Falsche Polizisten treiben an der Seenplatte ihr Unwesen

21. Juni 2018

Aus aktuellem Anlass muss die Polizei erneut warnen, und zwar vor Anrufen von falschen Polizisten, die geraden den Osten Mecklenburg-Vorpommerns überschwemmen. Alleine gestern gingen bei der Polizei etliche Anzeigen wegen diverser Betrugsversuche mit dieser Masche ein.

In der Zeit zwischen 17 bis 22 Uhr klingelte insgesamt 17mal das Telefon bei verschiedenen Leuten. Es meldete sich jedes Mal ein  „Polizist“, der die Angerufenen vor rumänischen oder bulgarischen Einbrecherbanden warnen wollte.

Dabei wurde oft nach Wertgegenständen oder Bargeld im Haus gefragt. Teilweise wurde angeboten, dass später Kollegen kommen würden, um diese sicher zu verwahren. Der Polizist
stellte sich mit unterschiedlichen Dienstgraden vor und hieß Rolf Schneider, Herr Weber oder Herr Schulz. Die Angerufenen berichteten, dass er hochdeutsch ohne Akzent gesprochen habe.

In den Fällen, die gestern angezeigt wurden, ist kein Schaden entstanden. Die Angerufenen im Alter zwischen 57 und 92 Jahren erkannten diese Betrugsmasche glücklicherweise und legten auf. Auffällig war, dass viele der Personen, die angerufen wurden, im Telefonbuch mit ihrem Titel (Prof. oder Dr.) eingetragen waren. Es kann sein, dass die Täter aufgrund des Titels eine gewisse Bonität voraussetzten.

„Wir gehen davon aus, dass es ein sehr großes Dunkelfeld bei diesem Phänomen gibt und es sich bei den 17 Anrufen nur um die Spitze des Eisbergs handelt. Es handelt sich um professionell agierende und organisierte Tätergruppen, welche oft aus dem Ausland heraus handeln. In unserem Bereich halten sich dann meistens „nur“ die sogenannten
Geldabholer auf, die bei einem erfolgreichen Anruf zu den Geschädigten fahren“, so die Pressestelle des Polizeipräsidiums.

Die gestern angezeigten Anrufe erfolgten achtmal im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte – Malchin, Waren, Gültz, Salow und Groß Plasten – sowie neunmal im
Landkreis Vorpommern-Greifswal, davon achtmal in der Hansestadt Greifswald und einmal in der Gemeinde Heinrichswalde.

Es ist möglich, dass die derzeitige Welle anhält und es zu weiteren Versuchen kommen wird.

Die Polizei gibt folgende Hinweise:

– Falls Sie einen verdächtigen Anruf von einem Polizisten erhalten, fragen Sie in dem für Sie zuständigen Revier nach, ob es den Polizisten und den geschilderten Sachverhalt tatsächlich gibt

– Die Polizei wird niemals Ihre Kontodaten am Telefon erfragen

– Lassen Sie sich bei persönlichem Kontakt im Zweifel von Polizeibeamten den Dienstausweis oder die Kripomarke zeigen

– Legen Sie auf, sofern Geld verlangt/erbeten wird

– Geben Sie keine Details zu finanziellen Verhältnissen oder gar Ihre Kontodaten bekannt

–   Sie können zwar jederzeit die 110 anrufen, jedoch besteht nicht die technische Möglichkeit, dass die 110 Sie anruft. Erscheint diese Nummer im Display ist das ein eindeutiges
Zeichen für Betrug.

– Informieren Sie sofort die Polizei unter 110 wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt

– Übergeben Sie NIEMALS Bargeld an Ihnen fremde Personen

– Vertrauen Sie sich Ihren Angehörigen oder der Polizei an, wenn Sie Opfer geworden sein sollten. Niemand muss sich schämen, erstatten Sie Anzeige – erfahrene Beamte helfen Ihnen und vermitteln auch den Opferschutz


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