. Die meisten Wähler haben leider keinen Unterschied zwischen Erst- und Zweitstimme gemacht, so bin ich natürlich mitten im landesweiten Strudel“, erklärte Kreistagspräsident Diener.
Seine CDU-Leute haben sich zur Wahlparty im „Ratskeller“ getroffen, Grund zum Feiern gab’s aber nicht. Stattdessen gedrückte Stimmung.

Für Thomas Diener ist klar: In der Politik der CDU muss sich landesweit etwas ändern. Ein „Weiter so“ dürfe es nicht geben.

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3 Antworten zu “Erster Wunsch nach dem klaren Wahlsieg: Wieder ruhig schlafen”

  1. W sagt:

    Auch Nadine Julitz hat sich, Das habe ich selbst gesehen, sehr ins Zeug gelegt. Hut ab! Erst mal sei ihr eine Mütze Schlaf und dann eine Riesenkanne Kaffee gegönnt. Denn sie wird schwer zu kämpfen haben, gegen die Rechten Stimmungsmacher, die keine Alternative für unser Land bieten und dagegen, mit den Scheinsozialdemokraten gleichgesetzt zu werden, die einen Skandal nach dem anderen verursachten und ohne die ihr Wahlergebnis sicher noch besser ausgefallen wäre. Ein paar Vorschussloorbeeren können da nicht schaden. Nadine, dann mal zu!

    • Andreas sagt:

      Da kann ich W nur zustimmen, Gratulation an Nadine Julitz, aber das dann ein Rudolf Borchert bei so einer Veranstaltung auftritt, eine Schande. Wenn es was zu feiern gibt, ist er da. Bei der AWO Affäre war er in der Versenkung verschwunden.
      Was gibt es bloß für charakterlose Menschen…

  2. Tanni sagt:

    Es ist doch nicht zu fassen, jetzt ist man schon glücklich über ein bemaltes Transformatorenhäuschen als Farbtupfer in Waren. Jeder kleine grüne Farbtupfer wird zubetoniert, kein Baum bleibt mehr stehen! Dann wird der Beton angemalt und die Menschen freuen sich! Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man sich totlachen!