Fassungslosigkeit nach SEK-Einsatz in Plau am See

15. Februar 2016

Heiko Bömert (44) und Uwe Rieck (51) können noch immer nicht glauben, was am vergangenen Mittwoch auf ihrer Baustelle in Plau am See passiert ist. „Ich fühle mich von der Polizei verschaukelt. Heute Morgen wollte ich Strafanzeige stellen und auf der Wache in Plau hat mir der Beamte gesagt, ich könne keine Anzeige stellen, sondern maximal eine Beschwerde einlegen“ sagt Heiko Bömert.

„Die haben uns den ganzen Vormittag observiert, den Beamten hätte doch auffallen müssen, dass wir hier offiziell bauen und nicht zum Gebäude hinter unserer Baustelle gehören. Ich habe heute Abend auf einem anderen Polizeirevier die Strafanzeige gestellt. Es ist auch Quatsch was die Beamten jetzt sagen. Wir wurden nicht gebeten aus dem Auto zu steigen, wir wurden mit brutaler Gewalt aus dem Wagen gezogen und in den Dreck gedrückt. Das ist die Wahrheit. Niemand hat sich bis heute für das Versehen bei uns entschuldigt“ ergänzt Bömert.

MEKUwe Rieck aus Malchow findet ähnlich deutliche Worte. „Ich bin geschockt, man muss Angst haben dass da mal einer richtig durchdreht. Ich hatte Todesangst, wirklich. Die waren vermummt, haben mit Pistolen auf uns gezielt, uns angeschrien und sogar getreten. Warum? Ich habe heute Morgen Strafanzeige gestellt und war den Rest der Woche nicht in der Lage zu arbeiten. So etwas darf nicht passieren.“

Unterdessen hat sich auch die Polizei zu dem Vorfall in Plau geäußert und schreibt in einer Pressemitteilung: „Die betroffenen Personen (Bauarbeiter) befanden sich in einem Fahrzeug. Die Beamten forderten die Personen auf, das Fahrzeug zu verlassen und sich auf den Boden zu legen. Dieser Aufforderung kamen sie nach. Anschließend wurden die Personen gefesselt, um so gesichert die Kontrolle der Personen vornehmen zu können. Die Maßnahme wurde sofort beendet, als feststand, dass sich die gesuchte Person nicht unter den Kontrollierten befand.“

Fotos von der Einsatzstelle zeigen aber ein ganz anderes Bild. Auf den Fotos, die uns vorliegen, ist zu sehen, wie ein SEK-Beamter Heiko Bömert mit einem Fuß auf den Boden drückt. Heiko Bömert war zu diesem Zeitpunkt bereits mit Kabelbindern fixiert.

Die Aussagen der beiden Bauarbeiter werden auch von einer Augenzeugin untermauert. Sie habe bereits am Mittwochvormittag beobachtet, wie ein Mercedes-Fahrer die Baustelle stundenlang mit einem Fernglas beobachtete. Weil ihr das komisch vorkam, wandte sie sich an das Polizeirevier Plau am See. Hier sagte ihr ein Beamter, sie müsse sich keine Sorgen. Es hätte alles seine Richtigkeit. Als sie dann gegen 13 Uhr aus dem Fenster schaute, sah sie den laufenden Polizeieinsatz und machte Bilder die uns exklusiv vorliegen. Sie selber hatte Angst weil sie eine solche Szenerie noch nie gesehen hat.

Heiko Bömert und Uwe Rieck werden diesen Tag jedenfalls nicht so schnell vergessen.

Text und Fotos: Nonstopnews Müritz


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