Frischluft garantiert: Senioren werden in der Rikscha chauffiert

8. Mai 2024

Diese Investition verspricht viel Abwechslung für Senioren, die nicht mehr so mobil sind, in Heimen leben und alleine keine Ausflüge unternehmen können. Die AWO Müritz hat eine Senioren-Rikscha angeschafft, gestern gab’s die ersten Touren am Tiefwarensee. Mit prominenten Fahrern –  sowohl AWO-Geschäftsführer Stephan Arnstadt als auch Bürgermeister Norbert Möller traten in die Pedale und kutschieren jeweils zwei Senioren durch die Gegend. Allzu sehr anstrengen mussten sie sich aber nicht, denn die Rikscha verfügt über einen elektrischen Motor, der die „Piloten“ bei Bedarf unterstützt. Den Bewohnern des Pflegeheimes am Tiefwarensees, die gestern schon mal mit auf Tour gehen konnten, hat es sichtbar gefallen. Und sie können sich freuen, denn das besondere Gefährt soll jetzt regelmäßig zum Einsatz kommen – nicht  nur am Tiefwarensee. Doch dafür braucht es auch ein paar Freiwillige, die sie chauffieren.

„Das Projekt ‚Gemeinsam auf drei Rädern“ ist eine Herzensangelegenheit. Wir wollen damit die Lebensqualität der Senioren, die in ihrer Bewegung und Mobilität eingeschränkt sind, verbessern, ihnen die Möglichkeit bieten, an Aktivitäten im Freien teilzunehmen und soziale Kontakte zu pflegen“, erzählt Annette Schattenberg als AWO-Ehrenamtskoordinatorin (Foto rechts). Möglich gemacht hat die Anschaffung – die Rikscha kostet um die 13 000 Euro – die Deutsche Postcode Lotterie, die das besondere Gefährt finanzierte.

Für dieses Projekt hat sich die AWO der Initiative „Radeln ohne Alter“ angeschlossen, die ihren Ursprung in Dänemark und inzwischen in über 40 Ländern weltweit viele Anhänger hat. Die Initiative setzt sich für ein „Recht auf Wind in den Haaren“ ein, und zwar für all jene, die nicht mehr aus eigener Kraft radeln können. „Die Fahrten sind ein Abenteuer zwischen Jung und Alt, bei dem verschiedene Erlebnisse und Eindrücke geteilt werden können. Sowohl die ehrenamtlichen Piloten als auch die Passagiere sollen durch die Fahrten in ihrem Alltag bereichert werden“, erklärte Annette Schattenberg. In Deutschland wurde die Initiative bisher an über 100 Standorten aufgegriffen – Waren ist neben Krakow am See und Neubrandenburg nunmehr der dritte Standort in Mecklenburg-Vorpommern. 

Die Rikscha ist übrigens keine ganz normale. Neben dem elektrischen Motor verfügt sie über verschiedene Sicherheitssysteme wie Gurte und auch eine absenkbare Fußstütze für leichteres Einsteigen. Zum Schutz vor Sonne und Wind ist eine Haube angebracht – alles so angeordnet, dass sich Fahrer und Passagiere gut unterhalten können.

Damit möglichst viele Senioren in den Genuss der Freiluft-Fahrten durch Waren und die Umgebung kommen, ist die AWO auf Freiwillige angewiesen. Einige gibt es bereits, andere dürfen sich gerne melden. Wie oft sie die Senioren „kutschieren“, bestimmen die Ehrenamtlichen selbst. Die Piloten werden natürlich ausgebildet, zudem gibt es einen Rikscha-Stammtisch für den gemeinsamen Austausch. Aber auch Angehörige dürfen die Rikscha mit dem Nummernschild „AWO 1“ nach einer Schulung mit ihren Lieben nutzen. 

AWO-Geschäftsführer Stephan Arnstadt und Bürgermeister Norbert Möller hatten gestern bei der Premiere jedenfalls keinerlei Probleme mit dem „Dreirad“ und chauffierten die Senioren auf Anhieb mühelos am Tiefwarensee entlang.

Wer mitmachen möchte, kann sich bei Annette Schattenberg, Telefon 0174 624 15 46 oder Mail: Ehrenamt@awo-mueritz.de melden.

„Wir sind Müritzer“ wünscht allzeit gute Fahrt!


4 Antworten zu “Frischluft garantiert: Senioren werden in der Rikscha chauffiert”

  1. AA sagt:

    Toll 👍🏻

  2. Rainer sagt:

    Tolle Aktion. Ich hoffe auf große Resonanz! Allseits gute Fahrt!

  3. G. R. sagt:

    Gibt es schon seit langem in der Senioren Residenz Broda. Läuft bombastisch.

  4. Maggi sagt:

    Eine ganz tolle Investition. Den Senioren wird das ganz bestimmt gefallen auf diese Art unsere schöne Stadt zu erkunden.

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