Frauenkrankheit Schilddrüse – Jede zehnte Frau in Behandlung

10. April 2020

Krankheiten der Schilddrüse sind bei Frauen weit ver­breitet. Grund dafür sind starke Hormonschwankungen. „Wie aktuelle Aus­wertun­gen der BARMER von ambulanten Diagnosedaten zeigen, waren im Jahr 2018 rund zehn Prozent der Frauen aus Mecklenburg-Vorpommern wegen ei­ner Hypo­thyreose, so die medizinische Bezeichnung für eine Schilddrüsen-Un­terfunktion, in ärztlicher Behandlung“, sagt Henning Kutzbach, Landesge­schäftsführer der BARMER. Durch die Unterfunktion treten zum Beispiel Müdig­keit und Konzentrati­onsprobleme oder eine Gewichtszunahme auf. „Bei den Männern im Nordosten liegt die Diagnoserate einer Hypothyreose lediglich bei 2,8 Prozent. Trotzdem sollte bei Beschwerden auch hier an die Schilddrüse ge­dacht werden“, so Kutz­bach.

„Die vielfältigen Beschwerden machen es Ärzten mitunter nicht leicht, sofort ei­ner Schilddrüsenfehlfunktion auf die Spur zu kommen. Nicht selten können sich äu­ßernde psychische Symptome daher zunächst zu Fehldiagnosen führen“, sagt Kutzbach. Trügerischer Weise könnten die Beschwerden auf die falsche Spur zu Depressionen, Burnout oder Angst- und Panik­störungen führen.
Wich­tigster An­satzpunkt für die Diagnostik ist eine Blutunter­suchung. Dabei wird der TSH-Wert (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) be­stimmt. Der TSH-Wert gibt Aufschluss dar­über, ob die Schilddrüse ausreichend Hormone bildet. Bildge­bende Verfahren kön­nen darüber hinaus der weiteren Abklärung dienen.

Hintergrund: Die Schilddrüse ist ein schmetterlingsförmiges Organ, das direkt unterhalb des Kehlkopfes liegt. Aufgabe der Schilddrüse ist es, zwei lebenswichtige Hormone zu bilden, die auf den gesamten Körper wirken. Sie erhöhen zum Beispiel die Herz­frequenz, den Sauerstoff- und Energieverbrauch, die Körpertemperatur o­der be­einflussen den Mineralstoffhaushalt. Zudem aktivieren sie die Schweiß- und Talg­drüsen der Haut sowie die Darmmotorik. Im Nervensystem bewirken sie eine ge­steigerte Erregbarkeit der Nervenzellen. Schilddrüsenhormone kön­nen aber auch das seelische Gleichgewicht, die Sexualität und die Fruchtbar­keit beeinflussen.

Mehr Informationen unter: www.barmer.de/s000562


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