Finanzielle Hilfe für Medizinstudenten im Praktikum bei Hausärzten

23. März 2019

Medizinstudierende in Mecklenburg-Vorpommern, die einen Teil ihres Praktischen Jahres in einer niedergelassenen allgemeinmedizinischen Praxis absolvieren, erhalten zukünftig während dieser Zeit eine weitere finanzielle Unterstützung. „Die niedergelassenen allgemeinmedizinischen Ärzte sind der Grundpfeiler der ärztlichen Versorgung. Sie betreuen Patienten allen Alters mit einer großen Bandbreite an Erkrankungen. Um bei den Studierenden für eine spätere Tätigkeit als Hausarzt zu werben und damit die Versorgung der Patienten im Land bestmöglich aufrecht zu erhalten, unterstützen wir das Praktikum. So erhalten die künftigen Ärzte ein realistisches Bild des Arbeitsalltages, lernen Abläufe und Anforderungen hautnah kennen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Das Praktische Jahr (PJ) wird im letzten Studienjahr nach dem zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung nach einem fünfjährigen Medizinstudium als eine zusammenhängende praktische Ausbildung von 48 Wochen absolviert. Das PJ ist in drei Ausbildungsabschnitte von je 16 Wochen (Tertiale) unterteilt, die in der Inneren Medizin, der Chirurgie und der Allgemeinmedizin oder in einem weiteren klinisch-praktischen Fachgebiet zu leisten sind.

Bis zu 800 Euro monatlich

Studierende der Medizin in Mecklenburg-Vorpommern können während eines Tertials des Praktischen Jahrs in niedergelassenen allgemeinmedizinischen Praxen eine finanzielle Unterstützung von 200 Euro pro Monat erhalten. Bei Einsätzen in Praxen, die außerhalb der Universitätsstädte Greifswald und Rostock liegen, haben Studierende die Möglichkeit, eine zusätzliche Unterstützung in Höhe von 800 Euro pro Monat zu erhalten. Die Förderung ist auf 16 Wochen begrenzt. „Die Unterstützung bietet die Möglichkeit, dass Studierende Praxen im ganzen Land kennen lernen können, auch außerhalb ihres Studienortes. Längere Fahrtzeiten oder Kosten für eine zusätzliche Übernachtungsmöglichkeit während des Tertials werden mit der Förderung abgefedert“, sagte Glawe.

Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Kassenärztliche Vereinigung für diese Förderung in Höhe von 50.000 Euro aus Landesmitteln. Die Kassenärztliche Vereinigung gibt zur Unterstützung der Medizinstudierenden ebenfalls 50.000 Euro dazu.

Hausärzte in den kommenden Jahren gesucht

Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern gibt es im Land insgesamt 1.170 Hausärzte (einschließlich hausärztlich tätiger Internisten), von denen 963 niedergelassen sind. Aufgrund der Altersstruktur wird voraussichtlich eine erhebliche Anzahl der Hausärzte in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen, so dass Fachkräftenachwuchs in den kommenden Jahren benötigt wird.

Die Antragstellung erfolgt durch die Lehrpraxis vor Beginn des allgemeinmedizinischen Tertials. Nach Absolvierung des Tertials muss der KVMV das PJ-Zeugnis eingereicht werden, um die Auszahlung der Unterstützungszahlung auf das Konto des Studierenden zu veranlassen.

Weitere Informationen und Formulare zur Antragstellung unter www.kvmv.de → Nachwuchs → Studium → Praktisches Jahr.

Medizin-Stipendien: Nächster Anmeldeschluss 15. August 2019

Um Studierende für eine Tätigkeit in Mecklenburg-Vorpommern zu motivieren, vergibt das Wirtschaftsministerium zudem Stipendien in Höhe von 300 Euro monatlich längstens für einen Zeitraum von vier Jahren und drei Monaten. Insgesamt stehen mindestens eine Million Euro für das Programm zur Verfügung. Voraussetzung ist, dass die zukünftigen Ärzte an einer Hochschule im Land immatrikuliert sind. Die Medizinstudierenden verpflichten sich im Gegenzug, nach dem Studium und der entsprechenden Facharztausbildung für eine Dauer von mindestens fünf Jahren in ländlichen Regionen, sei es ambulant, im Krankenhaus oder im ganzen Land im öffentlichen Gesundheitsdienst Mecklenburg-Vorpommerns, ärztlich tätig zu sein.
Der nächste Bewerbungsschluss für die Stipendien ist der 15. August 2019 für einen Förderbeginn zum 01. Oktober 2019.

Seit Einführung der Stipendien haben 42 Studierende die Förderung beantragt.


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