Freiwilliger Arbeitseinsatz am Ostufer der Feisneck
Vor wenigen Tagen haben fünfzehn Freiwillige sowie Mitarbeiter des Nationalparkamtes auf einer Wiese am Ostufer der Feisneck ordentlich mit angepackt. Die Fläche wurde gemäht und es wurden Sträucher entfernt. Damit sollen die Bedingungen für viele seltene Pflanzen, wie beispielsweise die Wiesen-Kuhschelle, verbessert werden.
Die Wiesen-Kuhschelle bzw. Wiesen-Küchenschelle gilt in Mecklenburg-Vorpommern als stark gefährdet (Rote Liste, Kategorie 2) und ist nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt. Für den Erhalt dieser Art besitzt Mecklenburg-Vorpommern eine besondere Verantwortung.
Die Bezeichnung Küchenschelle kommt nicht vom Rau, in dem gekocht wird, sondern ist die Verkleinerungsform von „Kuh“ in anderen Regionen Deutschlands (Kühlein, Küchlein). Ebenso wird eine kleine Glocke andernorts als Schelle bezeichnet. Somit ist die Küchenschelle eine kleine Glocke für eine kleine Kuh, sprich Kalb.
Am Ostufer der Feisneck wachsen darüber hinaus viele seltene und bedrohte Pflanzenarten, wie z.B. der Sumpfsitter, die Ästige Graslilie, die Kartäuser-Nelke oder die Sand-Sommerwurz. All diese Arten sind auf eine regelmäßige Pflege angewiesen, weil sie ansonsten von konkurrenzstärkeren Pflanzenarten verdrängt werden bzw. Sträucher ihnen Licht und Raum nehmen.
Die Landschaft am Ostufer der Feisneck wird deshalb bereits seit Ende der 1980er Jahre als Naturschutzfläche regelmäßig gepflegt. Die geplante Wiederaufnahme der Beweidung mit Schafen im vergangenen Jahr konnte leider nicht realisiert werden. Deshalb musste jetzt eine umfangreiche Pflege durch Menschen und Maschinen erfolgen.