Flughafen Rostock-Laage: Mitarbeiter nach Germania-Aus solidarisch – Kurzarbeit und  Flug-Ersatz geplant

10. Februar 2019

Der größte Flughafen in Mecklenburg-Vorpommern – der Flughafen Rostock-Laage – ist Befürchtungen entgegengetreten, die Insolvenz der Fluggesellschaft Germania könnte zu größeren wirtschaftlichen Problemen führen. Der Passagierverkehr ist eines von vier wichtigen Geschäftsfeldern, mit denen der Flughafen arbeitet, hieß es von der Geschäftsführung des „Airports“. Die anderen drei Segmente, wie Frachtflüge, Ausbildungs- oder touristische Flüge seien nicht betroffen. Zudem werde daran gearbeitet, die Germania-Flüge zu ersetzen, die auszufallen drohen.

Am Dienstag hatte der Fluggesellschaft Germania, die ihren Sitz bei Berlin hat, überraschend Insolvenz angemeldet und alle Flüge gestrichen. Davon sind auch viele Reisende ab Laage betroffen. Der Flughafen, von dem Maschinen unter anderen nach Spanien und in die Türkei abheben, wird von Bewohnern der Müritz-Region gern wegen der Nähe und unkomplizierten Parkbedingungen genutzt. Über das ganze Jahr gesehen wurden von Rostock-Laage rund 130 000 der zuletzt insgesamt mehr als 290 000 Passagiere mit Germania befördert.

In dem Zusammenhang haben die mehr als 190 Mitarbeiter Solidarität gezeigt, hieß es vom Betriebsrat. So wurde eine Vereinbarung geschlossen, wonach etwa ein Viertel der Mitarbeiter zunächst in der Woche 10 Stunden weniger arbeiten sollen, was bei Vollzeit etwa 25 Prozent im Monat ausmachen würde. Das soll über Kurzarbeitergeld der Arbeitsagentur ausgeglichen werden.

Damit will der Flughafen, der in den letzten Jahren immer wieder Passagierzuwachs hatte, seine Mitarbeiter auch halten. Wenn die richtige Flugsaison wieder beginnt, brauche man jeden. So arbeitet der Insolvenzverwalter bei Gremania noch daran, das ein Investor die Fluggesellschaft übernimmt. Am Flughafen Dresden soll beispielsweise die Sundair (Stralsund) die Flüge der insolventen Gremania-Flotte übernehmen, hieß es.

In der Zwischenzeit müsse in Rostock-Laage – auch wegen der entfallenden Germania-Flüge – nicht immer „ein Drei-Schicht-System gefahren werden“, hieß es. Die Passagierzahlen sind für Regionalflughäfen nach Ansicht von Experten zwar wichtig, aber wirtschaftlich nicht die entscheidende Größe. So kommt Neubrandenburg-Trollenhagen seit Jahren ohne größere Passagierflüge aus. Wichtig sind vor allem geschäftliche und Frachtflüge sowie die Ansiedlung von Firmen.

In Rostock-Laage lagen die Zahlen der Reisenden seit Jahren um 160 000, hatten in den letzten drei Jahren aber vor allem wegen der gestiegene Zahl der Kreuzfahrttouristen zugenommen. Gesellschafter in Laage sind die Stadt Rostock über eine Tochtergesellschaft, Laage sowie der Landkreis Rostock. Weitere Flughäfen gibt es im Nordosten in Parchim, Barth bei Stralsund und Heringsdorf auf Usedom. Dazu kommen sogenannte Verkehrslandeplätze, zu denen auch Lärz gehört.


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