Fischadler-Kamera in Federow trotz Sturms installiert

13. März 2021

Es kann wieder losgehen bei Federow: Techniker aus Rostock und vom Energiedienstleister Edis haben die Kamera am Fischadlernest installiert, die die Bilder zum Nationalpark-Service am Ortseingang liefert. Bei starken Böen hievte ein Hubsteiger die Monteure und die Traverse mit der 360-Grad-Kamera gestern nach oben. Die 110-KV-Leitung war extra abgeschaltet worden.
„Wir bauen das Gerät jedes Jahr im Herbst wieder ab, weil es wegen der Vereisung und der Stürme im Winter zu gefährlich wäre“, sagte Initiator Lutz Hardt zu „Wir sind Müritzer“. Nicht nur der Korb mit den Monteuren schwankte gestern ordentlich, als der Ausleger mehr als 20 Meter hoch ausgefahren war. „Auch die Quertraversen wackeln etwas bei solchen Windstärken“, lautet Hardts Erfahrung.

Eine weiße Antenne überträgt die Bilder zum „Adler-TV“, das es ja seit 1999 bereits gibt. Darunter ist ein kleinerer Schirm, der die Fernsteuerung für die Kamera gewährt.Das Fischadlernest selbst ist noch recht klein. „Das wurde etwas ‚beräumt'“, beschreibt es Hardt. Ein Beringer hat den oberen Nestteil abgetragen, damit das gesamte Nest nicht zu hoch wird. Das haben die Fischadler aber innerhalb weniger Tage wieder ordentlich aufgefüllt und eingerichtet, sagte Hardt.

Nun heißt es warten. In den Vorjahren kamen die Fischadler – das Paar brütet schon seit einigen Jahren in Federow – immer Mitte bis Ende März zurück. Im April wurden die Eier gelegt, bis Mitte/Ende Mai schlüpfen meist die ersten Jungvögel.

Federow ist mit rund 50 000 Gästen im Jahr die besucherstärkste Info-Stelle des Müritz-Nationalparks.Von dort aus werden auch Führungen angeboten.  Die seenreichen Gebiete Mecklenburgs und Brandenburgs gelten als Hauptbrutgebiete der Fischadler in Mitteleuropa, die – anders als Seeadler – über Winter in den Süden ziehen.


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