Fütterungsverbot für Möwen auch an der Müritz ein Thema?

2. Februar 2021

Sollte man Möwen und Wasservögel extra füttern? Manche Touristen kommen ja mitunter nicht ohne so etwas aus und übertreiben. Mit dieser Frage befassen sich angesichts besonders dreister Sturzflüge bei Fischbrötchen immer mehr Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern. So hat neben Wismar und Rostock-Warnemünde in diesem Jahr auch die Hansestadt Stralsund ein Fütterverbot für bestimmte Stellen im Stadtgebiet ausgesprochen. Bei „Zuwiderhandlungen“ drohen Geldbußen bis zu 5000 Euro.
Ist das ganze auch schon ein Thema an der Müritz? Warens Bürgermeister Norbert Möller (SPD) meint, erstmal noch nicht.

Er habe derartige Beschwerden bisher „nicht wahrgenommen.“ Und: Wenn man solche Regelungen trifft, müsse man diese auch kontrollieren, gibt Möller zu bedenken. Trotzdem musste eine Betreiberin eines kleines Imbisses am Amtsbrink im Sommer schon aufpassen, dass ihr nicht hungrige Möwen in das Geschäft hineinliefen. Ein Grund dafür: Auf dem Bürgerzentrum gibt es regelmäßig größere Brutansammlungen und die Jungvögel „üben“ rund um Bürgersaal und Stadtverwaltung auch das Fliegen und, wie man sich Nahrung beschafft.

In ganz weiter Ferne scheint ein Fütter-Verbot aber auch an der Müritz nicht mehr zu liegen, wenn man die Schilder am Warener Stadthafen sieht. Dort wird bereits empfohlen, auf die zusätzliche Fütterung von Wasservögeln zu verzichten. Die Nährstoffe, die ins Wasser fallen, belasteten die heimischen Gewässer. Und Ratten finden die Reste auch ganz lecker.

In Stralsund gilt diese Vorschrift nun an der Sundpromenade, im Stadthafen am Ozeaneum, und auch an den Teichen und Seen rund um die Altstadt. Anlass waren regelmäßige Beschwerden von Anwohnern über die immer dreister werdenden Möwen und, dass manche Touristen gleich mit halben Broten zum Vögelfüttern anrückten.

Ein Sprecher der Stralsunder Stadtverwaltung sagte es unmissverständlich. In der diesjährigen Corona-Saison, als kaum Touristen da waren, habe man gesehen, dass sich Möwen und anderen Wasservögel durchaus selbst versorgen können. Die Bestände verlagerten sich dann eben dorthin. Die Tiere nähmen zwar Fütterangebote an, das sei auch sehr leicht erlangte Nahrung. Die Natur biete aber eigentlich genug an Nahrung.

Und die Warener Hafenmole wäre vielleicht auch etwas weniger verschmutzt, der die für viel Geld angeschaffte Möwenvergrämungsanlage scheint entweder nicht zu funktionieren oder sie macht den Möwen nichts aus.


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