Erwartungsgemäß: Mehr Arbeitslose an der Seenplatte – Kurzarbeit für fast 24 000 Menschen

1. Mai 2020

„Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist mittlerweile durch die Pandemieauswirkungen gestiegen. Die Tendenz zeigt jedoch das die Arbeitslosigkeit in unserer Region sehr moderat ansteigt. Mit dem Instrument der Kurzarbeit möchten wir die lokalen Unternehmen bei der Sicherung der Fachkräfte unterstützen und Entlassungen vermeiden“, sagt der Chef der Neubrandenburger Arbeitsagentur, Thomas Besse.
Im April waren in der Seenplatte 619 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als im März. Insgesamt 12.022. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 9,1 Prozent. Im Vergleich zum April des Vorjahres sind es 427 Arbeitslose mehr.

„Trotz der Corona-Pandemieauswirkungen hat sich der Arbeitsmarkt sehr moderat entwickelt. Denn die Unternehmen brauchen ihre Beschäftigten und wissen, was sie an ihnen haben und entlassen sie nicht, sondern nutzen das Instrument des Kurzarbeitergeldes um auch langfristig bestehen zu können.“, sagt der Agenturchef.

In der Mecklenburgischen Seenplatte haben 2.664 Unternehmen seit Beginn von Corona Kurzarbeit für 23.693 Beschäftigte angezeigt – das sind 34 % der Unternehmen in der Region. Das bedeutet aber noch nicht, dass auch in diesem Umfang Kurzarbeit genutzt wird. Im welchem Umfang Kurzarbeit tatsächlich realisiert wird, erfährt man, wenn die Unternehmen das Kurzarbeitergeld abrechnen.

„Die Betriebe rechnen das Kurzarbeitergeld immer nach Abschluss des Monats ab und reichen die Unterlagen bei der Arbeitsagentur ein. Das muss man wissen:
Kurzarbeitergeld wird immer nachträglich abgerechnet. Derzeit gehen also die Unterlagen für den März ein. Wir haben das Personal massiv verstärkt, um für diesen Kraftakt gerüstet zu sein. In den Zeiten vor Corona haben wir die Anträge im Regelfall binnen 15 Tagen abgearbeitet. Dieses Versprechen halten wir auch jetzt – trotz der Steigerungen. Wenn alle Unterlagen vorliegen, sind wir derzeit schneller. Wir tun alles dafür, um die Bearbeitungszeiträume so kurz wie möglich zu halten, auch wenn die Zahl der Abrechnungen in den kommenden Wochen massiv ansteigen wird“, heißt es aus der Arbeitsagentur.

Fast 2.700 offene Stellen

Aktuell gibt es 2.665 offene Stellen. Bis zur Monatsmitte (April) kamen 556 neue Stellen dazu. Die Zahl der offenen Stellen (-406 zum Vorjahresmonat) zeigt mittlerweile, dass Unternehmen eher zurückhaltend geworden sind, da die Auswirkungen der Pandemie für die Unternehmen langfristig nicht wirklich abschätzbar sind. Besonders gesucht werden Arbeitskräfte im Bereich Rohstoffgewinnung, Produktion, Fertigung, sowie in Berufen im Gesundheits- und Sozialwesen als auch im Bau- und verarbeitenden Gewerbe.

Unternehmen in der Seenplatte, die noch keinen festen Ansprechpartner haben, erreichen den Arbeitgeberservice telefonisch unter der kostenfreien Arbeitgeber- Service-Rufnummer: 0800 4 5555 20.

Für Auszubildende wurden 1.442 offene Stellen gemeldet. Demgegenüber stehen momentan 1.156 Bewerber.

Auch wenn die Schulsprechstunden der Berufs- und Studienberatung der Arbeitsagentur Neubrandenburg aktuell nicht stattfinden, sind die Mitarbeiter für die jungen Menschen über Onlineangebote, telefonisch oder per Post da. Die Arbeitgeber setzen mittlerweile vielfach auf Online-Bewerbungen und Videointerviews. Zahlreiche Jugendliche haben aber in Anbetracht der aktuell teilweise eher unsicheren Situation für die Ausbildungsbetriebe noch keine Zusage für eine Ausbildung ab September 2020 erhalten.

Erreichbar sind die Berufsberater/innen unter Neubrandenburg.152-Berufsberatung- vor-dem-Erwerbsleben@arbeitsagentur.de oder auch telefonisch unter 0395 766 1500. Wer also noch auf der Suche ist oder noch eine Idee braucht sollte bitte Kontakt aufnehmen.


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