Finanzierung für geplanten Aqua Regia Park fehlt weiterhin

28. Mai 2018

So langsam aber sicher werden auch Stadtvertreter skeptisch, die sich noch vor kurzem sehr zuversichtlich geäußert haben: In einer Sitzung der Warener Stadtvertretung sollten heute eigentlich mit dem Beschluss des so genannten Durchführungsvertrages endgültig die Weichen für den auf dem Nesselberg geplanten Aqua Regia Park gestellt werden. Bedingung war allerdings, dass Investor Gregor Schmidt, der für sein Vorhaben auf dem Nesselberg rund 100 Millionen Euro locker machen will, bis heute die Finanzierung nachweist. Das allerdings hat er nicht getan.

Und so wurden die entsprechenden Punkte heute von der Tagesordnung genommen. Bürgermeister Norbert Möller zeigte sich aber weiter zuversichtlich und sprach von „finalen Verhandlungen“, die der Investor gerade führe. Bis Anfang Juli soll die Finanzierung nun stehen.

In einer Sondersitzung des Stadtentwicklungsausschusses erklärte Gregor Schmidt vor zwei  Wochen: „Ich bin nicht bis zu diesem Punkt gelaufen, um zu verlieren.“  Und er verspracht: Die Finanzierungsabsicht einer Bank, Letter Intent genannt, soll bis zur Stadtvertretersitzung am 28. Mai vorliegen. Eine 100prozentige Sicherheit wäre dieses Schriftstück aber auch noch nicht gewesen.

Gregor Schmidt aus Radolfzell will auf dem Nesselberg nicht nur einen Tauchturm bauen, sondern auch ein Schwimmbad mit sechs 25-Meter-Bahnen, das für Vereine und den Schulsport zur Verfügung stehen soll, ein Hotel, eine Reha-Einrichtung, Therapie-Reiten, Indoor-Golfen, und, und, und. Das alles soll, so der Plan, bis März 2021 stehen.

Erstmals vorgestellt hat er sein Projekt vor rund drei Jahren. Seither gab’s hier und da Fristverlängerungen und immer wieder die Frage: Steht die Finanzierung.

„Ich hatte schon eine Finanzierung, unterschrieben im September vergangenen Jahres, aber durch Streitigkeiten musste ich diese außerordentlich kündigen. Der Bürgermeister war jederzeit informiert“, so Gregor Schmidt auf dem Stadtentwicklungsausschuss. Auch entschuldigte er sich für die vielen Verzögerungen, doch das Vorhaben an sich sei sehr umfassend, in Sachen Zeit habe er sich verschätzt.

Inzwischen aber gebe es auch einen Managementvertrag für die Anlage, und der Medical-Wellness-Verband wolle seine Leute in der Akademie auf dem Nesselberg ausbilden. Alles beste Voraussetzungen, den 90-Millionen-Park auch nachhaltig zu betreiben.


9 Antworten zu “Finanzierung für geplanten Aqua Regia Park fehlt weiterhin”

  1. Eckhard Kloth sagt:

    Hallo, ein so genannter „letter of intend“ ist nicht das Papier wert, auf dem er geschrieben steht. Ein einziges Trauerspiel. Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber sie stirbt. Dann mal weiter so…????

