Fließiges Brüten vor vielen Zuschauern in Federow

5. Mai 2019

Gute Nachrichten von den Fischadlern: Wie der Nationalparkservice in Federow mitteilte, hat sich das Adlerpärchen vom TV-Nest bereits gefunden. Das Männchen, das 2011 in Boek geschlüpft und vor zwei Jahren noch vom Altvogel in Federow verscheucht worden war (WsM berichtete), kam diesmal am 21. März und hat mit dem Adlerweibchen bereits drei Eier, die bebrütet werden. „Wenn alles nach Plan läuft, können bis Mitte Mai die ersten Jungen geschlüpft sein“, sagte eine Sprecherin des Nationalparkservice in Federow.

Im Vorjahr hatte das Adlerpärchen ebenfalls drei Eier, aus denen aber nur zwei Jungvögel schlüpften. Ungeachtet der Trockenheit wuchsen beide heran, wurden beringt und flogen im Spätsommer weg. Die Jungvögel sind noch nicht wieder aufgetaucht. Das sei nicht üblich, denn sie würden erst mit vier bis fünf Jahre geschlechtsreif, sagte die Sprecherin. Dann komme vermutlich das männliche Tier wieder in die Nähe des Parks und suche sich einen Brutplatz, weibliche Fischadler flögen weiter, um neuen Reviere zu finden.

Nur vom alten Männchen, das 2017 noch seinen Nachfolger vertrieben und dessen Eier aus dem Nest befördert hatte, fehlt weiter jede Spur. Das inzwischen 24 Jahre alte Tier sei zwar beringt, aber es sei nicht sicher, ob man davon noch einmal etwas hört oder sieht. Wenn Fischadler tot sind, ist es sehr selten, dass die Vogelwarten noch einmal einen Ring bekommen. Der „alte Federower Adler“ hatte mehr als 15 Jahre für Nachwuchs und viel Interesse bei den Nationalparkbesuchern gesorgt.  „Senioren“ unter den Fischadlern werden maximal 25 bis 30 Jahre alt.

Die Bilder für das „Adler-Fernsehen“ in Federow liefert eine Kamera seit 1999 von einem Hochspannungsmast in das Informationsbüro des Nationalparks. Federow ist mit rund 50 000 Gästen im Jahr die besucherstärkste Info-Stelle des Müritz-Nationalparks. Die seenreichen Regionen Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns gelten als Hauptbrutgebiete des ausschließlich Fisch jagenden Raubvogels in Mitteleuropa.

Foto oben: Archiv


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