Gänse-Erzeugnisse soll es auch an der Müritz geben

5. August 2022

Das Lied „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“, hören Emanuel Reim und Astrid Grün nicht so gern – denn sie haben viele Gänse. „Bei uns dürfen die Tiere zwischen 16 und 22 Wochen auf der Weide bleiben, das ist doppelt so lang, wie in der sonstigen Mast“, erzählt die studierte Agrarfrau, als MV-Ministerpräsidentin Manuela Schwesig gestern ihren Hof besuchte. Und Schwesig entpuppt sich dabei als Liebhaberin heimischer Erzeugnisse: „Ich bin ein großer Leberwurstfan“, lässt sie nach dem kleinen Frühstück im Schatten und im Freien wissen.
Dabei hat die 48-jährige Politikerin Gänseleberwurst und Gänserillettes probiert, die auf kleinen Häppchen geschmiert waren. Solche Wurst stammt von den Gänsen auf dem Grünen Gänsehof Ladenthin, die auch direkt vermarktet wird. Neben einigen Abnehmern in MV und darüber hinaus haben auch die Müritzfischer schon angefragt, erzählt die Betreiberin. Die Gänseerzeugnisse vom Hof in Ladenthin sollen in ein Sortiment heimischer Erzeugnisse aufgenommen werden.

Die Landschaft rund um den kleinen Ort in Vorpommern macht es möglich. Rund 80 Hektar Grünland steht zum Auslauf zur Verfügung. In drei Durchgängen können mehrere tausend Tiere gehalten werden. Die meisten Gänse werden abends in den großen Stall geholt und morgens wieder hinausgelassen. Bei einigen ist auch ein weißer Herdenschutzhund im Einsatz. Zum einen wegen der Wölfe, sagt Reim, aber vor allem wegen der Füchse.

Inzwischen hat die Regierungschefin aufgegessen. „Das schmeckt sehr lecker“, sagt sie. Überhaupt sei die extensive Haltung, also Freilandhaltung der Tiere, eine echte Alternative zur immer weniger beliebten Intensivmast, aber auch zum Bio-Hype. Denn die Preise auf dem Biosektor könnten sich oft nur Großstädter mit entsprechendem Gehalt leisten. „Uns war es wichtig, dass auch die Leute von hier ganze Gänse zum Martinstag oder zu Weihnachten oder Produkte aus den Federtieren direkt vor Ort erwerben können“, sagt Reim.

Die Politikerin hatte sich auf ihren Besuch bei den Landwirten übrigens auch ernährungstechnisch vorbereitet: Sie habe am Mittwoch einen Veggie-Tag eingelegt, sagte Schwesig. Denn bei den Landwirten gebe es immer herzhafte Sachen, so durfte sie auch Salami kosten, die von Uckermärker-Fleischrindern stammt. Diese Tiere werden von den Betreibern für eine große Steakkette gehalten.

www.gruener-gaensehof.de


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