  2. Norbert Bluhm sagt:

    „Bis Anfang Juli soll die Finanzierung nun stehen.“ Welches Jahr ist gemeint?
    Es scheint, dass keine Bank an das Projekt glaubt und einen harm- wie folgenlosen „Letter of Intent“ herausgeben will.
    Es scheint, das zumindest (nur) 2 an die Machbarkeit und den anhaltenden Erfolg des Projektes „AquaRegiaPark“ glauben: der Bürgermeister und vielleicht auch der Investor, der dafür ganz viel Reklame macht. [http://www.rp-entwicklungsgesellschaft.de/3.html] (Man beachte auch die Unterseiten: „Leistungen“, was nicht nach Eigenverantwortlichkeit klingt.)
    Es scheint, dass mögliche Investoren vielleicht doch Bauchschmerzen mit dem Zusammenspiel von finanzkräftigen Touristen (ca. 1.000 Tauchsportler/Woche) und lärmenden Schulkindern (Schwimmunterricht) bzw. gemächlicheren Senioren (Orthopädische Wassergymnastik) haben – und die eventuelle Bezuschussung seitens der Stadt bzw. des Landkreises im sog. Durchführungsvertrag keinerlei Zahlen enthält.
    Es scheint, dass noch niemand seitens der Stadtverwaltung oder der Stadtvertretung Einblick in die Zahlenwerke/Bilanzen z.B. der RP-Entwicklungsgesellschaft mbH oder der ARP Waren – Asset GmbH & Co. KG (beide Gesellschaften + eine weitere namens FIIM mit gleichem Sitz in einem schmalen Reihenhaus) hatte.
    Es scheint, dass man hier nicht aus den an gleicher Stelle bejubelten/abgeblasenen Projekten namens Sportpark, Kristall-Therme oder Schwan-Therme, die die Stadtkasse einiges an Geld ohne Gegenleistung kostete, gelernt hat – nämlich, die „Investoren“ mal auf Glaubwürdigkeit/Bonität abzuklopfen.
    Es scheint, dass die Stadtverwaltung noch nicht mal einen Blick auf den XING-Account des „Investors“ geworfen hat, aus dem sich ganz viele Fragen ergeben würden.
    Es scheint, der Glaube an x-fach Versprochenes/Gebrochenes ist stärker als die Vernunft/Vorsicht.
    Es scheint, der Glaube an den Weihnachtsmann ist stärker als die intellektuelle Gewissheit, dass dies ein Märchen ist.

    Ich bin sehr gespannt auf den Ausgang des Verfahrens, das Investor/Stadt sicher schon einiges an Geld gekostet hat. Obwohl der Anarbeitungsstand aktuell schon recht weit fortgeschritten ist, sagt das noch nichts über einen möglichen Baubeginn, eine eventuelle Fertigstellung oder einen erfolgreichen Geschäftsbetrieb aus.

    Falls das Kind – aus irgendwelchen Gründen – in den Brunnen fallen sollte, ist/war natürlich NIEMAND dafür verantwortlich oder gar haftbar. Falls das Projekt gelingen sollte, werden Stadtfürsten/Minister feierlich Bänder durchschneiden zu einem Mega-Bau, das schon allein wegen des Grundwasserschutzes in diesem Bereich weder erbaut noch betrieben werden dürfte.

    Wen kümmert’s? Bestenfalls die Anwohner, die jahrelang Baulärm und -dreck ertragen, „Parkplätze“ aufgeben und Umwege in Kauf nehmen müssen. Ach ja, die Ortsumgehungsbefürworter bekommen Wasser auf ihre Mühlen. So ein paar zigtausend zusätzliche Urlauber müssen ja irgendwie von A nach B und durch die Stadt zum neuen Teilzeit-Domizil kommen.

    • Mario sagt:

      Zu diesen Anwohnern zählen wir auch, sind unmittelbar betroffen. Wir haben bereits die Baustelle des Kurzentrums über uns ergehen lassen müssen, haben es überstanden und uns mittlerweile damit abgefunden.
      Wenn wir es realistisch betrachten, dann müssen wir auch einsehen, dass über kurz oder lang die Fläche bebaut werden wird mit irgendeinem touristischen Gebäude (-komplex). Was mir persönlich allerdings sauer aufstösst ist die Tatsache, dass die Einwände und Hinweise der Anwohner mit Hilfe von Gutachten abgetan werden. Es hat sich meines Erachtens aber noch niemand die Lage hier vor Ort persönlich mal angesehen. Wie würden die Entscheidungsträger damit umgehen, wenn 10 Meter hinter ihrer Grundstücksgrenze ein vierstöckiges Gebäude hochgezogen werden soll – und das auf der Südseite. Ich bin zudem echt gespannt, wie der Baustellen- und später dann auch der An/Abreiseverkehr durch das Wohngebiet rollen wird. Ich lasse mal das Thema Baustellenlärm mal aussen vor – der wird irgendwann vorübergehen.
      Ich kann übrigens jedem nur raten, sich die Pläne und den Durchführungsvetrag im Internet mal anzusehen. Dieses Projekt hat grosses Risikopotenzial – bietet allerdings auch einige Chancen. Das sage ich trotz der o.g. Punkte. Risiko und Chancen abzuwägen ist der Job des Bürgermeisters und der Stadtvertreter. Auch wenn ich mit einigen Sachen nicht einverstanden war und bin – dieser Job ist eben nicht leicht. Und wer mit der Arbeitsweise seiner gewählten Vetreter nicht einverstanden ist, der sollte entweder nächstes Jahr selbst sich zur Wahl stellen.

