Ethikkommission lässt Hund nach Attacke auf Kopf einschläfern

19. November 2019

Eine besonders harte Beißattacke auf sein „Herrchen“ hat für einen Rottweiler in Rostock nun ernste Konsequenzen gehabt. Wie in solchen Fällen üblich, wurde der Hund nach dem Vorfall Anfang November in ein Tierheim, zu dem auch eine Tierklinik gehört, gebracht. Dort begutachtete eine extra für solche Fälle vorgesehene Ethikkommission der Stadt den Rottweiler ausgiebig und machte sich die Entscheidung nach umfassender Beratung auch nicht leicht: Letztlich wurde der Hund aber doch tierschutzgerecht eingeschläfert, hieß es.

Das Tier hatte zuvor für einen größeren Einsatz des Brandschutz- und Rettungsdienstes gesorgt, weil es den 42 Jahre alten Hundehalter in seiner Wohnung mit einem Biss am Kopf schwer verletzt hatte.

Die von Anwohnern alarmierten Kameraden hatten damals einige Mühe, das aggressive Tier überhaupt in der Wohnung zu bändigen. „Der Vierbeiner war so voll Adrenalin, dass er gar nicht betäubt werden konnte“, erzählte ein Augenzeuge. Deshalb wurde das Tier zunächst in eine Küche abgedrängt, mit einem Betäubungsgewehr bekam er ein Beruhigungsmittel.

Als der Rottweiler dann ruhiger wurde, haben ihn die Kameraden per Fangstange eingefangen. Der Hundehalter kam in eine Klinik und überlebte. Dabei kam aber heraus: Er war nicht zum ersten Mal von seinem Hund attackiert und gebissen worden.

Das gab wohl den Ausschlag für die Einschläferung. In so einer Kommission sind Vertreter von Tierschutzorganisationen, das städtische Veterinär- und
Lebensmittelüberwachungsamt sowie die Verantwortlichen des Tierheims dabei.


8 Antworten zu “Ethikkommission lässt Hund nach Attacke auf Kopf einschläfern”

  1. Schulz sagt:

    Kein Tier darunter Hunde sind von Natur aus nicht agressiv sondern der Mensch der die andere Hundeleine hält hat die eigentliche Verantwortung & Erziehung des Hundes zu verantworten!!
    Typisch das mal wieder ein Hund nur weil er gebissen hat , gleich einzuschläfern..
    Keine Tierschutzorganisationen würden es begrüßen ein Tier einzuschläfern.
    Möchte mal gerne mal wissen, was es für Vertreter waren die sowas im Namen eines Tierschutzorganisation dafür gestimmt haben ein Lebewesen zu töten. Desweitern verstehen wir ehrenamtlichen Tierschützer das Tierschutzamt auch nicht das die solche Entscheidung gefällt haben.
    Zudem steht o.g. Sachverhalt kein Name des Tierheims. Welches Tierheim wurde denn hiermit gemeint??
    Tierheime gibt es viele.
    Das man den Rottweiler nicht gleich zu Beruhigung bekommen hat, ist doch klar. Man bekommt aber & es dauert eben etwas lange das man den Rottweiler richtig erziehen könnte / kann/ Hinbekommt.
    Von heut auf morgen wird es nicht gleich auf Anhieb funktionieren die Erziehung . Aber irgendwann wäre es zu einem Ergebnis gekommen! Hier wurde die Change nicht genutzt..

  2. FF sagt:

    Es ist die richtige Entscheidung gewesen, dem Hund keine zweite Chance zu geben. Er hat den Halter gebissen, das auch nicht zum ersten Mal, wie oben erwähnt. Inwieweit der Halter Mitschuld daran trägt, spielt keine Rolle. Der Hund ist eine potenzielle Gefahr gewesen bzw. hätte wieder zu einer Gefahr werden können.
    Würden Sie, wären Sie, Ihre Kinder oder jemand anderer aus Ihrer Familie/Freundeskreis gebissen worden, auch noch so denken?
    Sicher nicht.

    PS. Wir haben auch zwei Hunde

  3. Schulz sagt:

    Sehr geehrte Herr / Frau FF

    Klar ist es sehr schlimm wenn ein Hund die Familie aus auch welchen Gründen angreift!
    Das möchte ich Ihnen auch nicht ab streitig machen , aber wie o.g. Sache schon mittgeteilt habe hat man erst gar nicht versucht irgendwie den Hund umzuerziehen !!
    Sie schreiben das sie zwei Hund haben, ich persönlich habe auch ein Hund.
    Das der Hundehalter angeblich keine Mitschuld trägt bzw. keine Rolle spielt stimmt so ganz nicht.
    Jeder Hundehalter ( auch Sie) meine Person mit eingeschlossen haben die Verantwortung & Erziehung mitzutragen.
    Nicht der Hund / das Tier hat die Schuld , sondern immer wie man den Hund erzieht ( steht auch im Hundeführer Buch) genau beschrieben.
    Es bleibt dabei das es keine richtige Entscheidung gewesen war dem Hund einzuschläfern!
    Ein Tier / Haustier ( Hund) ist von Natur aus keine potenzielle Gefahr, vielmehr müsste man andersrum die Frage stellen.
    ,, Hat der Hundehalter vielleicht sein Haustier schlecht behandelt“??
    Wenn es so gewesen wäre, dann ist doch klar das irgendwann der Hund sich auf seiner Weiße wehrt..
    Es gibt keine Kampfhunde bzw. Beiß Hunde . Die werden nur von Menschen gemacht bzw. danach abgerichtet ..

