Eventboot für Seeräuber wird auf der Müritz-Sail getauft

7. Mai 2018

Gibt es auf der Müritz Piraten? Nun ja, keine, die es auf Geld oder Leben anderer Bootscrews abgesehen haben. Aber einen neuen Bootstyp gibt es, der unangepasst und leicht flippig wie Jack Sparrow daher kommt: Die neue Baureihe Pirate 1200 G der Kuhnle Werft will Raumschiff für neue Entdeckungen, für Kreativität und Abenteuer und gleichzeitig ein beweglicher Wohnort zum Leben, Lernen und Feiern sein. Am Freitag der Müritz-Sail wird sie im Warener Stadthafen feierlich auf den Namen „Red Jack“ getauft. Taufpatin ist Cornelia Runge, Leiterin Waren (Müritz)-Information.

Innovativ ist die Pirate 1200 G, weil sie auf 12 Metern Länge bis zu 12 Personen Schlafplatz und Wohnraum sein kann. Es gibt je eine Schlafkabine mit zwei, drei und vier festen Kojen, hinzukommen drei Salon-Schlafplätze. Auch die Küchenzeile ist mit zwei Kühlschränken und viel Arbeitsfläche so dimensioniert, dass man auch bequem für die gesamte Crew kochen kann. Die Farbgestaltung ist durchweg farbenfroher und setzt im tageslichthellen Salon himmelblaue und erdbeerrote Akzente ohne aufdringlich zu sein. Zielgruppe der Pirate 1200 G sind Sportvereine, Schüler- und Studentengruppen, aber auch für Hochzeiten, Klausurtagungen oder Firmen-Incentives ist sie bei einem Charterpreis ab 174 Euro/Tag gut einzusetzen.

Wer genau hinguckt, entdeckt in der Pirate 1200 G einen alten Bekannten: Der Rumpf stammt von einer 25 Jahre alten vetus 1200, einem Bootstyp, mit dem Kuhnle-Tours kurz nach der Wende den Wassertourismus nach Mecklenburg brachte. Viel mehr als die Hülle aus glasfaserverstärktem Kunststoff hat die Kuhnle Werft jedoch nicht erhalten.

Das Boot wurde komplett entkernt und in den Rohzustand versetzt um es dann neu und entsprechend dem neuesten Stand der Technik auszubauen. So versorgt eine Photovoltaik-Anlage die LED-Lichter und die USB-Steckdosen im gesamten Boot mit Energie. Alles, was das Boot verlassen musste wurde entweder als Ersatzteil für andere Boote gelagert oder fachgerecht entsorgt. Andere Umwelttechnik wie Abwassertanks, sparsame Dieselmotoren und eine wenig wellenerzeugende Rumpfform waren bei Kuhnle-Tours schon vor 25 Jahren Standard und wurden lediglich erneuert.

Fotos: Kuhnle

 


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