  3. WRN sagt:

    Das wird doch (hoffentlich) nie was. Eine Schwimmhalle kann die Stadt auch anders bekommen .

  4. Simone sagt:

    Ich finde das ganze Projekt schrecklich, muss denn hier bei uns jedes freie Fleckchen zugebaut werden? Wie viele Urlauber kann die Stadt noch verkraften. Was wird dann aus dem tollen Badestrand an der feißneck, von idylle ist dann sicherlich nichts mehr zu spüren.
    Warum fragt man bei solchen Projekten nicht einmal die Bürger der Stadt, wir müssen alles hinnehmen was die da oben beschließen, haben wir nicht schon genug schanflecke in der Stadt, ich rede vom ehemaligen rundbau, dem alten Sägewerk Gelände und der schreckliche Bau am Hafen, alles Projekte, die von Größe und oder Baustil nicht in unsere schöne Landschaft passen.
    Das Projekt auf dem nesselberg würde allem noch die Krone aufsetzen. Ist die Stadt nicht in der Lage, alleine eine schwimmhalle zu bauen???

  5. Mausi sagt:

    Wenn diverse Banken keine Gelder geben, dann sollte unsere Stadtvertreter hellhörig werden.
    So ein Projekt ist für unsere Stadt einfach ne Hausnummer zu groß.
    Warum baut ein Herr Schmidt ausgerechnet in Waren und nicht Hamburg, Berlin oder München? Weil die clever sind und sich nicht blenden lassen.
    Für mich sind solche Projekte Luftschlösser und von den Einwohnern hier auch nicht gewollt. Wird hier gegen den Willen der Bevölkerung entschieden? Oder will Bürgermeister Möller sich ein Denkmal setzen?
    Die Urlauber kommen in unsere Stadt wegen der Natur. Nicht auf Grund der zunehmenden Betonwüsten.
    Es wird Zeit, dass dieses Projekt abgehakt wird.

  6. East West sagt:

    Nun malen wir mal nicht wieder alles in schwarz,und hoffen das die Finanzierung dann bis Juli steht. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Also abwarten.

    • M.Z. sagt:

      Wir wollen diesen Klotz hier nicht und viele Urlauber wollen ihn auch nicht. Waren ist schon jetzt zu überlaufen. Das schreibe ich auch im Sinne unserer Erholungs – und Ruhesuchenden.

  7. Elimar sagt:

    Hoffnung?
    Muss man bei diesem Projekt dazu mit Blindheit geschlagen sein? Schon der Name (Königswasser-Park) … ich wiederhole mich nicht gern. Wie bei jedem Versuch der Abzocke, ähnlich zu Geldanlagen, kommt einer mit irgendeiner Provision (hier Eigenkapital) Beteiligter ohne Verantwortung zu übernehmen aber mit fantastischen Aussichten auf galaktische Rendite. Bling bling, nicht mit falschen Gold, dafür aber dem Versprechen von Arbeitsplätzen, Sanierung
    irgendwelchen „Unlands“, Schwimmbad und noch Anderes für die heimische Bevölkerung. Dass sich das Ganze rechnet, sichert das Betonsilo, das Abertausende Taucher aus der ganzen Welt anlockt. Nur eins macht der ganz besondere Herr Schmidt nicht richtig, noch nicht: Er sollte sich einen Sternekoch besorgen, der der politischen Klasse Grünkohl kredenzt und Pinkel. Lassen wir das. Er wird selbst herausfinden oder herausgefunden haben, wie man Türen öffnet. Irgendein Grund muss für den Herrn Bürgermeister geben, an Schmidts Salpetersäurepool festzuhalten. Für so dumm, das nicht zu durchschauen, halte ich ihn nicht.