  4. Simon Simson sagt:

    Wir haben auch einen großen Hund. Der liebt alle Menschen und ich glaube, er weiß nicht mal, was Beißen ist. Er spielt mit der Katze und will das mit anderen Tieren auch nur. Man kann ihm jederzeit bedenkenlos die Hand ins Maul legen. Diese verlässliche Beißhemmung bekommen Hunde von ihrer Mutter bzw. beim Spielen mit den anderen Welpen. Die Charaktereigenschaften sind zwischen den Rassen sehr verschieden. Hier kommt der Halter ins Spiel, der sich bewusst machen muss, was er sich anschafft. Wie bei dem Rottweiler die Beißhemmung ausgeprägt war, wissen wir nicht. Wenn sie ihm fehlte, geht der Schutz der Menschen vor. Da darf man nicht weiter experimentieren. Es ist ebenso irrelevant, ob ein Erziehungsfehler vorliegt, er durch mit Misshandlungen scharf gemacht wurde. Dann würde er im Extremfall psychisch gestört gewesen sein. Natürlich sollte alles Vernünftige versucht werden, das Leben eines Tiers an sich zu erhalten. Es ist aber meist völlig offen, ob eine Umerziehung gelingen kann. Unterdessen verzehrt er Unmengen tierischer Nahrung. Über deren Herkunft, evtl. damit verbundenem Tierleid und Umweltaspekte können wir endlos diskutieren. Ich finde es daher richtig, dass sich ein Gremium zusammenfand, welchem wir zutrauen können, all das zu berücksichtigen. So eine Kommission hat die Aufgabe, bei ethischen Konflikten ein Ergebnis herbeizuführen. Ich denke, wir sollten sie nur infrage stellen, wenn maßgebliche Prämissen unberücksichtigt geblieben sind. Das sehe ich hier nicht.

  5. Schulz sagt:

    Sehr geehrter Herr / Frau Simon Simons

    Sie haben es soweit ja auch richtig schön geschrieben, aber ein kleinen Punkt muss ich Ihnen hiermit mitteilen.
    Und zwar wie schon o.g. Text geschrieben habe, das sehr wohl an erster Stelle immer die richtige Erziehung eine bedeutende Rolle spielt durch den / ein Hundehalter!!
    Sehr wohl kann ein Tier / Hund scharf ( bissig) gemacht werden wenn das Tier Misshandelt wird..
    Desweitern stellen wir Tierfreunde das infrage ob man ein Tier sofort einzuschläfern.

  6. K.Frind sagt:

    Also im oberen Text steht nichts darüber ,ob der Hund misshandelt oder falsch erzogen worden ist u somit sollte man es auch niemanden unterstellen etwas falsch gemacht zu haben. Nicht jeder Hund der plötzlich zubeißen tut,wurde vorher misshandelt oder falsch erzogen. Meine Oma hatte selber ein Hund der immer friedlich gewesen is ,plötzlich im Alter aber wie ausgewechselt war u grundlos zugebissen hat.Und der Hund wurde niemals misshandelt oder schlecht erzogen. Zu DDR Zeiten kam dann ein Jäger u hat das Gewehr durchgeladen u dann war der Hund leider weg.Meine Oma fand das ganz sicher nicht schön,aber es blieb ihr auch nichts anderes übrig.Und es wäre ja toll wenn es in der heutigen Zeit Hundeflüsterer geben würde,die solche Hunde vom beißen abhalten könnten.Wäre toll wenn sich solche Leute öffentlich melden könnten,das man dort die beißenden Hunde abgeben kann. Weil immer nur öffendlich darüber reden was man könnte u man hätte ja usw,damit ist ja kein Hund mit geholfen.

  7. Kerstin sagt:

    Entschuldigung, ich glaube ich lese nicht richtig. Der Hund einen einen Menschen in den Kopf gebissen und ihn schwer
    verletzt. Außerdem ist das nicht zum ersten Mal passiert. Was soll den noch geschehen ? Diesen Leuten, die eine
    Einschläferung beschlossen haben, muß man schon eine gewisse Kompetenz zusprechen.

  8. MaJa sagt:

    Es ist sicher schlimm, was passiert ist und Hintergründe kann man nur erahnen.
    Es ist aber doch völlig normal, dass ein Hund sein Revier (in diesem Falle die Wohnung) verteidigt.
    Es ist für so viele Dinge Geld da, da wäre es sicher möglich gewesen, dem Hund eine Chance zu geben und zu beobachten, wie er sich zukünftig verhält. Diese Kosten wären nicht ins unermessliche gegangen.
    Ich bin sicher, es hätte Leute gegeben, die Erfahrung mit Rottweilern haben und ihn zu sich genommen hätten.
    Es ist aber leichter, ein Problem „so“ zu lösen. Leider!

    Und ja, ich habe auch Hunde, schon immer Rottweiler, seit 30 Jahren und es gab noch nie so einen Zwischenfall.