Es wird langsam eng: Krause-Haus immer noch nicht bezahlt

22. März 2018

Für den ehemaligen Bundesminister für Verkehr Günther Krause und seine Familie wird es in Knüppeldamm langsam eng. Wie ein Sprecher der Familie, die das Haus an Krauses verkaufen wollte, gegenüber „Wir sind Müritzer“ bestätigte, wurde bisher weder der Kaufpreis gezahlt, noch auf irgendeine Art und Weise Kontakt aufgenommen.

Damit haben der einst prominente Politiker und seine Frau, die seit Frühjahr 2017 in dem luxuriös ausgestatteten Bauernhaus wohnen, nur noch sieben Tage Zeit.

In einem Verfahren am Landgericht Neubrandenburg war im Februar eine Frist bis 27. März 24.00 Uhr gesetzt worden (WsM berichtete). Bis dahin sollte Frau Krause die Kaufsumme von 459 000 Euro endlich begleichen, da sie als Käuferin aufgetreten war. Wenn das Geld nicht gezahlt wird, haben Krauses 14 Tage Zeit, das Haus zu räumen. Diesem Vergleich hatten vor Gericht zwei Anwälte im Auftrag Krauses zugestimmt. Rechtsexperten halten dies für nicht anfechtbar.

Allerdings haben Krauses auch im Ort selbst kaum etwas von sich hören lassen. Der Ex-Politiker, der mehrfach mit Gerichten zu tun hatte und am 27. März noch einen Prozess wegen einer Firmeninsolvenz in Potsdam vor sich hat, habe sich weder in der Gemeinde, noch im Ortsverband der CDU vorgestellt, sagte ein Gemeindeverantwortlicher.

Die Verkäuferfamilie war über Monate mit Versprechungen hingehalten worden. So sollen Krauses auch die Wohngebäudeversicherung nicht bezahlt haben, so dass die alten Eigentümer dies aus Sicherheitsgründen selbst übernahmen. Schließlich hatten sie auch eine Strafanzeige wegen Betruges gestellt. In dem Zuge war das 300-Quadratmeter-Wohnhaus an der abgelegenen Straße auch von der Staatsanwaltschaft durchsucht worden. Ergebnisse sind noch nicht bekannt.

Auch der prominente juristischen Beistand Krauses, der frühere DDR-Innenminister Peter-Michael Diestel, habe sich bisher nicht bei den alten Eigentümern gemeldet, hieß es. Daraus schließe man, dass gar nicht bezahlt werden soll.

Bei dem Anwesen handelt es sich ehemaliges Siedlungshaus, das 80 Jahre im Familienbesitz der enttäuschten Verkäuferin war. Das Haus wurde ausgebaut, unter anderem mit Swimmingpool und Sauna. Terrassenfenster führen in einen mehr als 120 Meter langen Garten, der sparsam parkähnlich angelegt und mit Sträuchern vor Einblicken Neugieriger geschützt ist.


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